Für Lothar Huber ist Klassenerhalt das Ziel

Der Meister-Trainer der TSG vorm Zwiebelturm: Lothar Huber hat bereits seinen dritten Sprockhöveler Aufstieg gefeiert. Foto: Biene
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(von Toni Bertrams) Es ist längst nichts Ungewöhnliches mehr, dass die Fußballer der TSG Sprockhövel in der Oberliga spielen. Es wird aber für den Aufsteiger diesmal doch eine besondere Saison in der Fünftklassigkeit, in der neuen Oberliga Westfalen.

Nach zahlreichen Wochen des Trainierens und des Testens ist Trainer Lothar Huber, der nach dem Oberliga-Aufstieg 2007 sowie dem Sprung 2009 in die inzwischen abgeschaffene NRW-Liga für den dritten TSG-Aufstieg verantwortlich ist, froh, dass es am Sonntag wieder um Meisterschaftspunkte geht.
„Die Mannschaft wird langsam unruhig“, sagt der 60-Jährige, für den schon einen Tag eher Saisonstart sein wird. Er fährt am Samstag nach Bielefeld, um sich in der Partie beim DSC Arminia II den zweiten Saisongegner anzusehen, nämlich das Team von Rot-Weiß Ahlen. Einen Gegner, nur mal so und auch, um die Qualität jener Oberliga zu unterstreichen, der in der Saison 2009/10 noch in der 2. Bundesliga gespielt hat.
Klar: Während dieser Vorbereitung hat es das eine oder andere Ergebnis gegeben, das Lothar Huber nicht so gefallen hat. Gedanken darüber hat er sich aber kaum gemacht. „Die Spiele waren nicht so wichtig, weil ich auch viel experimentiert habe“, sagt der TSG-Coach. „Wichtig war das Training, und da waren die Jungs richtig gut. Wir haben richtig hart trainiert.“
Ob sie genug trainiert haben, die Sprockhöveler, wird sich dann erstmals am kommenden Sonntag (19. August, 15 Uhr) zeigen. Zu Gast auf dem Baumhof-Kunstrasen wird dann der SC Westfalia Herne sein, der die vergangene NRW-Liga-Saison abgeschlagen auf dem letzten Platz abgeschlossen hat - mit lediglich zwölf Punkten und nur drei Siegen.
Seine Wunschformation wird Lothar Huber in dieser Partie noch nicht aufbieten können. Christian Kalina, der vom Regionalligisten VfL Bochum II zurückgekehrt ist, muss noch eine Sperre aus der vergangenen Saison abbrummen und wird erst in Ahlen dabei sein. Also kann Lothar Huber doch auf Bewährtes in der Innenverteidigung zurückgreifen, auf Alexander und Raoul Meister?
„Nein“, sagt der Trainer. Der Grund: Alexander Meister ist mit einer hartnäckigen Knöchelverletzung von der Studenten-Europameisterschaft aus Córdoba zurückgekehrt. Zwar trainiert der 26-Jährige inzwischen wieder mit der Mannschaft, hat zum Beispiel am Sonntag im Test gegen den SV Herbede eine Stunde mitgewirkt und sich auch in die Torschützenliste eingetragen (5:1). „Aber er braucht noch drei, vier Wochen. Er hat noch konditionelle Probleme“, sagt Lothar Huber, der zum Saisonstart auf keiner der elf Positionen einen Wackelkandidaten stehen haben will.
Torschütze war bei jenem 5:1-Erfolg gegen den Wittener Landesligisten auch Marcel Stenzel, den der TSG-Trainer gerne als Teil in seiner neuen Offensiv-Abteilung hätte. Er gehe davon aus, dass der 20-Jährige aus der zweiten Mannschaft des SC Preußen Münster schon am Sonntag gegen Herne zum Sprockhöveler Aufgebot gehören werde, sagt Lothar Huber. „Es sind aber noch ein paar Kleinigkeiten zu klären.“
Kaum etwas zu klären gibt es indes über das Saisonziel der TSG. „Klassenerhalt“, sagt Lothar Huber - obwohl er noch nicht weiß, wie viele Teams nach der Spielzeit in der Westfalenliga absteigen werden. Das hängt davon ab, wie sich die westfälischen Klubs in der Regionalliga schlagen werden, in der es sechs Absteiger geben wird. „Die Liga ist so ausgeglichen. Da sind vielleicht fünf, sechs Mannschaften, die aufsteigen können“, erklärt der Sprockhöveler Trainer. „Aber es ist kein potenzieller Absteiger dabei.“ Daraus ergibt sich auch die Forderung des ehemaligen Profis an seine Mannschaft. „Wir müssen jeden Sonntag 100 Prozent geben“, sagt er. „Wenn wir das nicht tun, werden wir Probleme bekommen. Aber das wissen die Spieler, und deshalb freuen sie sich auch so auf diese Saison.“
Eine Saison, die Lothar Huber mit Berkant Canbulut planen darf, der ja fast bei Borussia Mönchengladbach II in der Regionalliga gelandet wäre (der STADTSPIEGEL berichtete). „Das Thema ist auch noch nicht aus der Welt, Berkant wird weiterhin von den Gladbachern beobachtet“, sagt Lothar Huber. „Zunächst aber muss ich das egoistisch sehen: Ich bin sehr froh, dass er geblieben ist.“
Aber? „Ich sehe das auch mit anderen Augen“, sagt Lothar Huber. Mit den Augen eines Fußball-Förderers, der ein bisschen stolz darauf ist, dass eine Borussia, wenn auch nicht seine Dortmunder, auf einen seiner Spieler aufmerksam geworden ist - wie ein anderer Regionalligist, der VfL Bochum II, auf Adrian Wasilewski.
Der 20-jährige Berkant Canbulut habe sich auf Westfalenliga-Niveau richtig gut präsentiert, erklärt der TSG-Coach. „Das muss er aber jetzt in der Oberliga bestätigen. Wenn er da gut durchkommt, ist sein Weg geebnet.“
Und der TSG-Weg in der Oberliga vielleicht gleich mit.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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