Fußball am Wochenende: SFN will den ersten Heimsieg
(von Toni Bertrams)
In Fußball-Niederwenigern wird geträumt: Das Landesliga-Team der Sportfreunde will endlich den ersten Heimsieg, während die Bezirksliga-Mannschaft den ersten Erfolg in dieser Saison überhaupt will. Indes planen Hedefspor und der SC Obersprockhövel, sich in der westfälischen Bezirksliga-Spitzengruppe festzusetzen.
Oberliga Westfalen
Als die Saison der Fußball-Oberliga noch nicht begonnen hatte, gehörte der FC Gütersloh zum Kreis der Top-Mannschaften, zu den Aufstiegskandidaten. Aber das Ergebnis nach neun Spieltagen ist nur Rang 13 (zehn Punkte, 9:11 Tore). Woran liegt’s? „Keine Ahnung“, sagt Lothar Huber, der Trainer des Tabellensiebten TSG Sprockhövel (13 Punkte, 10:11 Tore), der am Sonntag (15 Uhr) mit seinem Team im Heidewaldstadion gastiert. „Aber Gütersloh hat jetzt 1:0 bei Arminia Bielfeld II gewonnen, was nicht so einfach ist. Das könnte eine Initialzündung sein, dass die Mannschaft ihren Rhythmus findet.“
Vom Tabellenplatz will sich die TSG also nicht blenden lassen. Und der Sprockhöveler Coach hofft, dass seine „Jungs das Spiel richtig genießen werden“, sagt er. „Ein kleines, enges Stadion, da kommen ein paar Zuschauer, das muss doch Spaß machen.“ Spaß allein wird jedoch nicht reichen. „Wir müssen uns im Vergleich zu unserem 1:0 gegen Neuenkirchen steigern, sonst bekommen wir richtige Probleme“, betont Lothar Huber und fordert 100-prozentige Konzentration. Er ist sich allerdings sicher, dass „wir stark genug sind, auch wenn es nicht so einfach wird, in Gütersloh zu gewinnen“.
Verzichten müssen die Sprockhöveler auf Hakan Gültekin. Der 20-Jährige hat sich gegen Neuenkirchen eine Prellung des linken Fußes zugezogen und konnte während der Woche nicht trainieren. Sonst aber kann Lothar Huber aus dem Vollen schöpfen.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Die Sehnsucht wird größer, und vielleicht klappt es ja am neunten Spieltag. „Die Jungs sind heiß und wollen endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison. Und die Chancen stehen nicht schlecht“, sagt Jürgen Magref, der Trainer des Landesliga-Siebten Sportfreunde Niederwenigern (13 Punkte, 18:17 Tore), vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Glückauf-Sportplatz) gegen den SSV Sudberg. Mit einem Zähler weniger liegen die Wuppertal auf Rang neun (11:9 Tore).
„Ich wüsste nicht, warum wir von unserem Weg abweichen sollten, kontinuierlich zu punkten“, sagt der SFN-Coach, dessen Team erst eine Niederlage auf ihrem Saison-Konto hat – allerdings auch nur vier Defensiv-Abteilungen in der Liga kennt, die schlechter sind. Zwar sind die Sudberger für Niederwenigerns Fußballer eine unbekannte Größe, ziemlich sicher scheint aber dennoch zu sein, dass „es ein schwieriges Spiel wird“, wie Jürgen Margref sagt. Eine Problem sind jedoch die vielen Verletzten. „Die Liste ist bedenklich lang geworden“, sagt Jürgen Margref, der sich vor einer Woche beim 1:1 gegen den SV Burgaltendorf vorsichtshalber auch als möglichen Einwechselspieler nominiert hatte. Am Sonntag kann der 43-Jährige jedoch zumindest mit zwei Rückkehrern planen: Tobias Tempel und Ercan Kizan. Und auch Marcus John, der 38-jährige Routinier und Co-Trainer der Bundesliga-A-Junioren von Borussia Mönchengladbach (11 Uhr gegen Rot-Weiss Essen), hat wieder zugesagt.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
„Das wird ein schwieriges Spiel, eine richtige Hausnummer“, sagt Peter Kursinski, der Trainer des Tabellensechsten Hedefspor Hattingen (16 Punkte, 14:11 Tore), vor dem Heimspiel am Sonntag an der Munscheidstraße (15 Uhr) gegen den Tabellenvierten SG Hemer (18 Punkte, 19:12). „Erstens sind die erst durch ein Tor in der letzten Minute aus der Landesliga abgestiegen, zweitens seit acht Spielen ungeschlagen, und drittens haben die in Breckerfeld gewonnen, beim Spitzenreiter.“
Es ist aber nicht so, dass Peter Kursinski sein Team in die Außenseiter-Rolle drängt. „Ich bin guten Mutes“, sagt er, „dass wir, wenn wir die Leistung vom vergangenen Sonntag bestätigen, auch gegen so eine Mannschaft eine Chance haben.“ Zumal sich Hedef mit einem Sieg endgültig in der Spitzengruppe der Bezirksliga festsetzen und in den zwei nächsten, vermeintlich leichteren Aufgaben gut nachlegen könnte.
