Fußball: Nur SC Obersprockhövel fährt einen Sieg ein

In der zweiten Minute der Nachspielzeit gab die TSG Sprockhövel (gelbe Trikots) den möglichen Dreier gegen den TuS Ennepetal noch aus der Hand und kassierte einen Gegentreffer zum 1:1-Endstand.  Foto: Strzysz
  • In der zweiten Minute der Nachspielzeit gab die TSG Sprockhövel (gelbe Trikots) den möglichen Dreier gegen den TuS Ennepetal noch aus der Hand und kassierte einen Gegentreffer zum 1:1-Endstand. Foto: Strzysz
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(von Toni Bertrams)

Den 10. November 2013 werden sich die Fußballer des SC Obersprockhövel als einen besonders schönen Tag im Kalender markieren. Nach dem 14. Spieltag stehen sie endlich da, wo sie stehen wollen: an der Tabellenspitze der Bezirksliga, dem Landesliga-Aufstiegsplatz. Sie waren am Sonntag als einziges heimisches Spitzenteam erfolgreich.

Oberliga

TSG Sprockhövel – TuS Ennepetal 1:1, FC Gütersloh – Hammer SpVg 0:1, SC Westfalia Herne – FC Eintracht Rheine ag, SV Westfalia Rhynern – DSC Arminia Bielefeld II ag, TuS Erndtebrück – SV Rödinghausen 4:0, Rot-Weiß Ahlen – SC Roland Beckum 1:1, VfB Hüls – TuS Heven 1:1, TuS Dornberg – SpVgg Erkenschwick 0:1, SuS Neuenkirchen – SV Zweckel ag.

TSG Sprockhövel
So richtig kommt die TSG Sprockhövel momentan nicht vom Fleck. Und es ist ganz klar: Der Schuh drückt vorn. „Wir müssen daran arbeiten, unsere Dinger zu machen“, sagte Trainer Lothar Huber nach dem 1:1 (1:0) gegen den TuS Ennepetal, dem inzwischen fünften Oberliga-Spiel in Serie ohne Sieg. „Da müssen wir auch an die Stürmer appellieren: Sie müssen den besser Postierten anspielen und dürfen nicht so egoistisch sein. Deshalb stehen wir ja da, wo wir stehen.“ Nur auf Rang 14 (14 Punkte) mit lediglich einem Treffer mehr als Tabellenschlusslicht TuS Heven (15:21).
Ärgerlich war für die TSG am Sonntag, dass der Gegentreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel. „Aber trotzdem war das Ergebnis gerecht“, sagte Lothar Huber ganz ehrlich. Zumal er in den ersten 20 Minuten eine sehr starke Ennepetaler Mannschaft gesehen hatte. „Wir sind gar nicht in den Rhythmus gekommen, aber mit unserem ersten vernünftigen Angriff machen wir das Tor“, erklärte der TSG-Coach. Peter Rios-Pfannenschmidt traf in der 22. Minute zum 1:0.
In der Folge hätte sich Lothar Huber ein entscheidendes Nachsetzen gewünscht, zumal sein Team nun gut in der Partie war. „Aber wir haben mehrere klare Torchancen verdaddelt“, berichtete der 61-Jährige. „Und wenn du so klare Möglichkeiten nicht nutzt, dann kommt es so, wie es kommen muss: Ein langer Ball in den Strafraum wird unterschätzt und der macht das Ding rein.“ Der heißt Abdulah El Youbari und ist der Kapitän des TuS Ennepetal.

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

FSV Duisburg – Sportfreunde Niederwenigern 2:2, Duisburger SV 1900 – Viktoria Buchholz 0:0, SV Rhenania Bottrop – 1. FC Bocholt 1:0, Spvgg. Sterkrade-Nord – Sportfreunde Hamborn 07 1:2, SC 26 Bocholt – ESC Rellinghausen 1:1, Mülheimer SV 07 – SpVg Schonnebeck 1:0, VfB Bottrop – DJK Arminia Klosterhardt 1:0, Vogelheimer SV – TuB Bocholt 4:1.

Sportfreunde Niederwenigern
Nach zwei doch sehr dürftigen Leistungen haben die Sportfreunde Niederwenigern einen guten Auftritt hingelegt und beim favorisierten FSV Duisburg einen Punkt entführt – 2:2 (2:1).
Das Trumpf-Ass beider Mannschaften waren die Offensivqualitäten, während SFN-Trainer Jürgen Margref in der Abwehrarbeit sowohl bei seinem Team als auch bei den Duisburgern zahlreiche Fehler festgestellt hatte. „Es hätte“, sagte er, „auch 4:4 oder 5:5 ausgehen können.“
In der Schlussphase war der Tabellensiebte (18 Punkte, 32:28 Tore) sogar ganz nah am Sieg, als der FSV zweimal Aluminium-Hilfe brauchte und den Kopfball von Maxim Osterhage in der 82. Minute so gerade noch von der Linie kratzte. „Wir haben von der Ordnung und Disziplin her das abgerufen, was wir können“, erklärte Jürgen Margref und verheimlichte auch nicht, dass sein Keeper Sebastian Langer nicht nur einmal eine Eins-gegen-eins-Situation entschärfen musste und Martin Kniest „nach einer Notbremse zum Glück nur Gelb sah“.
Ein Sonderlob seines Trainers erhielt der A-Jugendliche Marius Müller, der an beiden SFN-Toren beteiligt gewesen war. Zunächst hatte er das 1:0, das der ebenfalls starke Florian Machtemes für Sidney Rast auflegte, vorbereitet, ehe er im FSV-Strafraum nur durch ein Foul zu bremsen gewesen war. Kapitän Niklas Lümmer verwandelte sicher zum 2:0 (27.).
Doch nur zwei Minuten später verkürzten die Duisburger durch ihren Kapitän Bora Karadağ auch schon, weil Christopher Weusthoff gepatzt hatte. Und schließlich schafften sie in der 59. Minute das nicht unverdiente 2:2.
Pech hatte der für Martin Kniest eingewechselte Fabian Feldmann: Als ein FSV-Spieler einen Fallrückzieher versuchte, traf er nicht den Ball, sondern den Kopf des SFN-Mann. „Er hatte eine blutige Nase“, sagte Jürgen Margref, „hat aber weitergemacht.“

