Fußball: Hedefspor Hattingen ist nach der langen Winterpause heiß

(von Toni Bertrams)

Die heimischen Fußball-Topteams gehen auf Reisen. Nur Bezirksligist TuS Hattingen wird am Sonntag Gastgeber sein. Im Wildhagen empfangen die Rot-Weißen die TSG Herdecke.

Oberliga Westfalen

Nach dem 1:3 gegen den SC Westfalia Herne und der inzwischen akuten Abstiegsgefahr hat Lothar Huber noch einmal intern seinen Standpunkt dargelegt und seine Mannschaft anschließend alleine gelassen. Zur Aussprache. „Das ist auch mal wichtig und kann eine Grundreinigung bewirken“, sagt der Trainer des Oberliga-15. TSG Sprockhövel (20 Punkte, 20:36 Tore). „Wir müssen jetzt versuchen, alle enger zusammenzurücken, weil wir wichtige zweieinhalb Monate vor uns haben.“
Es geht darum, dem Baumhof-Klub auch für die Saison 2014/15 die Oberliga-Berechtigung zu sichern. „Das geht nur mit 100-prozentigem Einsatz. Herne hat uns ja vorgemacht, wie es gehen kann“, so Lothar Huber, der sehr gespannt ist, wie sich sein Team am Sonntag (15 Uhr) im Heidewaldstadion beim Tabellenneunten FC Gütersloh (31 Punkte, 30:32 Tore) präsentieren wird. Wichtig sei es gerade jetzt im Kampf gegen den Abstieg, die einfachen Dinge des Fußballs zu beherrschen. „Leidenschaft und Emotionen“, betont der TSG-Coach.
Allerdings hat Lothar Huber vor der Partie am Heidewald 27 ein paar personelle Sorgen. Christian Kalina, Stephen Lorenzen und Emre Yesilova sind allesamt angeschlagen, so dass hinter ihren Einsätzen ein Fragezeichen steht. Fehlen wird Alexander Hahn, bei dem der Verdacht auf einen Riss des Syndesmosebandes besteht. „Es kann sein, dass er in dieser Saison gar nicht mehr spielen kann“, berichtet der Sprockhöveler Trainer, der ohnehin auf die langzeitverletzten Vincenzo Porrello und Tim Dudda verzichten muss.
Dass dieser FC Gütersloh zu packen ist, hat die TSG bereits im Hinspiel erlebt (1:1). „Da waren wir die bessere Mannschaft“, erinnert sich Lothar Huber. „Wenn wir dagegenhalten, haben wir auch eine Chance.“ Zumal es in Ostwestfalen ja auch nicht unangenehm ist. „Das ist ein schönes, kleines Stadion. Das macht Spaß“, sagt der 61-Jährige. „Das ist auch eine Charakterfrage. Wer jetzt nicht bereit ist, sich den Hintern aufzureißen, sollte was anderes machen.“

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

Nach dem 0:1 zum Rückrunden-Start gegen den ESC Rellinghausen müssen sich die Sportfreunde Niederwenigern erneut mit einer Essener Top-Mannschaft messen. Der Tabellensechste (27 Punkte, 41:33 Tore) gastiert am Sonntag (15 Uhr) am Schettersbusch an der Friedhofstraße 17a beim Tabellenzweiten SpVg Schonnebeck (34 Zähler, 51:23 Treffer).
„Die sind auch enttäuscht, weil sie mit dieser Mannschaft nur auf Platz zwei liegen“, sagt SFN-Trainer Jürgen Margref. „Aber in diesem Jahr ist da der 1. FC Bocholt, der allen im Weg steht.“ Der Spitzenreiter hat schon ein Sieben-Punkte-Polster.
Aber nicht nur wegen des Hinspiels – „das haben wir offen gestaltet, da war alles möglich“, sagt Jürgen Margref – fahren die Sportfreunde auch mit einer gewissen Portion Optimismus nach Schonnebeck.
Obwohl es gleich mehrere Wackelkandidaten gibt: Maxim Osterhage, David Moreno und Sidney Rast sind angeschlagen, während Marcel Kraushaar noch Trainingsrückstand hat. „Wir werden aber“, sagt der SFN-Coach auch gleich, „wieder eine gute Elf aufbieten können.“
Diese Elf muss sich auf mehrere sehr starke Fußballer einstellen. Jürgen Margref warnt vor allem vor den Offensiv-Kräften Dennis Wibbe und Marcel Schlomm.
„Und die Schonnebecker haben einen für diese Liga überragenden Torwart“, sagt er. Den 28-jährigen Marco Glenz. Nichtsdestotrotz: Beim 3:4 im Hinspiel haben die Sportfreunde es geschafft, dreimal einzunetzen. „Wenn wir wieder einen offenen Kampf und Schlagabtausch liefern können“, meint Niederwenigerns Trainer, „ist auch ein gutes Ergebnis möglich.“

