Mit den Lockerungen steigen Fallzahlen
Norovirus-Infektionen gestiegen
Die Norovirus-Infektionen sind im Ennepe-Ruhr-Kreis im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.
Danach wurden in 2022 insgesamt 274 Fälle gemeldet. In 2021 waren es nur 111 Fälle. Vor der Pandemie in 2019 wurden mehr als 304 Fälle registriert. „Die Corona-Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Lockdown, Schul- und KiTa-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert mit der Folge steigender Fallzahlen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen.
„Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt Jörg Kock.
Kurz und heftig
Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft in der Regel kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden.
Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen. Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Die Erreger können auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden. Es kann also reichen, sich mit dem Erkrankten in einem Zimmer aufzuhalten, um sich zu infizieren.
Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös.
Hygienemaßnahmen
Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“, die auch vor Corona-Viren schützen. Weitere Hinweise zur Hygiene sind Obst und Salat gründlich zu waschen, säubern und schälen; bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut zu erhitzen oder einmal aufkochen zu lassen und benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abzuschrubben oder ein entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auszuwählen.
Räume sollte man regelmäßig lüften und bei der Pflege eines Erkrankten und bei Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und Einmaltücher verwenden. Benutzte Wäsche wird bei mindestens 60 Grad gewaschen. Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind, denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.
Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, sollten unbedingt die Hygiene-Regeln beachtet werden.
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
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