Fußball: Sieg für den TuS - aber Hattingen noch nicht gesichert
(von Toni Bertrams)
Es sind noch keine weiteren Fußball-Entscheidungen in Hattingen und Sprockhövel gefallen: Landesligist Hedefspor hat den Klassenerhalt und Bezirksligist SC Obersprockhövel den Aufstieg noch nicht sicher. Indes steht der TuS trotz seines 3:0 weiter auf einem Bezirksliga-Abstiegsplatz.
Oberliga Westfalen
TSG Sprockhövel – SV Rödinghausen 2:2, VfB Hüls – SpVgg Erkenschwick 2:2, DSC Arminia Bielefeld II – FC Eintracht Rheine 4:1, FC Gütersloh – SC Westfalia Herne 2:0, SuS Neuenkirchen – Hammer SpVg 1:2, TuS Dornberg – SV Zweckel 1:2, Rot-Weiß Ahlen – TuS Heven 1:1, TuS Erndtebrück – SC Roland Beckum 2:0, SV Westfalia Rhynern – TuS Ennepetal 3:0.
TSG Sprockhövel
Irgendwie kann man sich das gar nicht mehr vorstellen, dass die TSG Sprockhövel in der Oberliga vor gar nicht allzu langer Zeit noch Sorgen hatte. Selbst vom SV Rödinghausen, der bereits als Regionalliga-Aufsteiger feststeht, ließ das Team von Trainer Lothar Huber seinen guten Lauf nicht stoppen. Die fünftbeste Oberliga-Mannschaft der Rückrunde schaffte im Baumhof ein 2:2 (1:2). „Und das“, betonte der 62-Jährige, „war glücklich für Rödinghausen. Leider haben wir fünf Minuten gepennt.“
Vor diesem Nickerchen hatte die TSG allerdings einen Traumstart hingelegt. Nach Vorarbeit von Phillipp Schulz gelang dem starken Stephen Lorenzen das 1:0 (3.). „Wir hatten den Gegner klar im Griff, haben dann aber zweimal nicht aufgepasst“, erklärte Lothar Huber, der in der zehnten Minute das 1:1 durch Nico Schneck und nach 14 Minuten das 1:2 durch einen Kopfball von Marcel Leeneman gesehen hatte.
Ganz schnell waren die Sprockhöveler aber wieder wach, und deren Trainer stellte erleichtert fest, dass sich Innenverteidiger Anjo Wilmanns steigert – Kapitän Raoul Meister musste wegen seines dicken Knöchels erneut passen – und gegen den ehemaligen Drittliga-Stürmer Christian Knappmann eine starke Leistung ablieferte.
Der Tabellenelfte (41 Punkte, 44:50 Tore) ließ aber nicht zum ersten Mal zahlreiche Möglichkeiten aus. „In der zweiten Halbzeit haben wir Rödinghausen ganz klar dominiert“, berichtete Lothar Huber. Zwar sah er dann einen glücklichen Ausgleich, „aber den haben wir auch provoziert“. SVR-Keeper Daniel Riemer wusste in der 88. Minute nicht, was er tun sollte. Er tat dann gar nichts, was die Laufbahn des Balles veränderte, und so brauchte Emre Yesilova nur noch zum 2:2 einzuschieben.
Landesliga Niederrhein, Gr. 3
SC Bocholt 26 – Sportfreunde Niederwenigern 1:1, Vogelheimer SV – FSV Duisburg 3:2, Duisburger SV 1900 – SV Rhenania Bottrop 5:2, VfB Bottrop – Spvgg. Sterkrade-Nord 0:0, Mülheimer SV 07 – 1. FC Bocholt 2:9, SpVg Schonnebeck – Viktoria Buchholz 4:1, Sportfreunde Hamborn 07 – DJK Arminia Klosterhardt 0:4.
Sportfreunde Niederwenigern
Mit einem 1:1 (1:1) beim SC Bocholt 26 haben die Sportfreunde Niederwenigern ihre dritte Landesliga-Saison beendet und schickten ihre Gastgeber damit in die Abstiegsrelegation. „Die hätten uns nur zu schlagen brauchen, aber wir hatten nichts zu verschenken“, sagte Trainer Jürgen Margref, der stolz darauf ist, dass sein Team in dieser Spielzeit ein noch besseres Punkte-Resultat erzielt hat als in der vergangenen. „Ich hatte gedacht, dass es in der vergangenen Saison schon fast das Maximum war“, erklärte der 45-Jährige.
Der Tabellenvierte (50 Punkte, 66:49 Tore) hatte sich auf ein heißes Spiel eingerichtet. Aber als Maxim Osterhage bereits in der zweiten Minute nach einem Freistoß von Christopher Weusthoff per Kopf das 1:0 gelungen war, „hatten die Bocholter schwere Beine“, sagte Jürgen Margref. „Das Tor war ein Stimmungskiller.“
David Moreno hätte die Stimmung des SC 26 noch mehr vermiesen können. „Er hat aber mit links links am Tor vorbeigeschossen“, berichtete Jürgen Margref, dessen Mannschaft sich dann in der 39. Minute den Ausgleich fing.
Nach dem Wechsel reduzierten die Sportfreunde ihre Bemühungen etwas. „Mit Blick auf das Pokal-Finale am Mittwoch gegen Rellinghausen habe ich auch gewechselt“, erklärte der SFN-Coach, der unter anderem Marius Müller herausnahm, der tags zuvor mit den A-Junioren der Sportfreunde dank eines 1:0-Sieges über die SpVg Schonnebeck Essener Stadtpokalsieger geworden war. Als die Bocholter in der Schlussphase die Chance zum 2:1 hatten, war Torwart Sebastian Langer auf der Hut. „Das 1:1“, sagte Jürgen Margref, „geht in Ordnung.“
Landesliga Westfalen, Gr. 3
SV Brackel 06 – Hedefspor Hattingen 2:1, Hasper SV – SC 1912 Hennen 0:1, Kirchhörder SC – SSV Mühlhausen-Uelzen 4:1, SV Arminia Marten – SV Wanne 11 2:1, SV Höntrop – Lüner SV 1:3, CSV SF Linden – TuS Stockum 4:0, SV Sodingen – SV Horst-Emscher 08 2:3.
