Fußball: Alle spielen - bis auf Hedefspor

(von Toni Bertrams)

Es sieht so aus, als könnten fünf der sechs heimischen Top-Teams ihre Fußball-Spiele am Sonntag auch bestreiten. Abgesagt worden ist lediglich die Partie des Bezirksligisten Hedefspor Hattingen.

Oberliga Westfalen
Es herrscht personeller Notstand beim Oberliga-Achten TSG Sprockhövel (23 Punkte, 18:23 Tore). „Wir haben Riesen-Probleme und gerade noch drei Spieler für die Bank“, sagt Trainer Lothar Huber, der vergeblich gehofft hat, Christian Kalina (Daumenbruch) am Sonntag in der Bielefelder Bipa-Sport-Arena an der Kirchdornberger Straße 46 beim Tabellenvorletzten TuS Dornberg (15 Punkte, 29:37 Tore) einsetzen zu können. Dennoch gibt es ein klares Ziel: den ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Zumal die vier folgenden Partien „richtige Knaller“ (Huber) sein werden.
Der Blick aufs TuS-Torverhältnis verrät einiges: schon 29-mal getroffen, elfmal mehr als die TSG, aber 37 Gegentore. „Da müssen wir den Hebel ansetzen“, sagt Lothar Huber, der mit Stürmer Marcel Ramsey nach dessen Wadenverletzung in der Start­elf plant, obwohl dieser noch nicht 100-prozentig fit ist. „Wir müssen die unter Druck setzen und uns Chancen erarbeiten.“ Zumal der TuS, der bei einem Sieg auf fünf Zähler an die Nicht-Abstiegsplätze herankäme, unter Zugzwang stehe. „Die Dornberger“, sagt der TSG-Coach, „können nicht großartig taktieren.“
Obwohl ihm gleich mehrere wichtige Spieler fehlen, will Lothar Huber nicht jammern. Und er nimmt seine vermeintlich zweite Garde in die Pflicht. „Für die, die hinten dran waren, ist es eine Riesen-Chance“, sagt der 60-Jährige. „Nun können sie zeigen, dass sie zu Unrecht auf der Bank waren.“
Inzwischen schon den zweiten neuen Termin gibt es für die TSG-Partie beim SC Westfalia Herne, die nicht am 1. Mai, sondern am 15. Mai (Mittwoch, 18.45 Uhr) stattfinden wird.
Am 1. Mai (Mittwoch, 15 Uhr) müssen die Sprockhöveler dennoch ran: im Halbfinale des Hagener Kreispokals beim Bezirksligisten FSV Gevelsberg.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Erstens ist die Erinnerung an die vergangene Saison immer noch sehr präsent und zweitens gibt der sechste Tabellenplatz eigentlich ein gutes Gefühl. Und so ist die Stimmung bei den Sportfreunden Niederwenigern auch gut. „Aber wir wollen so schnell wie möglich versuchen, die nötigen Punkte zu holen“, sagt Trainer Jürgen Margref. Die Punkte eben für den Klassenerhalt. „Wir müssen mindestens Elfter werden. Wenn’s oben schlecht läuft, steigt der Zwölfte ab“, sagt er. Von diesem zwölften Rang, auf dem der Vogelheimer SV liegt, trennen das SFN-Team (22 Punkte, 30:29 Tore) nur sechs Zähler.
Einen Schritt zum Klassenerhalt und somit auch zur Möglichkeit, der Reserve im Bezirksliga-Abstiegskampf zu helfen, könnten die Sportfreunde am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenzehnten Tuspo Richrath (18 Punkte, 24:19 Tore) machen. Anstoß wird um 15 Uhr auf dem Glückauf-Sportplatz sein. Jürgen Margref spricht von einem Spiel zweier Tabellennachbarn, „in dem alles möglich ist“.
Dabei warnt der 44-Jährige vor allem vor Stürmer Dennis Lichtenwimmer, der am vergangenen Sonntag beim 5:3 gegen den SuS Haarzopf zweimal getroffen hat „und auch gegen uns im Hinspiel“. Das hat sein Team mit 3:1 gewonnen.
Verzichten muss der SFN-Coach am Sonntag auf Christopher Weiß, der am vergangenen Sonntag mit einer Zerrung ausgeschieden ist. Es besteht allerdings Hoffnung auf die Rückkehr von Stürmer Florian Machtemes, der schon vor dem Rellinghausen-Spiel (1:2) signalisiert hatte, dass er nach seinem Faserriss für eine Rückkehr bereit sei.


Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Was für eine Rückrunden-Bilanz: sechs Punkte und 9:0 Tore. Marius Kundrotas schmunzelt. „Ich wäre aber auch mit sechs Punkten und 2:0 Toren zufrieden“, sagt der Spielertrainer des Tabellenelften TuS Hattingen (23 Punkte, 35:40 Tore).
Gespannt ist er nun, sofern denn am Sonntag (15 Uhr) im Hemberg-Stadion an der Immermannstraße 7 gespielt werden kann, wie sich sein Team gegen eine Mannschaft präsentieren wird, die im gesicherten Mittelfeld steht. Es geht zum Tabellenachten VTS Iserlohn (26 Zähler, 41:25 Tore).
„Das ist eine technisch und spielerisch starke Mannschaft, die schwer einzuschätzen ist“, sagt Marius Kundrotas. Allerdings liegen die Iserlohner auch nur drei Punkte vor den Rot-Weißen, so dass deren Coach Hoffnung hat, die kleine Serie auszubauen. Allerdings ist die Vorbereitung wegen der in Hattingen gesperrten Plätze alles andere als optimal gelaufen.
Weil es eh nur Lauftraining gegeben hat, brauchte er sich kaum Sorgen zu machen, dass es neue Blessuren gibt. So wird voraussichtlich nur Emrah Gül ausfallen, den Knie-Probleme plagen, die schon am vergangenen Sonntag beim 6:0-Sieg gegen den SSV Kalthof einen Einsatz unmöglich gemacht haben. Das Hinspiel gegen Iserlohn endete 1:1.

Dieses 2:0 vom letzten Sonntag gegen den Geisecker SV hat beim SC Obersprockhövel für gute Stimmung gesorgt. „Natürlich freut man sich“, sagt Dieter Iske und geht deshalb auch sehr optimistisch die nächste Aufgabe an.
„Wir haben uns gegen den besten Sturm der Liga keinen gefangen, und auch unsere personelle Situation ist besser als zuletzt, so dass wir positiv ins nächste Spiel gehen können“, sagt der SCO-Trainer vor der Partie gegen den Tabellenzwölften ETuS/DJK Schwerte (20 Punkte, 38:42 Tore), die am Sonntag um 15 Uhr am Schlagbaum angepfiffen wird.
Die Zahl der Ausfälle hat sich beim SCO, der im Hinspiel nur ein 2:2 geschafft hat, auf die beiden langzeitverletzten Tim Gummersbach und Kevin Busch reduziert. Indes ist Dominik Hilger aus dem Urlaub zurück, während André Kopittke am vergangenen Sonntag erste Gehversuche im zweiten Obersprockhöveler Team gemacht und sogar ein Tor geschossen hat.
Nach dem Erfolg über Geisecke will der Tabellenfünfte (31 Punkte, 35:20 Tore) nachlegen. „Oben rückt alles enger zusammen“, sagt Dieter Iske. „Da wird einer Meister, der es noch gar nicht weiß.“
Sollte dieser Nicht-Wissende der SCO sein, zählen gegen Schwerte nur drei Punkte. „Man muss jetzt eine Serie starten, wenn man weiter nach oben gucken will“, sagt der SCO-Coach, „und eine Serie fängt bekanntlich mit einem Sieg an.“
Vor einer Woche gegen Geisecke.

Da die Stadt Hattingen ihre Rasen- und Asche-Plätze bis einschließlich Sonntag gesperrt hat, fällt das Heimspiel von Hedefspor Hattingen gegen den VfK Iserlohn aus. Somit muss das Team von Trainer Peter Kursinski jetzt sechs Partien nachholen. Möglicher Termin für das Iserlohn-Spiel ist der 18. April (Donnerstag).

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Was soll er sagen? Abgeschlagen liegt Jens Haase, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II, mit seiner Mannschaft am Tabellenende (fünf Punkte, 16:50 Tore). Und er weiß auch nicht recht, was ihn erwartet. Das gilt sowohl für die Platzverhältnisse am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellensechsten TVD Velbert (22 Punkte, 38:31 Tore) als auch für seinen Kader. „Am Dienstag hatte ich vier Mann beim Training“, sagt er. „Aber wir konnten ja nur laufen, weil die Plätze gesperrt waren.“
Jedenfalls ist Jens Haase fest davon überzeugt, dass die Erinnerung an das Hinspiel, als sich die SFN-Zweite acht Gegentreffer fing (2:8), keine Rolle mehr spielt. „Überhaupt keine“, sagt der Coach, der sein Ziel auf einen Satz reduziert: „Wir werden kämpfen und das zeigen, was wir anbieten können.“ So wie am vergangenen Sonntag gegen Schwarz-Weiß Essen II, obwohl am Ende eine 0:5-Niederlage stand. „Wir haben aber gekämpft wie die Löwen“, sagt Jens Haase.
Allerdings war diese Partie für Sebastian Paas und Florian Weßendorf zu früh gekommen, die nun wieder über ein jeweils geschwollenes Knie klagen und ausfallen werden.
„Wir werden uns wieder bei der dritten Mannschaft bedienen müssen“, sagt Jens Haase und hofft, dass er seine beiden Ski-Urlauber – Florian Ebert und Mario Kraushaar – einsetzen kann.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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