Der FC Schalke 04 testet Sprockhövels Emre Yesilova
(von Toni Bertrams)
Seit März 2005 – mit einer einjährigen Unterbrechung bei der SpVgg Radevormwald – ist Lothar Huber Trainer der TSG Sprockhövel. Im Juni wird dieses Kapitel geschlossen. Zum Bezirksliga-Knaller erwartet der SC Obersprockhövel am Sonntag den Geisecker SV.
Oberliga Westfalen
FC Gütersloh – SuS Neuenkirchen 0:0, SC Westfalia Herne – TuS Dornberg 2:0, SV Rödinghausen – TuS Ennepetal 1:0.
Eine Sensation ist es nicht, dass Lothar Huber die TSG Sprockhövel verlassen wird. „Ich habe Uli Meister gesagt, dass ich noch ein Jahr machen werde und das geht jetzt zu Ende“, erzählt der ehemalige Profi. „Es waren wirklich schöne Jahre, die ich bei der TSG erlebt habe. Aber nach neun Jahren wird’s mal Zeit, dass die Spieler auch einen anderen Kopf sehen und eine andere Ansprache bekommen.“
Könnte man das intern lösen? Wäre Andrius Balaika, der 35-jährige aktuelle Co-Trainer, ein Kandidat? „Absolut!“, meint Lothar Huber, der noch keine konkreten Pläne für die neue Saison hat. „Balla steht ja jetzt schon voll in der Verantwortung, er kennt den Verein und ich traue ihm einiges zu. Gerade so ein Mann wäre prädestiniert.“
Damit auch der Huber-Nachfolger in der Saison 2014/15 Trainer eines Oberligisten sein wird, dafür kann der Tabellen-15. (20 Zähler, 19:33 Tore) am Sonntag im Baumhof (15 Uhr) einen großen Schritt machen. „Ich habe der Mannschaft auch deutlich gesagt, dass ich jetzt keine Störfaktoren mehr brauche“, erklärt Lothar Huber vor der Partie gegen den Tabellen-14. SC Westfalia Herne (21 Punkte, 23:33 Tore). „Diejenigen, die jetzt nicht 100-prozentig mitziehen, werden in den nächsten drei Monaten Probleme bekommen. Es ist wichtig für den Klub, dass die Mannschaft weiter in der Oberliga spielt“, erklärt der Mann, der die TSG dreimal in jene Klasse geführt hat.
Zum Hinspiel hatten sich die beiden Teams erst am 9. Februar getroffen, so dass bei den Sprockhövelern nicht nur das 0:3 noch sehr präsent ist. „Wir haben einiges gutzumachen. Ich hoffe, dass das jeder Spieler weiß“, sagt der 61-jährige Coach.
Dabei werden die langzeitverletzten Vincenzo Porrello und Tim Dudda fehlen, während hinter dem Einsatz von Sebastian Greitemann ein Fragezeichen steht. Der 26-Jährige hat Leistenprobleme.
Zumindest für einen Tag hat TSG-Offensivmann Emre Yesilova am Mittwoch das Trikot gewechselt. Der 20-Jährige stand als Gastspieler in der U23 des FC Schalke 04, die sich in einem Testspiel mit 4:1 gegen den FC Brügge II durchsetzte. Dabei gelang dem Sprockhöveler das 1:0 für den Gelsenkirchener Regionalligisten.
Landesliga Niederrhein, Gr. 3
Hätte Jürgen Margref vor der Saison jemand gesagt, dass er mit seinem Team zum Ende der Hinrunde zehn Punkte vor dem ESC Rellinghausen liegt, wäre ein Kopfschütteln des Trainers der Sportfreunde Niederwenigern garantiert gewesen. Am Sonntag (15 Uhr) gastieren die Essener nun zum Rückrunden-Start auf dem Glückauf-Sporplatz – als Tabellenzehnter (18 Zähler, 28:27 Tore) beim Tabellenfünften (27 Punkte, 41:32 Treffer).
