Für Spitzenreiter SCO ist Sonntag ein Sieg Pflicht

(von Toni Bertrams)

Während Oberligist TSG Sprockhövel kaum noch welche und Niederrhein-Landesligist Sportfreunde Niederwenigern gar keine Sorgen mehr hat, sind Landesligist Hedefspor Hattingen sowie die Bezirksligisten SC Obersprockhövel und TuS Hattingen noch lange nicht am Ziel.

Oberliga Westfalen

Titelverteidiger TSG Sprockhövel steht erneut im Endspiel des Pokalwettbewerbes des Fußball-Kreises Hagen. Drei Tage vor der Oberliga-Partie beim SV Westfalia Rhynern setzte sich das Team von Trainer Lothar Huber am Donnerstag mit 5:0 (1:0) gegen den Bezirksligisten FC Wetter 10/30 durch.
„Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme, weil wir ein bisschen schwerfällig waren“, erklärte der TSG-Coach, dessen Mannschaft nach der 1:0-Führung durch Emre Yesilova (43.) aber auf Touren kam. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo ein bisschen erhöht und das ganz gut gemacht“, sagte Lothar Huber. „Wichtig war, dass wir weiterkommen.“
Und somit haben sich die Sprockhöveler, die im Finale am 29. Mai (Donnerstag, Christi Himmelfahrt) auf den Landesligisten Hasper SV treffen werden, bereits für den Westfalenpokal 2014/15 qualifiziert. Die weiteren Treffer erzielten Stephen Lorenzen (2), Xhino Kadiu und Phillipp Schulz.
Am Sontag (15 Uhr) auf dem Sportplatz Papenloh in Hamm (Am Sportplatz 20) wird die TSG-Elf anders aussehen als am Donnerstag, als Lothar Huber den einen oder anderen Spieler geschont hat. Und auch die Qualität des Gegners wird eine ganz andere sein. „Das wird schwer“, sagt der Trainer des Tabellenelften (36 Punkte, 37:42 Tore) vor der Partie beim punktgleichen Tabellenzehnten (31:30 Treffer). „Rhynern ist gerade zu Hause sehr zweikampfstark. Das wird auch eine Charakterfrage für meine Spieler.“
Die Hauptstäke des SV Westfalia, der sich in der Hinrunde mit 3:1 durchgesetzt hat, lässt sich an der Tabelle ablesen: die drittbeste Abwehr der Oberliga. „Da müssen wir gucken, dass wir Lösungen finden. Wenn Rhynern einmal führt, wird es schwierig“, erklärt Lothar Huber. Dabei hofft er, dass sein Team mit der nötigen Aggressivität ins Spiel gehen wird. „Dann können wir auch was holen“, meint er.
Ob Samuel Tuffour bei diesem Projekt helfen kann, ist sehr fraglich. Der 20-Jährige hat einen Abzess in der Achsel. „Er hat Trainingsverbot“, erklärt der TSG-Coach. „Vielleicht muss das sogar operativ entfernt werden.“

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

SC 26 Bocholt – Sportfreunde Hamborn 07 4:2, VfB Bottrop – SpVg Schonnebeck 1:2, Mülheimer SV 07 – ESC Rellinghausen 0:4, Spvgg. Sterkrade-Nord – 1. FC Bocholt 1:4, Vogelheimer SV – Viktoria Buchholz 4:2, Duisburger SV 1900 – DJK Arminia Klosterhardt 0:5.

Er ist schon ein bisschen stolz, der Jürgen Margref – nämlich darauf, dass es nun zum zweiten Mal hintereinander in der Landesliga gelungen ist, die 40-Punkte-Marke zu knacken. „Ich bin super zufrieden“, sagt der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern, der deshalb auch keine Probleme damit hatte, dass einige seiner Spieler am Mittwoch und Donnerstag beim Dorf-Cup in Niederwenigern gekickt haben.
Etwas weniger lustig wird es voraussichtlich am Sonntag (15 Uhr) auf dem Glückauf-Sportplatz. Obwohl: Beide Mannschaften können befreit aufspielen – die Sportfreunde auf Rang vier (40 Punkte, 54:44 Tore) sowieso, aber eigentlich auch der siebtplatzierte Duisburger SV 1900 (36 Zähler, 45:45 Treffer), der allerdings „ganz andere Ambitionen hatte“ (Margref), das Hinspiel mit 1:3 verloren und sich am Donnerstag eine 0:5-Klatsche gegen die DJK Arminia Klosterhardt eingehandelt hat.
„Wir wollen unsere Heim­bilanz ein bisschen auffrischen“, fordert Jürgen Margref, dessen Team von seinen 40 Zählern lediglich 20 in Niederwenigern geholt hat. Dabei kann er allerdings nicht mit Marcel Kraushaar planen, dessen Verletzung sich nun als doppelter Bänderriss herausgestellt hat. Indes könnte es sein, dass Julian Reuter (Beckenprellung) und Christopher Weusthoff (Schulterprobleme) nach ihren Verletzungen ins SFN-Aufgebot zurückkehren werden.
Klar ist inzwischen auch, dass sich auf der Kommandobrücke der Sportfreunde nichts verändern und Jürgen Margref gemeinsam mit Dietmar Klinger 2014/15 die sportliche Verantwortung tragen wird. „Ich werde dann in meine elfte Saison gehen. Wahnsinn! Da wirst du alt und merkst das gar nicht“, sagt er. Der 45-Jährige.

