Sich trauen, zu trauern

Schon vor mehr als einem Jahr entstand die Idee, eine Veranstaltung zum Thema Trauer, Trösten und Abschied zu machen. Immer wieder kamen einzelne Veranstaltungen und Kurse zum Thema zustande, doch die Vernetzung von Sylvia Hoffmann (Palliativmedizin), Beate Achtelik (Ambulanter Hospizdienst) und Karin Klemt (Verein für Trauerarbeit) brauchte seine Zeit. Jetzt soll eine Veranstaltung am Dienstag, 18. September, 15 Uhr, Altes Rathaus, alle Fragen dazu aufgreifen.
Wieviele Menschen dem Aufruf folgen werden und kommenden Dienstag vor Ort sind, wissen die Veranstalter, die unter der Mitarbeit der VHS planen, nicht. „Wir haben uns bewusst für diesen Termin erschienen und wollen sowohl Menschen ansprechen, die gerade akut trauern als auch solche, die sich mit dem Thema einfach mal beschäftigen möchten, aber persönlich noch nicht konfrontiert wurden“, erklärt Sylvia Hoffmann.
Man wolle die Veranstaltung nach dem Publikum strukturieren und habe verschiedene Szenarien vorbereitet. „Trauer ist sehr individuell, aber es gibt einen gesellschaftlichen Konsens, wie sich Menschen in der Trauer verhalten sollen. Das passt nicht immer zusammen“, meint sie.
Die meisten Menschen würden heute das Thea weit von sich schieben. Die früheren Erfahrungen, dass Menschen zuhause sterben und man dort auch Abschied nehmen kann und sogar die Toten früher noch aufgebahrt wurden, gibt es heute nicht mehr. Den Tod erleben die meisten Menschen nach Krankheit im Krankenhaus. Er gilt vielen nicht mehr als Bestandteil des Lebens.
„Viele Menschen sind sich sehr unsicher, wie sie mit jemandem umgehen sollen, der trauert. Soll man ihn ansprechen auf den Verlust oder nicht?, so Beate Achtelik. Hierüber will man sprechen und Möglichkeiten ausloten, mit Trauer und Abschied umzugehen.
„Der Bedarf zu einer solchen Veranstaltung ist auf jeden Fall da. Entscheidend ist die Frage, ob sich die Menschen berwinden können, auch zu kommen“, so Sylvia Hoffmann.
Der Eintritt zu dieser VHS-Veranstaltung im Alten Rathaus ist frei.