Fußball: Landesligist Niederwenigern fehlt nur noch ein Punkt
(von Toni Bertrams)
Vier der sechs heimischen Top-Mannschaften spielen am Sonntag und alle vier haben das gleiche Ziel, nämlich Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln: die Sportfreunde Niederwenigern in der Landesliga sowie der TuS Hattingen, Hedefspor Hattingen und die SFN-Zweite in den Bezirksligen.
Westfalenliga, Gr. 2
Die TSG Sprockhövel, die am vergangenen Montag dank ihres 1:0-Erfolges über den TuS Ennepetal und der parallelen 2:3-Niederlage der DJK TuS Hordel beim FC Brünninghausen ihren Oberliga-Aufstieg perfekt gemacht hat, ist am Sonntag beim Westfalenliga-Saisonfinale spielfrei.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Zwei Spieltage vor dem Saisonende haben die Sportfreunde Niederwenigern (32 Zähler, 54:49 Tore) auf Tabellenplatz 13 ein Fünf-Punkte-Polster auf die direkten Abstiegsränge. „Wir wissen, was zu tun ist, und wollen den einen noch fehlenden Punkt am Sonntag holen“, sagt Trainer Jürgen Margref vor der Partie am Sonntag (15 Uhr, Glückauf-Sportplatz) gegen den Tabellenvierten ESC Rellinghausen 06 (53 Zähler, 68:44 Tore). „Es wird eine schwierige Aufgabe, aber ich denke, dass wir diese lösen können.“
Um auch noch die jeweils einen Zähler besser platzierten Team des SV Burgaltendorf und des SV Adler Osterfeld anzugreifen und die Abstiegsrelegation zu verhindern? „Ein Schritt nach dem anderen, man sollte den zweiten nicht vorm ersten machen“, antwortet Jürgen Magref. „Schließlich spielen wir auch gegen eine der besseren Mannschaften der Landesliga.“ Allerdings gelang in der Hinrunde in Essen schon ein 1:1. „Das war so ein bisschen die Wende zum Guten“, erinnert sich der 43-Jährige. „Da haben wir taktisch etwas verändert und mit drei Sechsern gespielt und seitdem läuft es ganz ordentlich.“
Dass die Saison in der Schlussphase ist, spüren die Spieler. „Einige kriechen auf dem Zahnfleisch“, so Jürgen Margref und hofft, dass er auf alle angeschlagenen Akteure bauen kann: Torwart Daniel Paries sowie Matthias Hendricks und Tobias Tempel. Und vielleicht kehrt sogar Stürmer Martin Weiß erstmals nach seinem Bänderriss in den Kader zurück. „Es ist überraschend, dass er schon wieder trainiert“, findet der SFN-Coach. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass er in dieser Saison kein Spiel mehr machen wird.“
Sorgen bereitet indes Marcel Kraushaar, dessen Knie nach dem eigentlich ausgeheilten Kreuzbandriss wieder schmerzt. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) soll genaue Aufschlüsse bringen. „Wollen wir mal das Beste hoffen“, sagt Jürgen Margref.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Nach dem 3:0-Derbysieg über Hedefspor Hattingen und dem Sprung auf Platz neun (27 Punkte, 44:50 Tore) geht es dem TuS Hattingen, um die Worte von Spielertrainer Marius Kundrotas zu benutzen, „ein bisschen besser“. Nun hofft er vor allem, dass sein Team nicht auf die Idee kommt, am Sonntag den TuS Esborn zu unterschätzen – obwohl dieser nur auf Rang 13 liegt (19 Punkte, 36:65 Tore), eigentlich nicht mehr zu retten ist und das Hinspiel mit 0:2 verloren hat. „Die Esborner sind nicht so schlecht“, sagt der 33-jährige TuS-Coach. „Die haben sich in der Winterpause verstärkt. Das wird ein harter Gang.“
Der Beleg in Zahlen: Von seinen nur 19 Punkten hat das Team aus Wetter, das am Sonntag um 15 Uhr (Am Böllberg) Gastgeber sein wird, zwölf in der Rückrunde geholt – genauso viele wie die Rot-Weißen in derselben Zeit.
