Millionen fließen in den Untergrund

Das Kanalnetz der Innenstadt soll ausgebaut und somit an die aktuellen und künftigen Bedürfnisse angepasst werden, so der städtische Generalentwässerungsplan. Damit wurde jetzt begonnen.

Notwendig wird das Vorhaben, da das Kanalnetz in der Innenstadt zu klein dimensioniert ist. Große Bauvorhaben wie das Reschop Carré und zukünftig der Pottacker bringen mehr Abwasser in die Kanäle. Daher müssen die Kapazitäten des Rohrnetzes wachsen. Acht Millionen Euro investiert die Stadt in den nächsten Jahren und leistet damit auch einen Beitrag zum Hochwasserschutz bei extremem Starkregen.
Die Arbeiten sind in vier Stufen eingeteilt. Mit Vorbereitungen zu Stufe 1, die notwendig sind, weil der Bereich Pottacker demnächst bebaut wird, wurde bereits begonnen, denn für die neuen Häuser muss zunächst eine Infrastruktur mit Straßen und Kanälen geschaffen werden. Ein neuer 120 Meter langer Abwasserkanal wird im Bereich Holschentor erstellt und an die vorhandene Leitung in der Bredenscheider Straße angeschlossen. Kosten: 900.000 Euro
Da die alten Pläne keine exakten Angaben über das Ende des Anschlusskanals aus den 60er Jahren hergaben, wurde jetzt in einem aufwendigen Laserscan durch ein Spezialunternehmen nachgemessen. „Das alte Rohr liegt sieben Meter tief. Mit gängigen Untersuchungen sind wir nicht weitergekommen. Jetzt liefern dreidimensionalen Scans die genauen Koordinaten“, so Dipl.-Ing. Melanie Jagusch-Klich vom Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau. „„Wir benötigen sehr exakte Daten, denn unterirdische Arbeiten für den neuen Kanal sind sehr teuer, da muss alles genau passen.“
Mit weiteren Baumaßnahmen wird 2015 begonnen, etwa dem Bau eines Mischwasserkanals von 80 bis 180 Zentimetern Durchmesser zwischen August-Bebel-Straße /Wülfingstraße und der Kläranlage Hufeisenstraße. Die Arbeiten werden in mehreren Abschnitten bis 2019 durchgeführt und belasten die Stadt mit insgesamt knapp fünf Millionen Euro.