Fußball: Bleibt dem TuS Hattingen der Erfolg treu?
(von Toni Bertrams)
Sofern es das Wetter will, werden alle heimischen Top-Teams am Sonntag auflaufen – auch Oberligist TSG Sprockhövel, dessen Heimspiel wegen des Wetters am Freitagabend nicht stattgefunden hat.
Oberliga Westfalen
TuS Heven – SC Roland Beckum 4:2.
Nachdem das Spiel der TSG Sprockhövel gegen Tabellenführer SV Lippstadt 08 (45 Punkte, 46:12 Tore) am Freitag ausgefallen ist, wie bereits Donnerstag auf www.lokalkompass.de/hattingen gemeldet, soll es nun am Sonntag um 15 Uhr im Baumhof angepfiffen werden.
Die Voraussetzungen sind für den Tabellenzehnten (23 Punkte, 18:23 Tore) aber nicht optimal. Christian Kalina (Daumenbruch) wird weiter fehlen, während hinter dem Einsatz von Marcel Ramsey, der am Montag beim Training umgeknickt ist, ein Fragezeichen steht. Und dann kommt auch noch ein Gegner, den TSG-Trainer Lothar Huber „die Ausnahme-Mannschaft der Liga“ nennt.
Also haben die Sprockhöveler überhaupt keine Chance? „In Bestbesetzung können wir alle Mannschaften schlagen“, sagt der Trainer, der am Sonntag wieder auf Sebastian Sommer (Leistenverletzung) und erstmals wieder auf Berkant Canbulut nach dessen Leistenbruch-Operation zurückgreifen kann. „Für die erste Elf kommt er aber noch nicht in Frage“, sagt Lothar Huber, der die enorme Qualität der Lippstädter, die das Hinspiel mit 2:0 gewonnen haben, mit dem Blick auf die Tabelle erklärt. „Die haben die meisten Tore gemacht und die wenigsten reinbekommen.“
Zwar spricht der TSG-Coach von einer ganz, ganz schwierigen Aufgabe und sieht sein Team in der Rolle des krassen Außenseiters: „Aber wenn jeder an seine Grenze geht, können wir für eine Überraschung sorgen. “
Und die Sprockhöveler müssen den überragenden Angriff des SVL 08 bremsen: Viktor Maier, der mit 20 Treffern Top-Torjäger der Liga ist, und Björn Traufetter (neun).
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Ins schmucke Jahnstadion an der Hans-Böckler-Straße 50 fahren am Sonntag die Landesliga-Fußballer der Sportfreunde Niederwenigern, um einen weiteren Schritt zum frühzeitigen Klassenerhalt zu machen.
Allerdings erwartet Trainer Jürgen Margref beim Aufsteiger VfB Bottrop eine anspruchsvolle Aufgabe. „Die Bottroper sind eine sehr heimstarke Mannschaft, haben im Schnitt mehr als zwei Punkte geholt“, sagt der 44-Jährige. „Aber wir sind auswärts ja auch nicht so schlecht. Deshalb wird es ein interessantes Spiel.“
Nur ungern erinnert sich Jürgen Margref an das Hinspiel (2:5). Vor allem die Offensive des VfB mit Top-Stürmer Daniel Späth, der mit neun Treffern Nummer zwei der Torjäger-Liste ist, wusste am 23. September zu gefallen. Die Defensiv-Abteilung der Sportfreunde wird also hellwach sein müssen. Jürgen Margref: „Wenn wir gut nach vorne spielen, sind die Stürmer des Gegners nicht ganz so wichtig.“
Allerdings wird der SFN-Trainer nicht aus dem Vollen schöpfen können. Florian Machtemes quälen einmal mehr Oberschenkel-Probleme, Tobias Tempel zwickt es seit dem vergangenen Sonntag am Rücken, Martin Rolfes muss wegen seines Fingerbruchs pausieren, und Lauritz Angerstein ist im Urlaub. Indes wird der A-Jugendliche Sascha Friedrich wieder zum Kader stoßen.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
„Wir wissen, dass die Tabelle sehr verzerrt ist“, sagt Dieter Iske, der Trainer des Tabellenzweiten SC Obersprockhövel (34 Punkte, 36:20 Tore). „Aber wenn man im Moment so erlebt, was wir erleben, ist die Stimmung gut.“
Und daran soll sich auch am Sonntag nichts ändern. Der SCO gastiert um 13 Uhr im Bremenstadion am Bremenplatz 33 beim Tabellen-14. TuS Ennepetal II (19 Punkte, 27:29 Tore). Im Hinspiel hat es ein 1:1 gegeben.
