Fußball: drei Spiele, drei Siege in der Bezirksliga Westfalen
(von Toni Bertrams)
Es war sozusagen ein westfälischer Bezirksliga-Sonntag für die heimischen Top-Teams: drei Spiele, drei Siege. Indes setzte es für die TSG Sprockhövel und die Sportfreunde Niederwenigern Niederlagen, und die SFN-Zweite bezog sogar eine 0:5-Klatsche.
Oberliga
TSG Sprockhövel – SV Westfalia Rhynern 0:2, DSC Arminia Bielefeld II – TuS Dornberg 1:1, SG Wattenscheid 09 – TuS Heven 4:1, Hammer SpVg – SV Lippstadt 08 2:3, SpVgg Erkenschwick – SC Roland Beckum 2:1, SV Schermbeck – Rot-Weiß Ahlen 3:1, 1. FC Gievenbeck – SC Westfalia Herne ausgef., FC Gütersloh – SuS Neuenkirchen ausgef., TuS Ennepetal – TuS Erndtebrück 0:3.
TSG Sprockhövel
„Noch stehen wir acht Punkte vor einem Abstiegsplatz, aber die können ganz schnell aufgebraucht sein“, sagt Lothar Huber, der Trainer des Oberliga-Achten TSG Sprockhövel (23 Zähler, 18:23 Tore). Sorgen bereitet ihm der Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen den SV Westfalia Rhynern, „weil wir absolut leblos gespielt haben“, erklärte er nach dem 0:2 (0:1).
Lothar Huber hätte es sich einfach machen und die vielen Ausfälle als Grund nennen können. Tat er auch ein bisschen. „Wir haben draußen nicht die Alternativen, um zu reagieren“, sagte er. Weil er jedoch eine phasenweise sehr gute erste Halbzeit seiner Mannschaft gesehen hat, weiß er auch, dass es trotz des personellen Engpasses nicht unmöglich ist zu punkten. Und Marcel Stenzel hat wahrscheinlich immer noch nicht begriffen, dass er mit seinem Volley-Schuss an Dennis Wegner gescheitert ist.
Aber dann. „Ein Tor aus dem Nichts, das uns das Genick gebrochen hat“, sagte Lothar Huber. „Rhynern war nicht gut, führt zur Pause mit 1:0 und weiß nicht, warum.“ Doch: Torwart Patrick Knieps hatte beim Distanzschuss von Tobias Urban nicht gut ausgesehen. Der TSG-Trainer hatte in der zweiten Hälfte eine Reaktion erwartet, wurde aber enttäuscht. „Da muss man sich mehr wehren“, fand er.
Nun hofft Lothar Huber, dass er am Sonntag beim Tabellenvorletzten TuS Dornberg zumindest wieder auf Christian Kalina (Daumenbruch) zurückgreifen kann. Immer deutlicher aber wird, wie wichtig Sebastian Greitemann (Australien-Aufenthalt) war. „Dass er nicht mehr da ist, tut richtig weh“, sagt Lothar Huber, der zudem den Schmerz ertragen muss, dass der Klub seines Herzens im Revierderby gepatzt hat.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
ESC Rellinghausen – Sportfreunde Niederwenigern 2:1, Tuspo Richrath – SuS Haarzopf 5:2, VfB Bottrop – FC Remscheid ausgefallen, SC Velbert – SSV Sudberg 2:0, DJK Arminia Klosterhardt – FSV Vohwinkel 3:0, Vogelheimer SV – Rot-Weiß Essen II 0:1, TSV Ronsdorf – SpVg Schonnebeck 3:0, SV Burgaltendorf – ASV Wuppertal 1:2.
Sportfreunde Niederwenigern
Es war ein Tag, der Jürgen Margref überhaupt nicht gefallen hatte. „Für alle Anhänger der Sportfreunde ein schwarzer Sonntag“, sagte er. Und zwar in dieser Reihenfolge: Die Reserve Niederwenigerns kassierte fünf Stück, die A-Junioren verloren das Top-Spiel der Leistungsklasse mit 0:2 gegen Spitzenreiter FC Kray, und dann musste sich auch das Aushängeschild des Klubs mit 1:2 (1:1) beim ESC Rellinghausen beugen.
„Das war ein bisschen unglücklich“, sagte der SFN-Coach, der mit seinem Team auf Platz sechs gepurzelt ist (22 Punkte, 30:29 Tore). Obwohl er neidlos anerkannte, dass der ESC-Siegtreffer ein sehr schöner war. Stürmer Emrah Cinar hatte per Fallrückzieher zum 2:1 getroffen (63.). „Die hatten auch noch zwei Top-Stürmer draußen“, sagte Jürgen Margref. „Das ist momentan der kleine Unterschied: Uns fehlen die Alternativen.“ Zumal Florian Machtemes doch noch nicht so weit ist, Sascha Friedrich für die A-Junioren gespielt hat und Christopher Weiß bereits in der 19. Minute wegen einer Zerrung ausgeschieden ist.