Zwar hat Mathias Lepczynski eine dicke Fußprellung, aber „so, wie bei uns die Stimmung ist“, sagt Peter Kursinski, „sind solche kleineren Sachen bis Sonntag vergessen“. Ein Fragezeichen steht jedoch hinter dem Einsatz des A-Jugendlichen Deniz Cevren, der sich schon länger mit Bänderproblemen plagt. Die gute Stimmung ist übrigens ein sehr entscheidender Faktor für den aktuellen Hedef-Erfolg – fünf Siege aus den vergangenen sechs Spielen. „Die zwischenmenschlichen Beziehungen“, erklärt der Coach, „sind wesentlich besser geworden.“
Eigentlich macht sich Uli Sieweke überhaupt keine Sorgen. „Wenn wir spielen, was wir können, werden wir auch die TSG Herdecke schlagen“, sagt der Trainer des Tabellensiebten SC Obersprockhövel (15 Punkte, 15:9 Tore) vor dem Spiel am Sonntag (15 Uhr, Am Schlagbaum) gegen den Tabellenzweiten (20 Punkte, 16:8 Tore).
Und es ist eine Partie, die der 44-Jährige auch wegen der Erinnerung ans Heimspiel der vergangenen Saison (0:2) gewinnen will. „Da haben die Herdecker ein kleines Tänzchen gemacht, das hat mir gar nicht gefallen“, sagt Uli Sieweke. „Vor meiner Bank.“ Nach zuletzt drei Siegen wollen die Obersprockhöveler ihre Serie ausbauen, um „uns auf Dauer oben festzusetzen“, sagt der Coach. „Das muss ja auch unser Anspruch sein, um die Spitze mitzuspielen.“
Weiterhin verzichten muss der SCO auf Sascha Höhle (Innenbandanriss im Knie). „Er will, aber es geht nicht“, sagt sein Trainer, dem somit ein Mann ausfällt, der „bei uns Struktur und Ordnung reinbringt“, erklärt Uwe Sieweke, der aber wieder mit Dominik Degelmann planen kann.
Der TuS Hattingen, der Tabellen-15. (fünf Punkte, 12:21 Tore), fährt am Sonntag (15 Uhr, Buschkampweg 41) nach Schwerte zum Tabellen-13. Geisecker SV (neun Punkte, 21:24 Tore). Da könnte es doch mal klappen? „Grundsätzlich könnte es immer klappen“, sagt Spielertrainer Marius Kundrotas. „Fakt ist aber auch, dass bei uns bisher nicht viel geklappt hat. Wir haben uns in den vergangenen Spielen meistens selbst geschlagen.“
Deshalb spricht der 33-Jährige von der Mission, am Sonntag einen Punkt zu erkämpfen. „Wir müssen versuchen, uns das Glück zu erarbeiten“, sagt er. „Wir hatten zuletzt so viel Pech, das reicht langsam.“ Dabei bereitet es Marius Kundrotas überhaupt kein Kopfzerbrechen, dass die Partie auf Asche ausgetragen wird. „Das ist nicht so schlimm, wir hatten ja selbst jahrelang Asche“, erklärt er. „Da brauchen wir nicht rumzujammern.“
Das hat sich der TuS-Coach auch bei seinem Personal abgewöhnt und sich sich für folgende Formulierung entschieden: „Ich werde die bestmögliche Mannschaft aufbieten.“ Nicht dazu gehören wird allerdings Sidney Rast, der noch an den Folgen eines Schlüsselbeinbruchs laboriert. „Wir hoffen aber, dass er in der nächsten Woche wieder mit Lauftraining beginnen kann“, sagt Marius Kundrotas.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Immerhin: Zuletzt, bei ihrer 1:3-Niederlage beim SC Werden-Heidhausen, zeigte die Formkurve der Sportfreunde Niederwenigern II nach oben. „Tendenz steigend, mehr aber auch nicht“, sagt Jens Haase, der Trainer des Tabellenletzten (ein Punkte, 8:29 Tore), der am Sonntag mit seinem Team bei der SSVg Velbert 02 II antreten muss. Anstoß wird bereits um 13 Uhr sein (Sportplatz Am Berg, Poststraße).
Nachdem der Rückstand der SFN-Zweiten inzwischen schon sieben Punkte beträgt, „wird es Zeit, muss es mal klappen“, sagt Jens Haase und hofft, dass bei der U 23 der Velberter, die eigentlich ganz oben mitspielen und den Landesliga-Aufstieg angreifen wollte, ob ihres neunten Platzes (zehn Punkte, 16:17 Tore) schon ein bisschen der Schlendrian eingekehrt ist.
Was nicht bedeutet, dass sich das Schlusslicht auf einen einfachen Gegner einstellen darf. „Da wird mit Sicherheit der eine oder andere Spieler runterkommen“, sagt Jens Haase, in dessen Kader es keine großen Veränderungen geben wird. „Die haben schon mehr Auswahl und mehr Möglichkeiten als wir.“ Die erste Velberter Mannschaft spielt in der Regionalliga bereits am Samstag gegen den FC Schalke 04 II.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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