Fußball-Oberliga: Personelle Sorgen bei der TSG Sprockhövel
(von Toni Bertrams)
Große Personalsorgen herrschen bei den Oberliga-Fußballern der TSG Sprockhövel vor der Partie beim SC Westfalia Herne. Indes freuen sich die Sportfreunde Niederwenigern auf ihren Knaller im Niederrhein-Pokal gegen den Oberligisten FC Kray.
Oberliga Westfalen
Die TSG Sprockhövel steht in der dritten Runde des Westfalenpokals. Nach Verlängerung setzte sie sich mit 2:1 (1:0, 1:1) beim Landesligisten SV Herbern durch. Allerdings wurde die Freude getrübt, weil sich die ohnehin schon üppige Verletztenliste noch mehr verlängert hat. Peter Rios-Pfannenschmidt, der neue Stürmer, wird wegen eines Muskelfaserrisses wohl mehrere Wochen ausfallen.
„Das ist schade“, sagt Trainer Lothar Huber. „Für ihn, aber auch für uns. Er hat im Training einen guten Eindruck hinterlassen und in Herbern ein herrliches Freistoß-Tor erzielt.“
Zum 1:0. Nach dem 1:1 – ein Eigentor Christian Kalinas – sorgte Xhino Kadiu in der 13. Minute der Verlängerung für den 2:1-Siegtreffer. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der nächste Offensiv-Mann unfreiwillig auf die Verletztenliste setzen lassen. Mit einer Fußprellung war Emre Yesilova ausgeschieden, so dass sein Einsatz am Sonntag (15 Uhr) im Stadion Schloss Strünkede beim Tabellen-17. SC Westfalia Herne (null Punkte, 2:6 Tore) fraglich ist.
„Wir müssen uns jetzt irgendwie da durchwurschteln“, sagt Lothar Huber. „Wenn wir wieder komplett sind, werden wir eine gute Mannschaft haben. Aber im Moment sind wir nicht konkurrenzfähig.“ Und deshalb drängt der TSG-Coach sein Team, das auf Rang 14 liegt (drei Punkte, 3:5 Tore), auch nicht in die Favoriten-Rolle. „Ich muss jetzt alles flicken“, formuliert er, „damit am Sonntag eine vernünftige Mannschaft auf dem Platz steht.“
Zwar liegen die Herner, die sich am Donnerstagabend von Trainer Jörg Silberbach getrennt haben, punktlos auf dem vorletzten Platz, aber „sie haben nicht so gespielt, dass sie da unten bleiben werden“, erklärt Lothar Huber. „Irgendwann platzt der Knoten.“ Das soll jedoch nicht schon am Sonntag passieren. Der Sprockhöveler Trainer fordert, dass „alle, die gesund sind, an die Grenzen gehen“. Und? „Wer leichte Wehwehchen hat, der muss mal auf die Zähne beißen.“
Niederrhein-Pokal
Klar: Die Sportfreunde Niederwenigern starten am Sonntag (15 Uhr) trotz ihres Heimrechts auf dem Glückauf-Sportplatz als Außenseiter. Der Gast in der zweiten Runde des Niederrhein-Pokals ist nämlich Oberligist FC Kray, der in der vergangenen Saison noch mit Teams wie Rot-Weiß Essen oder Rot-Weiß Oberhausen in der Regionalliga gespielt hat und aktuell mit elf Punkten aus sechs Partien auf Rang vier liegt.
Hat sich Trainer Jürgen Margref denn ein paar Informationen besorgt? „Ich habe mich schon ein bisschen schlau gemacht“, sagt der SFN-Coach, „und wir werden auch versuchen, uns auf Kray einzustellen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten.“
Dabei werden den Sportfreunden Maxim Osterhage (Urlaub) und Sascha Friedrich (Kart-Rennen) fehlen. „Das ist sehr, sehr schade“, sagt Jürgen Margref, „weil er richtig gut drauf ist.“
Das ändert jedoch nichts daran, dass der 44-Jährige von einem Pokal-Triumph träumt. „Wir werden alles versuchen, um für eine Überraschung zu sorgen“, erklärt er. „Wir brauchen eine außergewöhnliche Leistung, aber unmöglich ist es nicht.“
Die deutlich weniger anspruchsvollere Generalprobe ist den Sportfreunden am Mittwochabend sehr deutlich und beeindruckend geglückt. Mit 16:0 (7:0) gewann das Margref-Team sein Erstrunden-Spiel des Pokal-Wettbewerbs des Kreises Essen Süd-Ost. Henning Schmischke (5), Sascha Friedrich (4), Fabian Lümmer (3), Marius Müller und Sidney Rast (jeweils 2) trafen gegen den A-Kreisligisten SV Isinger.
In der zweiten Runde steht auch A-Kreisligist SuS Niederbonsfeld, und zwar dank eines 3:2 (2:0) beim B-Kreisligisten ESV Frillendorf 08/85. Nachdem die Essener schon in der sechsten Minute ein Eigentor erzielt hatten, trafen Falk Bachmann (2:0) und Florian Ebert (3:2) für die Mannschaft von Trainer Christian Czajka.