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Trotz der ärgerlichen 0:2-Niederlage beim Schlusslicht SV Arminia Marten konnte Hedefspor Hattingen sein Sieben-Punkte-Polster auf die Abstiegszone wahren. „Aber wir müssen jetzt auf jeden Fall gewinnen“, sagt Seung-Man Hong, der Trainer des Tabellenzwölften (29 Zähler, 30:28 Tore), vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) an der Munscheidstraße gegen den SV Höntrop. „Das ist ein direkter Konkurrent.“ Der auf Rang 13 liegt (25 Punkte, 32:49 Treffer).
Nach der Marten-Pleite hat es intensive Gespräche gegeben. „Wir haben uns ausgetauscht und einige Punkte klar angesprochen“, erzählt Seung-Man Hong. Er hofft, dass nun alle seiner Spieler den Ernst der Lage erkannt haben.
Kann es denn für den Aufsteiger wirklich noch einmal bedrohlich werden? „Ja klar“, betont der Hedef-Coach. „Nach Höntrop haben wir nur noch Mannschaften, die aufsteigen wollen. Das werden alles enge Spiele. Und wenn du Pech hast, kann es noch mal richtig kritisch werden.“ Kurze Pause. „In meinen Augen ist es schon kritisch.“
Immerhin braucht sich Seung-Man Hong um sein Personal vor dieser wichtigen Partie gegen die Wattenscheider keine Sorgen zu machen. Lediglich hinter dem Einsatz von Kai Kwiatkowski, der sich zu Beginn der Woche krank gemeldet hat, steht ein Fragezeichen. In der Hinrunde hatte der SV Höntrop in dieser Partie mit 2:1 die Nase vorne.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

VfK Iserlohn – TuS Hattingen 1:0.

Der TuS Hattingen hat ein freies Wochenende, weil er seine Partie beim VfK Iserlohn bereits am Donnerstag absolviert hat. Erfreulich war der 1. Mai für die Rot-Weißen nicht. Sie unterlagen beim Tabellensechsten VfK Iserlohn mit 0:1 (0:0), so dass sie zwar auf Rang 13 noch überm Strich stehen (30 Punkte, 44:70 Tore), aber nach den Partien am Sonntag wieder in die Gefahrenzone purzeln könnten, da die DJK GW Menden und der VTS Iserlohn auf den ersten beiden Abstiegsplätzen jeweils nur einen Zähler weniger haben.
„Es war ein ordentliches Spiel“, sagte Marius Kundrotas, dessen Team in der ersten Halbzeit sogar das bessere gewesen war. „Wir hatten auch die besseren Chancen, haben aber keine verwertet“, meinte der TuS-Spielertrainer. Nur fünf Minuten nach der Pause machte es der VfK besser. Dessen Kapitän Beyhan Özdemir traf zum 1:0.
„Danach haben sich die Iserlohner hinten reingestellt“, erklärte Marius Kundrotas, der bis zur Nachspielzeit auf die nächste gute TuS-Möglichkeit warten musste. Diese brachte jedoch auch keinen Erfolg. Dennoch fiel das Fazit des Hattinger Trainers positiv aus. „Wir hatten“, sagte der 35-Jährige, „viele, viele Sachen, die stimmten.“

Auf dem Weg in die Landesliga will der SC Obersprockhövel am Sonntag (15 Uhr) den nächsten Dreier einfahren. Der Spitzenreiter (61 Punkte, 79:30 Tore) startet zwar als klarer Favorit, muss allerdings beim Tabellenzwölften SV Bommern (30 Zähler, 56:66 Treffer) antreten, der um jeden Punkt für den Klassenerhalt kämpft. „Da musst du gewinnen“, lässt sich Jörg Niedergethmann, der mit Sascha Höhle das Trainer-Duo bildet, auf keine Kompromisse ein.
Die Generalprobe am Donnerstag, das Kreispokal-Halbfinale gegen den Landesligisten Hasper SV, haben die Obersprockhöveler in den Sand gesetzt – 0:3 (0:1). „Aber das war egal. Wir haben eine Mannschaft spielen lassen, die Sonntag garantiert nicht so auflaufen wird“, erklärte Jörg Niedergethmann und nahm sogar ein gutes Gefühl mit auf die Heimreise. „Wenn das Landesliga ist“, sagte er über den Tabellensiebten Haspe, „brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
Ärgerlich war, dass die Partie für Eyain Eshetu-Hassen schon nach einer Viertelstunde beendet war. Der Innenverteidiger hat sich vermutlich einen doppelten Bänderriss zugezogen und muss am Sonntag in Witten (Am Goltenbusch 26) ersetzt werden.
Mit dem SV Bommern, den sie im Hinspiel 3:1 geschlagen haben, wollen sich die Obersprockhöveler gar nicht so sehr beschäftigen. „Wir gucken nur auf uns“, sagt Jörg Niedergehtmann, der auch gespannt auf das Ergebnis der Partie des Tabellendritten FC Wetter 10/30 gegen den Tabellenzweiten Geisecker SV warten wird. „Eine Mannschaft“, glaubt der SCO-Coach, „wird danach weg sein.“
Als ersten neuen Spieler für 2014/15 präsentiert das Schlagbaum-Team Dario Verres. Der linke Außenverteidiger, der als A-Jugendlicher das Trikot der TSG Sprockhövel getragen hat, kommt vom Landesligisten SV Höntrop.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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