Im Hinspiel hatte das SFN-Team schon mit 1:3 zurückgelegen und dann noch ein 3:3 geschafft – trotz körperlicher Unterlegenheit und gefühlt nur zehn Prozent gewonnener Kopfball-Duelle. „Dass wir damals zurückgekommen sind, wird am Sonntag unser großes Plus sein“, meint Jürgen Margref, zumal sich seine Mannschaft seitdem weiterhin entwickelt habe. „Wir lassen uns nicht mehr alles gefallen“, sagt der 44-Jährige. „Fußballspielen können wir sowieso.“
Das glaubten auch die Rellinghauser. „Aber sie haben ihre PS nicht auf die Straße bekommen“, erklärt Jürgen Margref. „Die haben richtig gute Einzelspieler, funktionieren aber nicht als Mannschaft.“ Ob das nun besser wird, nachdem der ESC in der Winterpause noch viermal auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat?
Nicht ganz so gut sind bei den Sportfreunden indes die Folgen des Testspiels vom vergangenen Sonntag. Marcel Kraushaar wird wegen seiner Bänderverletzung wohl ausfallen, während Sidney Rast (Probleme mit dem Sprunggelenk) und Kapitän Niklas Lümmer (dickes Knie) nur reduziert trainiert haben.
Gar kein Thema ist Matthias Hendricks. Zwar hat er das eine oder andere Hallenturnier bestritten, inzwischen aber wieder einmal hartnäckige Oberschenkel-Probleme.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Es ist das Top-Spiel in der Bezirksliga-Staffel 6: Spitzenreiter SC Obersprockhövel (44 Punkte, 59:21 Tore), die beste Auswärtsmannschaft der Liga, erwartet am Sonntag (15 Uhr, Schlagbaum) den Tabellenzweiten Geisecker SV (43 Punkte, 57:24 Tore), das beste Heimteam der Staffel.
„Die Geisecker haben Lunte gerochen und werden alles tun. Wir aber auch“, sagt Jörg Niedergethmann, der seinen Trainer-Kollegen Sascha Höhle nicht auf dem Feld, sondern neben sich haben wird. Wie schon vor zwei Wochen in Menden muss dieser wegen seiner Leisten-Probleme passen. Fehlen wird weiterhin auch Nikita Wirt (Bänderverletzung), während der Einsatz von Fabian Voshage (Grippe) gefährdet ist.
Aber so richtig stark sind die Geisecker doch nur auf ihrer heimischen Asche, so dass der SCO Favorit ist?
„Nee“, sagt Jörg Niedergethmann und opfert gerne drei Euro fürs Phrasenschwein. „Das wird ein Spiel auf Augenhöhe.“
Obwohl die Generalprobe den Obersprockhövelern, die in der Hinrunde verdient das Nachsehen gehabt haben (1:3), reichlich Mut macht. „Das war ein richtig geiles Spiel“, schwärmt der 46-Jährige vom 4:0 über den Wittener Landesligisten TuS Stockum, der vom ehemaligen SCO-Coach Uli Sieweke trainiert wird. „Die waren mit vier Stück noch gut bedient.“
Der Blick auf die Tabelle schließt ein schönes Fußball-Spiel am Sonntag (15 Uhr) im Hemberg-Stadion an der Immermannstraße 7 fast aus: Der Tabellen-13., TuS Hattingen (19 Punkte, 29:52 Tore), gastiert beim Tabellen-15., VTS Iserlohn (18 Zähler, 31:55 Treffer), der auf dem ersten Abstiegsplatz steht. „Es kommt nicht auf die Spielweise an, sondern die Punkte“, sagte auch TuS-Spielertrainer Marius Kundrotas. „Ich will Feuer in den Augen sehen.“
Ein solches Feuer braucht Oliver Heinrich nicht unbedingt in den Augen zu haben. Er ist nach seiner Roten Karte, die er vor zwei Wochen bei der 1:3-Niederlage gegen den ETuS/DJK Schwerte gesehen hat, für vier Wochen gesperrt worden. „Sonst“, erklärt Marius Kundrotas, „bleibt der Kader unverändert.“
Und dieser Kader soll mindestens einen Zähler holen, „um die Iserlohner auf Abstand zu halten“, erklärt der 34-Jährige.
Dabei muss sich sein Team einmal mehr auf eine Wundertüte einrichten. „Das ist ja bei allen türkischen Mannschaften so: Wenn’s gut läuft, dann läuft’s, und wenn nicht…“, sagt Marius Kundrotas. „Aber entscheidend ist nicht die gegnerische Mannschaft, entscheidend sind wir selbst. Wir müssen gucken, dass wir den Abstiegskampf annehmen und uns in den Zweikämpfen besser verhalten.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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