Fußball-Bezirksliga: Tabellenführer Hedefspor will Vorsprung ausbauen

(von Toni Bertrams)

Die TSG Sprockhövel hat in der Oberliga endlich einmal wieder eine gute Leistung gezeigt, Hedefspor Hattingen hat in der Bezirksliga seinen Vorsprung an der Spitze ausgebaut, und die Sportfreunde Niederwenigern haben den Kreispokal gewonnen.


Oberliga Westfalen

TSG Sprockhövel – SG Wattenscheid 09 1:1, SV Westfalia Rhynern – SV Lippstadt 08 0:2, SV Schermbeck – FC Gütersloh 1:5, Rot-Weiß Ahlen – TuS Erndtebrück 0:1, SC Roland Beckum – TuS Heven 2:0, 1. FC Gievenbeck – TuS Dornberg 2:5, DSC Arminia Bielefeld II – Hammer SpVg 3:1, SpVgg Erkenschwick – TuS Ennepetal 0:0, SC Westfalia Herne – SuS Neuenkirchen 1:2.

Endlich herrschte bei Lothar Huber mal wieder gute Laune und es störte ihn nicht einmal, dass sich sein Team am Mittwochabend gegen den Tabellenzweiten SG Wattenscheid 09 den Ausgleich in der siebten Minute der Nachspielzeit gefangen hatte. „Das ist absolut wurscht, weil ich gesehen habe, was die Jungs im Stande sind zu leisten“, sagte der Trainer des Tabellen-14. TSG Sprockhövel (30 Punkte, 27:37 Tore) nach dem 1:1 (1:0) im Baumhof.
In seiner Startelf hatte Lothar Huber eine Überraschung: Gavin Hope aus der zweiten TSG-Mannschaft, die in der Kreisliga A spielt, dort auf Rang zehn liegt und für die er am Sonntag beim 2:4 gegen Cemspor 96 Hagen zweimal getroffen hat. „Er hatte nur einmal mittrainiert“, sagte der Coach. „Aber ich kenne ihn ja. Er hat ein gutes Spiel gemacht war richtig abgezockt.“ Und für das 1:0 in der 37. Minute hatte Gavin Hope nach Vorarbeit von Berkant Canbulut auch gesorgt.
„Den Wattenscheidern ist nichts eingefallen“, sagte Lothar Huber, der aber vergeblich auf das vorentscheidende 2:0 wartete. Berkant Canbulut traf die Unterkante der Latte, Raoul Meister vergab in der 85. Minute aus kurzer Distanz. Ja und dann stach Lukas Lenz doch noch für die Null-Neuner zu. „Ein klares Abseits-Tor“, erklärte der TSG-Trainer. „Da hatte das Schiedsrichter-Gespann keinen Charakter und wohl Angst vor Tumulten.“
Weil er sein Team so stark gesehen hat, fährt er auch guten Mutes am Sonntag (15 Uhr) zum einen Punkt besser platzierten Tabellenzwölften Hammer SpVg (31, 35:39 Tore). „Wenn wir die Leistung vom Mittwoch noch ein paar Mal abrufen, werden wir auch schnell aus dem Schneider sein“, sagt er. In der Hammer Evora-Arena an der Jürgen-Graef-Allee 4 erwartet er einen sehr aggressiven Gastgeber mit vielen kopfballstarken Spielern.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
FC Remscheid – TuS Richrath 3:1, SuS Haarzopf – ESC Rellinghausen 0:3.

Vor dem Top-Spiel am Sonntag (15 Uhr) in Oberhausen am Hans-Wagner-Weg beim Tabellenvierten DJK Arminia Klosterhardt (47 Punkte, 53:39 Tore) haben die Sportfreunde Niederwenigern kräftig ihre Tormaschine angeworfen. Der Tabellendritte (48 Punkte, 55:35 Tore) gewann erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Pokal des Kreises Essen Süd-Ost. Im Finale am Mittwoch gegen den A-Kreisligisten DJK Blau-Weiß Mintard gab es dank der Treffer von Marcel Kraushaar (3), Christopher Weiß, Tobias Tempel und Konstantin Konrad einen 6:0 (2:0)-Erfolg.
„Die Jungs haben das ernst genommen“, sagte Trainer Jürgen Margref. „Vielleicht ist der Sieg etwas zu hoch ausgefallen, aber letztlich haben wir den Zwei-Klassen-Unterschied im Ergebnis deutlich gemacht.“
Besonders freute sich der SFN-Coach über Marcel Kraushaar, der nach seiner langen Leidensgeschichte „endlich wieder richtig Gas geben kann“ (Margref).
Auf ein ganz anderes Niveau müssen sich die Sportfreunde allerdings für Sonntag einstellen. „Das wird richtig schwierig“, sagt Jürgen Margref, der allerdings auch weiß, dass sein Team auswärts das beste der Liga ist und aus den vergangenen zehn Partien – ungeschlagen – 26 Punkte geholt hat.
Fehlen wird weiterhin Lauritz Angerstein (Gürtelrose), während der SFN-Trainer auf der Torhüter-Position die Qual der Wahl hat, nachdem Daniel Paries aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. Zumal Sebastian Langer zuletzt zwischen Niederwenigerns Pfosten überzeugt hat.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
SSV Kalthof – Hedefspor Hattingen 0:2, TuS Hattingen – TuS Ennepetal II 1:0, TuS Stöcken-Dahlerbrück – SC Obersprockhövel 3:3, TuS Wengern – VfK Iserlohn 2:5, TSG Herdecke – VfB Schwelm 0:0, SG Hemer – Geisecker SV 2:2, VTS Iserlohn – FSV Gevelsberg 2:4, ETuS/DJK Schwerte – SpVg SW Breckerfeld 2:1, TSV Fichte Hagen – VfL Schwerte 0:1.