Hedefspor Hattingen
Entscheidung vertagt: Zwei Spieltage vor dem Saisonende hat Hedefspor Hattingen den Landesliga-Klassenerhalt noch nicht sicher. Allerdings liegt das Team von Trainer Seung-Man Hong, das beim SV Brackel 06 mit 1:2 (1:1) verlor, weiterhin fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, vor dem TuS Stockum. Die Wittener patzten mit 0:4 beim CSV SF Linden. Und sie haben sich schon aufgegeben? „Nein“, sagt der Hedef-Coach. „Wir hatten einen Beobachter vor Ort. Das Ergebnis ist definitiv zu hoch ausgefallen ist. Die Stockumer haben bis zum 0:2 richtig Gas gegeben.“
Doch eigentlich will sich Seung-Man Hong gar nicht an Stockum orientieren. Zumal er davon überzeugt ist, dass seine Mannschaft mit ihrer Sonntag-Leistung gegen den Hasper SV punkten und alles klarmachen wird. „Wir verfallen jetzt nicht in Selbstsicherheit“, betont der Trainer. „Aber ich mache mir kaum Sorgen.“
Mit etwas mehr Cleverness und Glück wären die Hedef-Kicker jetzt schon durch. „Das war eine Bomben-Leistung“, meinte Seung-Man Hong. „Es hat alles planmäßig funktioniert, wir wollten hoch pressen.“ Und es dauerte nicht einmal eine Minute, als dieses Rezept Erfolg hatte. Nils Güntner traf zum 1:0. Zwar gelang den Dortmundern in der 16. Minute nach einer Ecke das 1:1, aber das beunruhigte Hedefspor nicht.
„Wir waren dem 2:1 näher als Brackel“, erzählte Seung-Man Hong und sah mehrere gute, ja teilweise sehr gute Möglichkeiten. Die beste ließ Nils Güntner aus. Und in der 85. Minute war der Hedef-Coach dann sprachlos. „Da hätte ich vom Schiedsrichter mehr Mumm erwartet“, sagte er. Jener Hendrik Rottkord wollte ein Foul von Florentin Cheuffa gesehen haben, zeigte auf den Punkt, und Oliver Adler verwandelte zum 2:1 für den Tabellendritten gegen den Tabellen-13. (30 Punkte, 34:35 Tore).
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
SC Obersprockhövel – VfK Iserlohn 6:0, TuS Hattingen – FSV Gevelsberg 3:0, SV Bommern – ETuS/DJK Schwerte 5:5, Geisecker SV – DJK GW Menden 3:1, TSV Fichte Hagen – SG Hemer 2:4, VTS Iserlohn – FC Wetter 10/30 1:6, TSG Herdecke – VfL Schwerte 0:4, TuS Wengern – SpVg. Hagen 11 0:6, SC Berchum/Garenfeld – TuS Ennepetal II 3:3.
SC Obersprockhövel
Das Top-Duo der Bezirksliga gab sich keine Blöße. Während der Tabellenzweite FC Wetter 10/30 mit 6:1 beim Abstiegskandidaten VTS Iserlohn triumphierte, setzte sich Spitzenreiter SC Obersprockhövel (71 Zähler, 95:35 Tore) am heimischen Schlagbaum mit 6:0 (2:0) gegen den VfK Iserlohn durch. So hat das Team des Trainer-Duos Jörg Niedergethmann/Sascha Höhle weiterhin einen Vier-Punkte-Vorsprung und kann am kommenden Sonntag im Stadion Schützenhof beim VfL Schwerte (15.15 Uhr) den Landesliga-Aufstieg perfekt machen.
Es dauerte zwar bis zur 39. Minute, ehe der Ball zum ersten Mal im VfK-Netz zappelte, aber dann rollte der SCO-Express unaufhaltsam. Nach dem Doppel-Schlag von Nermin Jonuzi vor der Pause (39., 40.) machten die Obersprockhöveler nach dem Wechsel das halbe Dutzend voll. Kapitän Dominique Schaub gelang das 3:0 (51.), Nermin Jonuzi mit seinem 18. Saisontreffer das 4:0 (66.), Fabian Voshage das 5:0 (74.) und Alex Valdix das 6:0 (76.).
TuS Hattingen
Im zweiten Spiel nach dem Rücktritt von Spielertrainer Marius Kundrotas hat der TuS Hattingen erstmals gepunktet und ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet. Im Wildhagen setzten sich die Rot-Weißen mit 3:0 (1:0) gegen den FSV Gevelsberg durch und liegen nun auf Rang 16 (33 Zähler, 48:76 Tore) zwei Spieltage vor dem Saisonende zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer – der DJK GW Menden auf dem 14. Platz (62:84 Treffer) und dem SV Bommern auf dem 13. Rang (75:83).
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte Co-Trainer Daniel Gerling, der bis zum Saisonfinale die Verantwortung trägt. „Wir haben eine gute kämpferische Leistung gezeigt und teilweise auch spielerisch überzeugt.“ Was sich dann im Wildhagen auch dreimal in Zahlen niederschlug: Nachdem Dennis Weber bereits in der 17. Minute das 1:0 gelungen war, erhöhten in der Schlussphase Moritz Zöllner auf 2:0 (81.) und Sinan Akdogan auf 3:0 (88.).
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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