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Hasper SV – Hedefspor Hattingen 1:0, SC Hennen – Kirchhörder SC 2:1, SV Brackel 06 – SV Horst-Emscher 3:1, SV Sodingen – TuS Stockum 7:0, CSV SF Linden – Lüner SV 2:3, SV Höntrop – SV Wanne 4:1, SV Arminia Marten – SV Herbede 1:3, TuS Eving-Lindenhorst – SSV Mühlhausen-Uelzen 2:2.

Hedefspor Hattingen
Für Seung-Man Hong hat es schon einige schöne Momente in dieser Saison gegeben. Am Sonntag aber hatte dem Trainer von Hedefspor Hattingen der Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht gefallen. „Ich bin echt enttäuscht“, sagte er nach dem 0:1 (0:1) beim Hasper SV, das doppelt ärgerlich war. Mit einem Sieg hätte der Aufsteiger nämlich den Rückstand auf Spitzenreiter SV Horst-Emscher 08 auf drei Punkte verkürzen können, weil der Gelsenkirchener Herbstmeister mit 1:3 beim SV Brackel 06 gepatzt hatte.
„Das wäre aber auch nicht verdient gewesen“, stellte Seung-Man Hong unmissverständlich klar. „Heute haben in allen Bereichen Prozente gefehlt.“ Nachdem der Tabellenzweite (24 Punkte, 23:16 Tore) die erste Halbzeit bis auf eine Kopfball-Chance von Tamer Aydin komplett verschlafen und zu Recht mit 0:1 zurückgelegen hatte, wurde er nach dem Wechsel besser. „Es war ein Spiel auf ein Tor, wir haben die Brechstange rausgeholt“, erklärte Seung-Man Hong.
Und siehe da: Es gab Chancen. Max Claus hatte gleich zwei sehr gute Möglichkeiten, Florentin Cheuffa war einmal in sehr aussichtsreicher Position. „Mit Glück hätten wir das Spiel wie gegen Brackel drehen können“, sagte der Hedef-Coach. „Aber das kann ja nicht jede Woche funktionieren. Uns fehlt einfach die Konstanz. Wir zeigen grandiose Leistungen, fallen aber, wie in Haspe, auf die Schnauze.“
Zu allem Überfluss hat sich Yusuf Aydin am Sonntag eine sehr schmerzhafte Knie-Verletzung zugezogen. „Ich hoffe“, sagt Seung-Man Hong, „dass nichts gerissen ist.“

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

SC Obersprockhövel – SpVg. Hagen 11 4:0, TuS Hattingen – FC Wetter 10/30 1:3, Geisecker SV – SG Hemer 2:2, DJK GW Menden – ETuS/DJK Schwerte 5:1, SC Berchum/Garenfeld – SV Bommern 4:1, TuS Wengern – TuS Ennepetal II 5:2, TSG Herdecke – VfK Iserlohn 0:2, VTS Iserlohn – VfL Schwerte 1:5, TSV Fichte Hagen – FSV Gevelsberg 1:2.

SC Obersprockhövel
Weil die TSG Herdecke mit 0:2 gegen den VfK Iserlohn patzte und der SC Obersprockhövel seine Hausaufgaben gegen Landesliga-Absteiger SpVg. Hagen 11 mit 4:0 (4:0) wunderbar löste, steht die Schlagbaum-Elf nun an der Bezirksliga-Tabellenspitze – dank des besseren Torverhältnisses (33 Punkte, 48:14 Tore).
„Wir hatten heute sehr viel Licht im Spiel“, sagte SCO-Coach Dieter Iske. „Aber es gab auch den einen oder anderen Schatten.“ So sind sie halt, die Trainer.
Kein Licht, sondern eher eine Leuchte war die erste Halbzeit der Obersprockhöveler, die teilweise klasse kombinierten. Und schon nach sieben Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten der Elfer, als Dustin Najdanovic zum 1:0 traf. Auf 2:0 erhöhte dann Hagens Keeper Nils Oberschelp nach einer Ecke Nermin Jonuzis (14.), ehe Fabian Voshage (31.) und Dustin Najdonovic mit seinem zweiten Treffer (40.) das Ergebnis auf 4:0 schraubten.

TuS Hattingen
Weil der TuS Hattingen aus seinen Möglichkeiten zu wenig machte und dem FC Wetter zu leichte Treffer ermöglichte, hatte er mit 1:3 (0:1) das Nachsehen. Spielertrainer Marius Kundrotas sprach sogar von Geschenken. Schon nach sechs Minuten hatte der Tabellen-13. (16 Punkte, 25:37 Tore) mit 0:1 zurückgelegen.
Und als der FC Wetter 10/30 in der 53. Minute auf 2:0 erhöhte hatte, schien der TuS geschlagen. Es gab jedoch eine Antwort, einen Mutmacher: Nach einer Ecke von Emrah Gül verkürzte Marcel Ammersilge auf 1:2 (78.). Doch keine sechs Minuten später war dieser Mutmacher auch schon wieder ausgeschaltet.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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