„Den zweiten Matchball haben wir verwandelt“, sagte Peter Kursinski, der Trainer von Hedefspor Hattingen, nach dem 2:0 (1:0) beim SSV Kalthof. Florentin Cheuffa schon in der zweiten Minute und Emmanuel Nwosu kurz vor dem Schlusspfiff trafen. Damit hat der Spitzenreiter die Stolperer seiner Verfolger genutzt und den Vorsprung auf die TSG Herdecke, die zudem ein Spiel mehr hat, auf fünf sowie auf den SC Obersprockhövel auf sechs Punkte ausgebaut.
Von 40 Zählern und dem Klassenerhalt spricht niemand mehr. „Wenn wir am Sonntag“, sagt sogar der Coach, „bei VTS Iserlohn und am Donnerstag gegen den TuS Ennepetal II gewinnen könnten, wäre eine Vorentscheidung gefallen.“ Auf dem Weg in Landesliga, der Hedefspor elektrisieren würde. „Aber Trainer und Mannschaft konzentrieren sich ganz aufs Sportliche“, sagt Peter Kursinski. Noch.
Sechsmal müssen sich die Hedef-Kicker, denen am Donnerstag Max Claus (Adduktorenverletzung) und Marvin Klink (Oberschenkel-Zerrung) fehlten, noch quälen. Und ihr Trainer stellt kaum Ansprüche, nachdem die Belastung zuletzt irre hoch gewesen ist. „Die Spieler fallen reihenweise um wie die Fliegen“, sagt Peter Kursinski. „Wir pfeifen aus dem letzten Loch, aber die Situation sorgt für einen ganz anderen Adrenalin-Spiegel.“
So auch am Sonntag (15 Uhr) wieder: Der Spitzenreiter (56 Punkte, 52:25 Tore) empfängt an der Munscheidstraße den Tabellenneunten VTS Iserlohn (39 Punkte, 61:53 Tore). Das Hinspiel endete 0:0.

Der Mai 2013 ist nicht der Monat des SC Obersprockhövel: drei Spiele, kein Sieg. Nach dem 3:3 (1:3) beim Schlusslicht TuS Stöcken-Dahlerbrück ist Rang eins schon sechs Punkte entfernt. In Schalksmühle hätten sich die Obersprockhöveler gerne etwas länger an den kleinen Ascheplatz gewöhnt, „auf dem man überhaupt nicht Fußball spielen kann“ (Trainer Dieter Iske), aber nach 17 Minuten stand es 0:3.
Pusten. Neu sortieren. Das gelang dem SCO, der dank Dominik Hilger noch vor der Pause seinen ersten Treffer schaffte (43.). Nach dem Wechsel waren dann zwei Männer Garanten dafür, dass es einen Punkt gab: Zunächst verkürzte Muhidin Ramovic auf 2:3 (49.), dann parierte A-Jugend-Keeper Alexander Ohm einen Handelfmeter von Matthias Urbas (71.), ehe Muhidin Ramovic das 3:3 gelang (88.).
Weiter geht es für den Tabellendritten (50 Punkte, 55:33 Tore) am Sonntag um 15 Uhr am Schlagbaum gegen den Tabellensechsten SG Hemer (43 Punkte, 49:46 Tore), der das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hat. Fehlen wird Christian Cahlenberg, der in Schalksmühle wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte gesehen hat.

Der TuS Hattingen hat seinen Aufwärtstrend bestätigt und sich auch gegen den TuS Ennepetal II durchgesetzt, obwohl dieser am Mittwoch einige Spieler des Oberliga-Kaders dabei hatte. „Aber wir sind immer noch nicht durch“, sagte Spielertrainer Marius Kundrotas nach dem 1:0 (1:0) – trotz der jetzt vier Siege in Folge mit 12:1 Treffern. Das Tor des Tages erzielte Nuri Ulutas in der 24. Minute.
„Die Jungs spulen momentan in den Englischen Wochen ein unglaubliches Pensum ab und werfen jede Menge in die Waagschale“, sagt Marius Kundrotas. „Kompliment an die Mannschaft.“
Zwar haben sich die Rot-Weißen auf Rang sieben verbessert (41 Punkte, 53:51 Tore), liegen aber nur vier Zähler vor den Abstiegsplätzen.
Ganz dick drin dort und nicht mehr zu retten ist der VfB Schwelm auf Platz 17 (22 Punkte, 28:55 Tore), der am Sonntag Am Brunnen (Hauptstraße 156) TuS-Gastgeber sein wird und das Hinspiel mit 0:2 verloren hat. „Ein gefährlicher Gegner, weil die Schwelmer befreit aufspielen können“, sagt Marius Kundrotas. „Aber wenn wir da nachlegen könnten, wäre das ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt.“

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
SC Uellendahl – Heisinger SV 4:4.

Schlusslicht Sportfreunde Niederwenigern II (zwölf Punkte, 27:92 Tore) empfängt am Sonntag den Tabellenzweiten TuS Grün-Weiß Wuppertal (58 Punkte, 92:33 Tore), der das Hinspiel mit 3:0 gewonnen hat. Anstoß: 11 Uhr auf dem Glückauf-Sportplatz.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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