Bildgewaltige Chronik zu 150 Jahren TuS Hattingen

Reinhard Birck und Klaus Kampmann (rechts) präsentieren in der Geschäftsstelle vom TuS Hattingen die umfangreiche Broschüre zu 150 Jahren TuS Hattingen.  Foto: Römer
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150 Jahre auf 124 Seiten: Dieses Kunststück haben Vize-Präsident Reinhard Birck und sein Redaktionsteam fertig gebracht. Rund ein Pfund schwer und mit goldgelber Titelseite liegt sie jetzt vor, die Chronik des TuS Hattingen zu seinem 150jährigen Bestehen.

„Bewusst haben wir sehr viele farbige Bilder in die Schrift mit aufgenommen. Unserer Erfahrung nach wird nämlich mehr geguckt als gelesen“, meint TuS-Präsident Klaus Kampmann schmunzelnd.
Rund 1.300 Broschüren, wie er es nennt, haben er und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstelle neben dem Sportplatz am Wildhagen bereits an die Mitglieder verschickt. Wer möchte, kann das gewichtige Buch aus hochwertigem Papier aber auch gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro bei den Veranstaltungen des TuS in seinem Jubiläumsjahr und in der TuS-Geschäftsstelle (904367) erwerben. Öffnungszeiten: montags und mittwochs, jeweils 10 bis 12 Uhr.
Darin zu lesen lohnt sich trotz der unzähligen Bilder. Immerhin hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eines der fünf honorigen Grußworte geschrieben, Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch und TuS-Präsident Klaus Kampmann aber auch.
Was die TuS-Chronik, die 1863 mit der Gründung im Lokal „Jägerhof“ an der Bahnhofstraße durch 36 Turner beginnt, von vielen ihrer Art unterscheidet, das ist die ausführliche Vorstellung der einzelnen TuS-Abteilungen.
Reinhard Birck: „In den vergangenen Jubiläumsbroschüren haben wir die Verdienste einzelner Mitglieder bereits ausführlich gewürdigt. Wir können dieses jetzt nicht noch einmal wiederholen, wobei wir zur Vereinschronik wichtige Daten genannt haben. Vielmehr möchten wir durch eine Vielzahl von Bildern das Vereinsgeschehen sichtbar machen.“
Herausgehoben sind dennoch sechs der knapp 1.500 Mitglieder: Gertrud Schultz (91), die dem TuS seit November 1951 angehört, als das an Lebensjahren älteste Mitglied. Otto Knoll (87) ist seit 75 Jahren Vereinsmitglied und damit am längsten. Mira Orth und Emilia Birck sind hingegen seit ihrer Geburt im März 2012 die jüngsten TuS-Mitglieder. Horst Fulsche (86) und Dieter Ahrens (81) sind derzeit die beiden einzigen Ehrenmitglieder des Vereins.
Drei Ereignisse nennt der Vize-Präsident als wichtig für die Entwicklung des Gesamtvereins, zu allererst den Verkauf des vereinseigenen Sportplatzes „Jahnstadion“ an der Eickener Straße.
Reinhard Birck: „1969 benötigte die benachbarte Firma Hill zur Betriebsvergrößerung und Schaffung von 180 neuen Arbeitsplätzen unser Gelände. Damit leistete der TuS nach den Worten des damaligen Bürgermeisters Willi Brückner einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftsförderung. Die Hälfte der Kosten für die Sportanlage hat der Verein aus dem Verkaufserlös der Stadt übertragen und somit unsere heutige Anlage am Wildhagen mitfinanziert. Dafür wurden wir im Grundbuch als alleinige Nutzer der Anlage eingetragen.“
Direkt damit zu tun hat das zweite wichtige Ereignis für den TuS, wie er weiter ausführt: „Aus dem Verkauf waren 2004 noch 150.000 Euro übrig. Nach einer Sonderprüfung des Finanzamtes wurden wir aufgefordert, dieses Geld zu investieren, um die Gemeinnützigkeit nicht zu gefährden. Einstimmig beauftragte uns eine außerordentliche Jahreshauptversammlung mit dem Bau einer Vereinsgeschäftsstelle und einem Vereinsheim als Investition in die Zukunft.“
Drittes Großereignis war für den TuS natürlich der Bau des Kunstrasenplatzes im vergangenen Jahr. Eigentlich hatte das schon 2008 begonnen, aber der TuS-Antrag war damals abgelehnt worden.
Klaus Kampmann, 2012 der Projektleiter: „Der Kunstrasen hat uns einen enormen Aufschwung im Jugendbereich gebracht. Nur die Fußball-Abteilung zahlt den Kredit zehn Jahre lang zurück. Außerdem war es für uns natürlich wichtig, dass wir die Namensgebung ,Relaxgas Sportanlage Wildhagen‘ der Stadt gegenüber durchgesetzt haben. Das brachte uns sehr viel Geld, auf das wir als Amateurverein auch angewiesen sind. Wir finden das nicht verwerflich. Insgesamt hat der Verein in den letzten Jahren 800.000 Euro investiert, vor allem aber bezahlbar finanziert.“
Veranstaltungen, auf die der STADTSPIEGEL jeweils noch gesondert hinweisen wird, sind im Jubiläumsjahr des TuS Hattingen: Freitag, 12. Juli: TuS-Handballer, die in diesem Jahr ihr 90. Bestehen feiern, gegen den Bundesligisten TBV Lemgo in der Sporthalle Holthausen; 7. September: Familientag am Wildhagen; 21. September: Jubiläumsball in der Realschule Grünstraße; 5. Oktober: Jubiläumsveranstaltung für geladene Gäste; 10. November: Gauturntag in der Aula der Realschule Grünstraße.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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