Selbst Bergsteiger-Legende Anderl Heckmair war in der Elfringhauser Schweiz unterwegs
Wanderung mit schönen Ausblicken
Im September geht's mal wieder zum Bergwandern in die Alpen. Da sollte man sich schon konditionell drauf vorbereiten. Und was liegt näher, als in der Schweiz zu trainieren. In der Elfringhauser Schweiz, versteht sich.
Hattingen. Der Sonntagshimmel ist grau, die Wetter-App sagt den einen oder anderen kleinen Schauer voraus. Das darf uns jedoch nicht wirklich davon abhalten, mit unserem Trainingspensum zu beginnen. Schließlich sind es nur noch zwei Monate bis zum alpinen Vergnügen. Also Wasser und eine dünne Jacke in den Wanderrucksack, Trekkingschuhe an, und los geht's.
Mit dem Auto rauschen wir durchs Wodantal, passieren die gut frequentierte Elfringhauser Gemüsescheune und parken am Berger Friedhof. Die Hinweistafel für das Felderbachtal stellt acht Rundwanderwege in unterschiedlicher Länge zur Auswahl. Der kürzeste ist 1,5 Kilometer lang, aber das würde unseren guten Vorsätzen dann doch nicht gerecht. Also entscheiden wir uns für die sechs Kilometer lange "Immelberg"-Runde "mit Steigungen und schönen Ausblicken".
Trekkingschuhe mit dicken Sohlen
Der Einstieg liegt gleich rechts, unser avisierter Weg A4 ist allerdings nicht ausgeschildert. Instinktiv folgen wir zunächst der Markierung A3, um nach einem zehnminütigen Abstieg zur Porbecke an einer 180-Grad-Gabelung erstmals die Ausschilderung A4 an einem Baum zu entdecken.
Die erste Klippe wäre geschafft. Wir genießen die abwechselungsreiche Wanderung durch einen dichten Buchenwald und sind froh, dass wir die Trekkingschuhe mit Profilsohlen gewählt haben. Nach dem Regen der vorangegangenen Tage sind manche Passagen doch ein wenig matschig.
Obwohl der Himmel nach wie vor wolkenverhangen ist und ab und an ein paar Tropfen fallen, sind doch einige Wanderer unterwegs, die sich ebenfalls an der idyllischen Landschaft erfreuen. Mal treten Kühe in unser Blickfeld, mal Pferde. An einer Wandertafel unweit des Restaurants Zur Blume haben wir wieder die Qual der Wahl, denn A4 ist gleich zweimal ausgeschildert. Wir entscheiden uns für den linken Abzweig entlang des Felderbachs - und stehen nach ein paar Minuten am Ausgang zum Parkplatz Rotes Haus. Also Absatz kehrt, zurück zur Hinweistafel und dann über den rechten Abzweig in Richtung Waldhof.
Wilde Himbeeren am Wegesrand
Auch wenn der Bierdurst so langsam zunimmt, lassen wir das Restaurant im Fachwerkstil links liegen, genehmigen uns einen Schluck Wasser und wählen einen strammen Aufstieg in Richtung Tannenschonung. Oben angekommen staunen wir nicht schlecht: "Anderl-Heckmair-Weg" steht dort auf einer Tafel. Der Münchner Anderl Heckmair, dem 1938 mit einer Vierer-Seilschaft die Erstbesteigung der berüchtigten Eiger-Nordwand gelang, war tatsächlich vor 20 Jahren zusammen mit dem Bochumer Uli Auffermann in der Elfringhauser Schweiz unterwegs.
Unser Weg führt weiter in Richtung Porbeck. Am Wegesrand entdecken wir wilde Himbeeren. Die sind zwar recht klein, aber dafür zuckersüß, und wir können nicht widerstehen. Nach einem kleinen Anstieg sind wir wieder an der Gabelung, an der wir erstmals mit der Markierung A4 konfrontiert wurden. Nun geht's noch einmal zehn Minuten stramm bergauf bis zum Augangspunkt am Berger Friedhof.
Fazit nach knapp zwei Stunden: Eine landschaftlich reizvolle Rundwanderung mit durchaus anspruchsvollen Steigungen, als Trainingsstrecke für bevorstehende Bergwanderungen durchaus geeignet.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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