Fußball am Wochenende
(von Toni Bertrams)
In den Rückrunden-Tabellen stehen sie an der Spitze – und das soll für die Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel und die Landesliga-Kicker der Sportfreunde Niederwenigern auch am Sonntag so bleiben. Nach der langen Winterpause, die eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat, greifen am Sonntag auch wieder die drei heimischen Teams der westfälischen Bezirksliga-Staffel 14 ins Rennen um Meisterschaftspunkte ein.
Westfalenliga, Gr. 2
Dass alle einen Sieg seiner Mannschaft erwarten, ja nach Möglichkeit sogar einen klaren, weiß auch Lothar Huber. „Wenn man da nicht gewinnt, dann ist man der Gelackmeierte“, sagt der Trainer des Westfalenliga-Sechsten TSG Sprockhövel (33 Punkte, 35:30 Tore) vor der Partie beim Schlusslicht FSV Werdohl (16, 23:45). Angepfiffen wird die Partie am Sonntag um 15 Uhr im Stadion Riesei an der Carl-Diem-Straße 25.
Ob deren schwieriger Situation erwartet der TSG-Coach eine Werdohler Mannschaft, die Vollgas geben wird. „Das müssen sie ja, wenn sie die Klasse halten wollen“, sagt er. „Ein Unentschieden brächte sie ja keinen Meter weiter. Aber wenn die Werdohler ihr Heil in der Offensive suchen, wird’s vielleicht ein bisschen einfacher für uns.“
Dabei setzt der 59-Jährige nach 13 Punkten und 11:3 Toren in der Rückrunde – exakt wie Spitzenreiter SG Wattenscheid 09 – auf die Qualität seiner Mannschaft, der anzusehen ist, dass sie deutlich an Selbstvertrauen gewonnen hat.
In Werdohl muss Lothar Huber wie vor einer Woche nur auf Hakan Gültekin verzichten. Der macht nach seiner Sehnenentzündung aber Fortschritte. „Vielleicht wird’s nächste Woche was“, sagt der Coach.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Nachdem die Sportfreunde Niederwenigern ihre Ketchup-Flasche vor einer Woche mit dem 7:0 beim TSV Safakspor Oberhausen kräftig ausgedrückt haben, brauchen sie am Sonntag (15 Uhr, Glückauf-Sportplatz) wohl eine neue. Es kommt für den Tabellendrittletzen (15 Punkte, 29:36 Tore) nämlich zum Schlagerspiel der Landesliga-Rückrunde: Die Nummer eins (8 Zähler, 13:3 Tore) empfängt nämlich die Nummer zwei, Rot-Weiß Essen II (8, 6:3), den Tabellenfünften (33 Punkte, 51:23 Tore).
„Ich bin recht optimistisch, zumal wir auch das Hinspiel nur unglücklich mit 0:1 verloren haben“, sagt Trainer Jürgen Margref. „Das war ein ganz bitteres Spiel, da wir den Essener Konter dreimal durch ein taktisches Foul hätten unterbinden können.“ Zwar plagt sich der eine oder andere SFN-Akteur mit Wehwehchen herum, „aber das sind alles nur Kleinigkeiten“, sagt der Coach, so dass er wohl seine Wunschformation ins Rennen schicken kann.
Dass es gegen die Reserve der Rot-Weißen geht, mit deren Zweitliga-Mannschaft Jürgen Margref als Spieler 1994 im Finale des DFB-Pokals gestanden hat, bereitet ihm kein Kopfzerbrechen. Obwohl das erste RWE-Team in der Regionalliga schon am Samstag gegen den Wuppertaler SV Borussia antritt. „Ach“, sagt er. „Im Hinspiel waren auch welche aus der Ersten dabei. Aber darauf haben wir keinen Einfluss, also soll’s uns auch nicht interessieren.“
Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Der SC Obersprockhövel, der mit 28 Punkten und 27:16 Toren auf Rang drei liegt: Durch die beiden Niederlagen zum Abschluss des vergangenen Jahres hat sich die Mannschaft von Trainer Uli Sieweke eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Rennen um den Landesliga-Aufstieg vermasselt und bei einem Spiel mehr vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter CSV SF Linden.
Geht denn trotzdem noch was? „Zunächst einmal müssen wir nur auf uns selbst schauen“, sagt der 43-Jährige vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Am Schlagbaum) gegen den Tabellenfünften TuS Wengern (26 Punkte, 30:19 Tore). „Eigentlich musst du ja alle Spiele gewinnen, sonst hast du keine Chance mehr.“ Elf Partien sind es noch. Aber Uli Sieweke ist überhaupt nicht so vermessen, von der Meisterschaft zu reden. „Wir werden versuchen, oben dranzubleiben“, sagt er, „und unseren Platz zu halten.“ Zwar liegt der Tabellenzweite TuS Ennepetal II nur einen Zähler vor dem SCO, hat aber wie Linden erst 14 Spiele absolviert.
Im ersten Spiel nach der Winterpause muss der SCO-Coach zwei Spieler ersetzen. Während Dominik Degelmann im Urlaub ist, hat sich André Kopittke im Testspiel am vergangenen Sonntag einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen.