Landesliga Westfalen, Gr. 3
Niederlage, Unentschieden, Sieg. So lautet die Startbilanz des Landesligisten Hedefspor Hattingen, der inzwischen auf einem einstelligen Tabellenplatz liegt – auf Rang neun (vier Punkte, 4:6 Tore). Am Sonntag gastiert der Aufsteiger auf dem Kunstrasen an der Hauptstraße 389 in Herne beim Tabellenfünften SV Wanne 11 (fünf Zähler, 5:3 Tore). „Das wird definitiv wieder eine hohe Hürde für uns“, sagt Trainer Seung-Man Hong. Aber? „Eine Hürde, die man nehmen kann.“
Dabei setzt der Coach bei seinem Team auch auf den Lerneffekt aus den ersten drei Partien – also auf die Erkenntnis, dass mit einer Hauruck-Taktik wie am ersten Spieltag gegen den SV Horst-Emscher 08 (1:4) nicht viel zu erreichen ist. „Wir werden ganz genau schauen, was der Gegner macht, und haben gegen Lünen gute Erfahrungen damit gesammelt, dass wir zunächst eine gewisse Sicherheit und Stabilität in unser Spiel bekommen müssen“, erklärt Seung-Man Hong. „Aus dieser Stabilität heraus müssen wir dann unsere Möglichkeiten nach vorne suchen.“
Die Personalsituation bei Hedefspor hat sich weiter entspannt. So wird auch Kai Kwiatkowski am Sonntag in den Kader zurückkehren. Weiterhin verzichten muss Seung-Man Hong auf Mehti Koçak, der nach seinem Mittelfußbruch wohl erst zur Rückrunde zurückkehren wird, sowie Marvin Klink, der im Training erneut umgeknickt ist und eine dreiwöchige Pause verordnet bekommen hat.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Nach der Auftaktpleite gegen den FSV Gevelsberg hat der SC Obersprockhövel zwei Siege folgen lassen. „Der Patient ist auf dem Weg der Besserung“, sagt Trainer Dieter Iske. „Aber wir müssen weiter Gas geben und auch auswärts nachlegen, weil wir unser erstes Ziel nicht erreicht haben.“ Das soll in Schwerte passieren, beim Tabellensechsten Geisecker SV (sechs Punkte, 10:7 Tore) am Buschkampweg 41.
„Das wird ein ganz anderes Spiel gegen Menden“, meint der SCO-Coach und macht sich zumindest ein paar kleine Sorgen ob des Belages: Asche. „Darauf müssen wir uns einstellen“, sagt er und hofft, dass es bei seinen Spielern wegen der späteren Anstoßzeit am Sonntag (16.15 Uhr) nicht zu Rhythmus-Störungen kommt.
Ein nicht unbedeutender Faktor könnte auch sein, dass sich die Geisecker am Sonntag eine 0:3-Schlappe bei der TSG Herdecke abgeholt haben. „Die werden hoch motiviert sein und versuchen, das zu Hause zu korrigieren“, erklärt der SCO-Trainer.
Dabei treffen jene Geisecker aber auf einen Tabellenfünften (sechs Punkte, 13:4 Tore), der kaum noch Personalprobleme hat. „Ich habe eine größere Auswahl“, sagt Dieter Iske, der hofft, auch Alexander Valdix, der bei seinem Einsatz in der Reserve einen Pferdekuss bekommen hat, ins Aufgebot nehmen zu können. Indes wird Tim Findeisen nach seiner langen Verletzungspause in der nächsten Woche mit dem Lauftraining beginnen.
Der TuS Hattingen ist das einzige heimische Top-Team, das am Sonntag in der Meisterschaft ein Heimspiel hat. Um 15 Uhr gastiert am Wildhagen der Tabellenneunte VTS Iserlohn (vier Punkte, 3:5 Tore) und wird auf eine rot-weiße Mannschaft treffen, die dank ihres ersten Saisonsieges neues Selbstvertrauen getankt hat. „Das beruhigt schon ein bisschen“, sagt Spielertrainer Marius Kundrotas, „und sorgt dafür, dass wir nicht schon ins vierte Saisonspiel mit wackeligen Beinen gehen müssen.“
Über die Ausrichtung für die Partie gegen die gut organisierten und „auch spielerisch nicht schlechten Iserlohner“ (Kundrotas) lässt der TuS-Coach allerdings keine Diskussionen zu. „Es muss unser Ziel sein zu punkten“, sagt der 34-Jährige, der allerdings auch wieder seiner Dauer-Beschäftigung nachgehen und die Mannschaft umkrempeln muss.
Aus dem Sieger-Team des Tabellen-13. vom vergangenen Sonntag (drei Punkte, 6:11 Tore) steht nur die Hälfte der Viererkette zur Verfügung. Während Jan Höhmann Urlaub macht, ist Emrah Gül wegen privater Gründe für eine Woche in die Türkei geflogen. Und so wird dieses Duo verpassen, dass die Partie von einem 23-jährigen Regionalliga-Schiedsrichter geleitet wird: Daniel Rott vom VfL Schwerte.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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