Schon nach elf Minuten hatte Fabian Lümmer nach einer schönen Einzelleistung für das 1:0 gesorgt. Aber nur vier Minuten später schüttelte Jürgen Margref den Kopf. Schiedsrichter Michael Kohl aus Kevelaer zeigte auf den Elfmeter-Punkt. „Zur Verwunderung aller“, sagte der SFN-Trainer. „Mit dem 1:1 hätten wir aber gut leben können. Doch dann fiel noch dieses schöne Tor.“
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
SC Obersprockhövel – Geisecker SV 2:0, VfB Schwelm – Hedefspor Hattingen 0:2, TuS Hattingen – SSV Kalthof 6:0, TuS Ennepetal – VfL Schwerte 0:1, VfK Iserlohn – FSV Gevelsberg 4:3, TuS Wengern – SpVg SW Breckerfeld 3:0, TSG Herdecke – VTS Iserlohn 0:4, TuS Stöcken-Dahlerbrück – TSV Fichte Hagen ausgef., ETuS/DJK Schwerte – SG Hemer 3:3.
SC Obersprockhövel
Sehr zufrieden war Dieter Iske, nachdem er in seinem dritten Spiel als Trainer des SC Obersprockhövel seinen zweiten Sieg landete. „Wir haben immer die richtigen Antworten gefunden“, sagte er nach dem 2:0 (1:0) über den Geisecker SV. Dank seines dominanten Auftretens und seiner sehr sicheren Defensive geriet der Tabellenfünfte (31 Punkte, 35:20 Tore) nie in Gefahr.
In allen Mannschaftsteilen waren die Obersprockhöveler besser aufgestellt als ihre Schwerter Gäste. Allerdings dauerte es bis zur 42. Minute, ehe das 1:0 fiel. Nils Rosenbach, dem Trainer Dieter Iske im zentralen Mittelfeld eine Klasse-Leistung bescheinigte, traf zur Führung, die nach dem Wechsel der SCO-Torschütze vom Dienst, Muhidin Ramovic, auf 2:0 ausbaute (53.). Neben Nils Rosenbach sprach Dieter Iske auch Defensiv-Mann Dominique Schaub ein Sonderlob aus.
Hedefspor Hattingen
Zum ersten Saisonziel, den 40 Punkten, fehlen Hedefspor Hattingen jetzt nur noch zehn – bei 18 noch ausstehenden Spielen. Die Mannschaft von Trainer Peter Kursinski setzte sich auf dem schwer zu bespielenden Brunnen-Rasen beim VfB Schwelm mit 2:0 (1:0) durch. Dabei trug sich Winter-Neuerwerbung Maximilian Claus, der ehemalige Sprockhöveler, gleich zweimal in die Torschützenliste ein. Und der Hedef-Coach ist froh darüber, dass er jetzt einen Stürmer hat, „der nur wenige Chancen für ein Tor braucht“.
Zwar fehlte dem Hedef-Spiel wegen des Untergrundes die hohe Qualität, allerdings bewies der Tabellensiebte (30 Punkte, 24:15 Tore) Klasse – weil er nämlich sehr geduldig auftrat.
Nachdem das Kursinski-Team zu Beginn zwei brenzlige Situationen überstanden hatte, übernahm es das Kommando und hatte neben dem Doppel-Torschützen Maximilian Claus einen zweiten herausragenden Akteur: Mehti Koçak. „Er hat in der Defensive ein überragendes Spiel gemacht“, lobte Peter Kursinski.
TuS Hattingen
Das ist eine Tabelle zum Ausschneiden, nämlich die der Rückrunde: Mit sechs Punkten und 9:0 Toren thront der TuS Hattingen dort auf Platz eins, nachdem er sein Heimspiel mit 6:0 (1:0) gegen den SSV Kalthof gewonnen hat. Damit schafften die Rot-Weißen genau das, was sich Spielertrainer Marius Kundrotas gewünscht hatte. Sie vergoldeten ihren 3:0-Sieg aus der Woche davor.
„In der ersten Halbzeit haben wir kämpferisch gut dagegengehalten, in der zweiten auch spielerisch überzeugt“, bilanzierte der Coach des Tabellenelften (23 Punkte, 35:40 Tore). Nachdem Johann Geik früh das 1:0 gelungen war (6.), musste der TuS auf weitere Treffer bis zur zweiten Hälfte warten. Da aber netzte der überragende Dennis Weber gleich dreimal ein und schaffte vom 3:0 bis zum 5:0 einen Hattrick, während Sidney Rast das 2:0 und dem eingewechselten Moritz Zöllner das 6:0 gelang.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Sportfreunde Niederwenigern II – Schwarz-Weiß Essen II 0:5, SC Velbert II – TuS Union 09 Mülheim 2:1, SSVg Velbert 02 II – SG Kupferdreh-Byfang 2:1, SV Rot-Weiß Mülheim – Heisinger SV 2:0, FC Kettwig – SpVgg Steele 03/09 1:1, SV Union Velbert – SC Uellendahl 4:3, TuS Grün-Weiß Wuppertal – TVD Velbert 4:0, SSVg 09/12 Heiligenhaus – SC Werden-Heidhausen 3:0.
Sportfreunde Niederwenigern II
Große Hoffnungen hatte Jens Haase, gegen Schwarz-Weiß Essen II auf dem steinigen Weg zum Klassenerhalt ein Ausrufezeichen setzen zu können. Doch das Ergebnis war für das Tabellenschlusslicht (fünf Punkte, 16:50 Tore), das nun schon 14 Zähler von einem Nicht-Abstiegsplatz trennen, Ernüchterung – 0:5 (0:2). „Die Jungs kämpfen ja, allerdings sind sie manchmal nicht clever genug“, meinte der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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