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Die lange, lange Pause hat nun endlich auch für Hedefspor Hattingen ein Ende.
„Die Wintervorbereitung war gefühlt länger als die Sommervorbereitung“, sagt Trainer Seung-Man Hong. „Irgendwann kannst du es nicht mehr sehen.“
Deshalb ist der Tabellendritte (28 Punkte, 30:20 Tore) froh, dass er sich am Sonntag mal wieder einen Landesliga-Gegner aus unmittelbarer Nähe anschauen darf. Es geht zum Tabellenelften Lüner SV, der zwar acht Ränge, aber lediglich drei Zähler schlechter platziert ist (25 Punkte, 31:27 Tore). „Das wird für uns direkt so ein kleiner Gradmesser, in welche Richtung es gehen wird“, vermutet der Hedef-Coach.
Eines hat er seinen Fußballern deutlich ins Buch für diese Partie geschrieben: „Wir dürfen die Lüner Mannschaft nicht mit der aus der Hinrunde vergleichen. Das wird ein ganz anderes Spiel.“
Erstens hat sich das LSV-Team, das an der Munscheid­straße mit 0:1 das Nachsehen hatte, nach seinem schwachen Start gefangen, und zweitens „ist in der Winterpause personell noch einmal am Kader gebastelt worden“, erzählt Seung-Man Hong. „Wenn die Lüner noch eine Chance auf den Aufstieg haben wollen, müssen sie punkten.“
Klar: Der Hedef-Trainer hätte nach diesem Spiel gerne einen kleinen Gradmesser nach oben. Schließlich soll der Vier-Punkte-Rückstand auf den Gelsenkirchener Spitzenreiter SV Horst-Emscher 08 nicht wachsen. Allerdings muss Seung-Man Hong auf Stürmer Max Claus verzichten, dem schon länger eine Achillessehnen-Entzündung zu schaffen macht. Zwar hat er es im Test gegen die DJK TuS Hordel zuletzt mal versucht, es tat aber weh. „Deshalb werden wir jetzt kein Risiko eingehen, obwohl er mit Schmerzmitteln spielen könnte“, erklärt der Coach, dem auch Winterzugang Patrick Wozniak wegen einer Erkältung fehlen wird.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Es trifft das abgeschlagene Tabellenschlusslicht auf den Spitzenreiter, und deshalb sind auch keine Kompromisse erlaubt. „Da müssen wir gewinnen, und das werden wir auch“, sagt Jörg Niedergethmann vor dem Spiel des SC Obersprockhövel (45 Punkte, 61:23 Tore) auf dem Sportplatz Wörthstraße beim TSV Fichte Hagen (vier Zähler, 14:52 Treffer). Dabei wird er seinen Trainer-Kollegen Sascha Höhle erneut neben sich stehen und nicht auf dem Feld haben. Nach wie vor lassen die Leisten-Probleme des 30-Jährigen einen Einsatz nicht zu. „Verschleiß“, sagt Jörg Niedergethmann, der sonst aber auf den kompletten Kader zurückgreifen kann.
Die Hagener, die erst einen Saisonsieg haben (3:0 über den TuS Hattingen am 25. August) und schon 16 Punkte hinter dem rettenden Ufer liegen, dürften den SCO nicht vor Probleme stellen. Eigentlich. „Was soll ich großartig erzählen?“, fragt Jörg Niedergethmann. „Wir wollen ein gutes Spiel machen und drei Punkte mitnehmen. Aber wir haben uns gegen Fichte immer schwer getan.“ Dabei richten sich die Obersprockhöveler „auf eine Handball-Mannschaft ein“, wie deren Coach sagt. „Die werden sich alle vorm eigenen 16er postieren.“ In der Hinrunde hatte sich die Schlagbaum-Elf mit 3:0 durchgesetzt.

Beim Blick auf die Tabelle könnte Marius Kundrotas leicht und locker erzählen, dass seine Mannschaft doch eh chancenlos sei. Das macht er aber nicht. „Wir wollen auch gegen die stark favorisierte TSG Herdecke gucken, dass wir punkten“, sagt der Trainer des Tabellen-14. TuS Hattingen (20 Zähler, 29:52 Tore), der mit seinem Team nur einen Punkt vor der Abstiegszone liegt. Ganz anders sieht das bei den Herdeckern aus, die nah an der Aufstiegsregion sind – auf Rang vier zwei Zähler hinter Spitzenreiter SC Obersprockhövel (43 Punkte, 52:19 Treffer).
In diesem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) im Wildhagen könnte es sein, dass Marius Kundrotas auch auf den Rasen zurückkehren wird. Zuletzt hat der 34-Jährige wegen seiner Kniebeschwerden zweimal pausiert.
Ganz sicher fehlen wird der gesperrte Oliver Heinrich. Indes hofft der TuS-Spielertrainer, dass Matthias Surowietz und Kevin Kessner trotz ihrer Blessuren Kandidaten für den Hattinger Kader sein werden. Wieder dabei ist Kevin Brune, der am vergangenen Sonntag wegen Krankheit gefehlt hat.
Das Hinspiel entschied die TSG Herdecke mit 4:2 für sich.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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