Hedefspor Hattingen, 26 Punkte, 31:18 Tore, Platz vier: Ein hartnäckiger Virus hat Trainer Peter Kursinski umgehauen. Aber er muss sich vor der Partie am Sonntag an der Munscheidstraße (15 Uhr) gegen den Tabellenneunten VfB Westhofen (15 Punkte, 19:24 Tore) auch noch mit anderen Sorgen beschäftigen.
Ihm droht gleich eine komplette Offensiv-Abteilung auszufallen: Weil Nils Güntner nun doch einen Bänderriss im Knöchel hat, weil Cetin Aydin eine Muskelverhärtung im Oberschenkel hat, weil Sinan Akdogan, der bislang beste Hedef-Torschütze, drei Wochen lang verhindert war, und weil der von der SG Welper gekommene Emmanuel Nwosu keine Freigabe erhalten hat.
Zu allem Überfluss ist Winter-Zugang Semih Kilic schon wieder weg, während sich Defensiv-Mann Kai Kwiatkowski mit einer Gelenk-Entzündung im Zeh plagt. „Ich überlege schon, ob ich den einen oder anderen ins kalte Wasser schmeiße“, sagt Peter Kursinski. „Zumal wir danach zwei Wochen Pause haben.“ Denn er rechnet am Sonntag mit einer engen Partie. Zumal der VfB das Hinspiel mit 3:0 gewonnen hat.
Und was geht noch in dieser Saison? „Ich würde eher sagen gar nichts“, meint der 55-Jährige. Ziel Nummer eins, den Klassenerhalt, hat Hedefspor bereits erreicht – und deshalb in der Winterpause auch nichts Großartiges unternommen. „Sollten wir den vierten Platz halten, hätten wir eine Riesen-Saison gespielt“, sagt Peter Kursinski. Auf Rang eins schielt er überhaupt nicht. „Für alle anderen ist der Zug abgefahren, nachdem sich der CSV SF Linden noch einmal so verstärkt hat“, sagt er. „Es geht nur noch um Platz zwei.“
Der TuS Hattingen, der mit 15 Punkte und 24:31 Toren Tabellen-Fünfzehnter ist: Obwohl es doch eine recht holprige Vorbereitung war, ist den Rot-Weißen die Generalprobe vor der Partie am Sonntag beim TuS Ennepetal II (13 Uhr, Bremen-Stadion am Bremenplatz 33) geglückt. Dank eines 4:3 (2:0)-Sieges beim A-Kreisligisten Rot-Weiß Markania Bochum stehen sie Halbfinale des Kreispokals und werden dort im April auf Westfalenliga-Spitzenreiter SG Wattenscheid 09 treffen. Torschützen waren Moritz Zöllner (2), Dennis Weber und Oliver Heinrich.
„Das war schon in Ordnung“, sagt TuS-Spielertrainer Marius Kundrotas. „Wir hatten ein paar gute Ansätze, aber es gibt auch noch einiges, das wir verbessern können.“ Das wird auch nötig sein, um nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten.
Zwar hat der TuS ein Polster von sieben Zählern auf die voraussichtlichen Abstiegsränge, „aber allein schon wegen der Drei-Punkte-Regel dürfen wir uns nicht zurücklehnen, das wird schwierig genug“, sagt der 32-Jährige, der für die zweite Serie ohne Daniel Gerling, Isam Abed und seinen Bruder Martynas planen muss, die wegen ihrer beruflichen Verpflichtungen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Fehlen wird am Sonntag in der Partie beim Tabellenzweiten (29 Punkte, 30:20 Tore) auch Kevin Kessner, den Fersenprobleme plagen. Zwar mussten sich die Rot-Weißen dem Favoriten in der Hinrunde nur mit 3:4 beugen, aber diesmal wird in Ennepetal gespielt, und die Reserve kann mit Verstärkungen aus dem Westfalenliga-Kader rechnen. „Mit einem Punkt“, sagt Marius Kundrotas, „wäre ich schon mehr als zufrieden.“
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Nach dem 3:1 bei der DJK TuS Holsterhausen und dem 3:3 gegen den Tabellenzweiten Rot-Weiß Mülheim herrscht bei den Sportfreunden Niederwenigern II sehr gute Stimmung. „Wenn wir jetzt keine weiteren drei Punkte holen“, sagt auch Tim Glittenberg, der wegen des Bali-Urlaubs seines Trainer-Kollegen Mirko Kursinski allein verantwortlich ist, „hätten uns die vier Punkte nicht viel gebracht.“ Deshalb ist das Ziel des Tabellendrittletzten (14 Punkte, 31:59 Tore) für die Partie am Sonntag beim SC Velbert II (21, 21:32) ganz klar: ein Sieg. Anpfiff am Von-Böttinger-Platz (Friedrich-Ebert-Straße 301) wird bereits um 13 Uhr sein.
Da es im ersten Spiel ein 1:3 gegeben hat, verspürt die SFN-Zweite auch so etwas wie Revanche-Gelüste. Dabei muss Tim Glittenberg um zwei Spieler bangen. Henning Schmischke und Mario Barton, die beide zuletzt in der Startelf gesetzt waren, plagen sich mit muskulären Problemen.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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