Für die letzten drei Saison-Partien hat Marius Kundrotas eine Rechnung aufgestellt: „Um sicher mindestens auf dem zehnten Platz zu landen, müssen wir sechs Punkte holen. Dann wären wir aller Sorgen ledig.“ 50 Prozent würde er am liebsten schon am Sonntag einfahren. Zwar hat er noch drei Wackelkandidaten, nämlich Sertac Dogan, Sidney Rast und Matthias Surowietz, er kann aber wieder auf Jan Höhmann bauen, der voraussichtlich in den Kader zurückkehren wird. „Die personelle Lage“, sagt Marius Kundrotas, „entspannt sich.“
Die 0:3-Pleite im Derby beim TuS Hattingen hat Spuren hinterlassen. „Die Mannschaft war schon deprimiert“, sagt Peter Kursinski, der Trainer des Tabellensiebten Hedefspor Hattingen (32 Punkte, 41:37). „Das war aber zum größten Teil meine Schuld.“ Weil er zum ersten Mal seinen kompletten Kader zur Verfügung hatte, hatte der 55-Jährige die Taktik geändert. „Das ist aber nach 18 Minuten schon völlig in die Hose gegangen“, sagt er. „Ich hatte das System geändert. Das sollte man nicht tun, dadurch hatten wir Unordnung.“
Dennoch hat sich die Hedef-Situation verbessert. Wie auch der Gegner am Sonntag (15 Uhr, Munscheidstraße), der Tabellenachte DJK/ETuS Schwerte (32 Punkte, 47:50 Tore), braucht Hedefspor Hattingen nur noch einen Punkt, um nicht mehr auf den elften Rang, den Relegationsplatz, abrutschen zu können. „Es wird aber keine Absprache geben, so was kommt nicht in die Tüte“, sagt Peter Kursinski, dessen Team das Hinspiel mit 3:0 für sich entschieden hat. „Ich hoffe, dass wir gewinnen. Ginge das Spiel unentschieden aus, wäre das nicht so schön.“
Fehlen wird bis zum Saisonende Torwart Selçuk Aydin (Urlaub), so dass ein ehemaliger Hedef-Keeper die letzten drei Partien bestreiten wird: Marc Sobkowiak. Wahrscheinlich wird er am Donnerstag (Fronleichnam, 7. Juni) auch schon sein zweites Saison-Spiel bestreiten müssen, da die Partie vom letzten Spieltag gegen den TuS Wengern voraussichtlich vorverlegt wird. Anstoß soll um 15 Uhr sein.
Der Tabellendritte SC Obersprockhövel (42 Punkte, 49:35 Tore) ist am Sonntag spielfrei.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Heisinger SV – SV Kray 04 11:3.
Wie bei der ersten läuft es auch bei den Sportfreunde Niederwenigern II in der Rückrunde deutlich besser. „Wir mussten uns ja auch erst mal finden und an die neue Klasse gewöhnen“, sagt Florian Ebert, der Kapitän des Tabellenzwölften (30 Punkte, 46:77 Tore). Und weil sie sich so stabilisiert haben, wollen sie auch am Sonntag (15 Uhr) am Langmannskamp an der Steeler Straße 580 beim Tabellensiebten SC Steele 03/20 (43 Zähler, 56:49 Tore) punkten. „Wir haben gut trainiert und sind optimistisch“, sagt Florian Ebert.
Aber es geht doch zu der Mannschaft, die auf dem Glückauf-Sportplatz gleich siebenmal getroffen und 7:2 gewonnen hat? „Ja“, entgegnet Florian Ebert. „Aber in der Hinrunde war unsere Mannschaft doch eine ganz andere.“ Das aktuelle Team muss am Sonntag mindestens das Zwei-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge verteidigen. „Wenn alles optimal läuft“, so Florian Ebert auch mit Blick auf die Partien der Konkurrenz, „können wir am Sonntag schon den Klassenerhalt feiern.“
Ob Felix Hegemann dabei helfen kann, ist nicht ganz klar. Der Torwart hat sich beim Dienstag-Training eine Zerrung zugezogen. „Wir sind aber guter Dinge“, sagt der 26-jährige Kapitän.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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