Ein Ergebnis dieser guten Stimmung ist auch, dass die angeschlagenen Spieler hartnäckiger als üblich um den Anschluss kämpfen. „Der Zug rollt, und alle wollen aufspringen“, sagt Dieter Iske, der sogar Tim Gummersbach inzwischen schon wieder im Lauftraining beobachten darf. Da auch Dominik Degelmann aus Australien zurück ist, hat der SCO-Coach keine bedeutenden Personalsorgen mehr.
Und in Ennepetal starten die Obersprockhöveler als klare Favoriten? „Das will ich so nicht akzeptieren“, sagt Dieter Iske. „Die Liga ist verrückt, es kann jeder jeden schlagen.“ Zudem sei es unklar, mit welchen Spielern aus dem Oberliga-Kader die TuS-Zweite aufgefüllt werde. Nichtsdestotrotz hat er sein Team bestens vorbereitet.
Es geht am Sonntag (15 Uhr) zum Brasberg nach Wetter (Ruhrhöhenweg 8): Der Tabellensiebte Hedefspor Hattingen (30 Punkte, 24:15 Tore) gastiert beim Tabellensechsten TuS Wengern (30 Punkte, 42:32 Tore). „Eigentlich können wir die Saison schon abhaken“, sagt Trainer Peter Kursinski angesichts des inzwischen irren Nachholprogramms seines Teams. „Die Spannung ist weg, und die kriegt man auch nicht mehr rein.“ Zu allem Überfluss ist der Asche-Platz an der Munscheidstraße bis Sonntag gesperrt worden, so dass keine vernünftige Vorbereitung möglich war.
„In anderen Städten gibt es Kunstrasen-Programme“, sagt Peter Kursinski. In Hattingen hat Hedefspor jedoch keine Ausweichmöglichkeiten gefunden beziehungsweise erhalten. „Das ist inzwischen Wettbewerbsverzerrung, hat mit Sport überhaupt nichts mehr zu tun. Da muss sich die Stadt mal was einfallen lassen“, betont der 56-Jährige, der auch nicht bereit ist, mehr als den Klassenerhalt als Saisonziel auszugeben. „Die zehn Punkte, die wir noch brauchen, werden wir in den 18 Spielen schon irgendwie holen“, sagt er.
Am Brasberg – und nicht nur dort – wird Hedefspor auch ein personelles Problem haben. Yusuf Aydin fällt mit einem dreifachen Bänderriss aus. „Das ist der Super-GAU“, sagt Peter Kursinski. „Gerade gegen Wengern: Die haben da sechs 1,98-Meter-Schränke rumlaufen. Da ist es schon bitter, dass uns Yusuf als Stabilisator der Abwehr fehlen wird.“ Das Hinspiel hat Hedef mit 1:0 gewonnen.
Es hat in dieser Saison schon Tage gegeben, da wäre Marius Kundrotas einer Mannschaft wie dem Tabellenvierten SpVg SW Breckerfeld (32 Punkte, 34:20 Tore) mit deutlich mehr Respekt begegnet. Aber nach zuletzt sieben Zählern aus drei Partien traut der Spielertrainer des Tabellenelften TuS Hattingen (24 Punkte, 36:41 Tore) seinem Team am Sonntag (15 Uhr, Wildhagen) etwas zu. „Das ist zwar eine Herausforderung und wird eine schwierige Aufgabe“, sagt er. „Aber wir haben auch eine Chance. Allerdings stellt der Aufsteigers eine eingespielte, kompakte Mannschaft mit sehr guten Stürmern und schnell sind die auch noch“, weiß er nicht erst seit dem Hinspiel, das mit 1:3 verloren ging. „Es muss nicht nur in der Innenverteidigung, es muss die gesamte Mannschaftsleistung stimmen“, sagt der TuS-Coach, der am Sonntag 34 wird.
Neben der guten Serie sorgt auch die entspannte Personalsituation bei den Rot-Weißen für gute Stimmung. Zwar haben Oliver Heinrich und Top-Torjäger Dennis Weber Fußprobleme und am Dienstag nur ein reduziertes Training absolviert, aber Marius Kundrotas geht davon aus, dass beide spielen können.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Okay, es sind noch 15 Spiele. Aber ob die Sportfreunde Niederwenigern II als abgeschlagenes Schlusslicht (fünf Punkte, 16:50 Tore) wirklich noch eine Chance haben, den Klassenerhalt zu schaffen? Zum Heimspiel am Sonntag (11 Uhr, Glückauf-Sportplatz) erwartet das Team von Trainer Jens Haase den SC Uellendahl, der auf Rang zwölf und somit dem letzten Nicht-Abstiegsplatz liegt (19 Punkte, 27:30 Tore). Das Hinspiel haben die Wuppertaler mit 2:0 gewonnen.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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