14 Corona-Fälle in Hattingen
Kreis richtet stationäres Diagnostikzentrum ein
Die Zahl der Corona-Fälle im Ennepe-Ruhr-Kreis liegt aktuell bei 97 (Stand: Mittwoch, 25. März, 15 Uhr). Die Betroffenen wohnen in Hattingen (14), Sprockhövel (6), Breckerfeld (2), Ennepetal (5), Gevelsberg (15), Herdecke (17), Schwelm (6), Wetter (7) und Witten (25).
Als begründete Verdachtsfälle gelten derzeit 505 Bürger. Sie verteilen sich auf Hattingen (82), Sprockhövel (40), Breckerfeld (17), Ennepetal (36), Gevelsberg (40), Herdecke (58), Schwelm (30), Wetter (29) und Witten (173). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Insgesamt gilt die Vorgabe der Quarantäne für 1.574 Personen im Kreis.
Die Zahl der als von Corona geheilt geltenden Bürger ist auf 14 gestiegen. Sie kommen aus Hattingen (4), Sprockhövel (6), Wetter (1) und Witten (3). Die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei einer Person.
Stationäre Diagnostik
Ab Donnerstag, 26. März, wird es im Ennepe-Ruhr-Kreis neben der mobilen Diagnostik auf Corona auch eine stationäre geben. Damit reagiert die Kreisverwaltung ein weiteres Mal auf die steigende Zahl notwendiger Test. "Wegen kurzer Wege für Material und Mitarbeiter sowie unserer Zugriffsmöglichkeiten auf das Gelände, haben wir uns für das Schwelmer Kreishaus als Standort entschieden", berichtet Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabes.
Denkbaren Missverständnissen und falschen Erwartungen tritt er von vornherein mit einer klaren Botschaft entgegen: "Zufahrt zur Diagnostik erhält nur, wer die Kriterien des Robert-Koch-Instituts für einen Test erfüllt und vorab einen Termin von uns erhalten hat. Allen anderen werden abgewiesen. Unbeschränkte Tests für jedermann sind ebenso nutzlos wie unorganisierbar."
Um sicher arbeiten zu können und dem Verschleppen des Virus vorzubeugen, werden die Betroffenen mit ihren Autos einen "Drive in" im Einbahnstraßenprinzip befahren. Unmittelbar vor der Zufahrt auf das Gelände des Kreishauses wird dabei anhand des Personalausweises überprüft werden, ob die Fahrzeuginsassen tatsächlich einen Termin haben. Von dieser Station führt der Weg weiter auf ein abgesperrtes Parkdeck. Dort erhalten die Testpersonen nach dem Erledigen einiger Formalitäten das Röhrchen mit dem Watteträger und machen im Fahrzeug sitzend selbst den notwendigen Abstrich im Rachen. Nach der Rückgabe und vor der Rückfahrt erhalten die Bürger ein Infoblatt mit Hinweisen dazu, wie ihnen das Testergebnis mitgeteilt wird sowie wo und wann sie die für Coronapatienten und Verdachtsfälle von der Kassenärztlichen Vereinigung eingerichteten Behandlungszentren erreichen können.
"Durchaus gespenstische Szenerie"
"Ganz oben auf der Liste steht für alle an der Diagnostik beteiligten Mitarbeiter und Ehrenamtler gründlichste Desinfektion und das Arbeiten mit Schutzkleidung und -maske. Damit verbunden sein wird eine Szenerie, die durchaus gespenstisch wirken wird", kündigt Christian Zittlau an. Der stellvertretende Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung hat das Konzept für die stationäre Diagnostik zusammen mit den Mitarbeitern des Sachgebietes Katastrophenschutz und dem Gesundheitsamt erarbeitet. "Auch dank der Mitarbeiter von THW und DRK können wir es jetzt von montags bis sonntags in die Tat umsetzen." Während der sechsstündigen Betriebszeit sind jeweils 16 Beteiligte im Schichtdienst im Einsatz.
Anzahl der Tests verdoppeln
Zittlau ist klar, Theorie ist das eine, Praxis das andere. Daher werde in den ersten Tagen mit Sicherheit noch das eine oder andere an Abläufen und Organisation angepasst werden. Fakt sei aber schon vor dem Start: Mit der stationären Diagnostik könne die Zahl der bisher täglich möglichen Test mehr als verdoppelt werden. "Die vier Fahrzeuge der mobilen Diagnostik sammeln seit Anfang der Woche 60 Proben ein. Stationär planen wir in einigen Tagen mit 90 Abstrichen am Tag. Wir müssen aber mal sehen, was am Ende machbar sein wird", so Zittlau.
Diagnostiktermin
Wer in einer der neun kreisangehörigen Städte wohnt und befürchtet, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben, wendet sich direkt an das Bürgertelefon der Kreisverwaltung unter Tel. 02333/4031449. Die Mitarbeiter werden dem Betroffenen Fragen zu seinen Symptomen stellen und klären, ob nach den gültigen Kriterien des Robert-Koch-Instituts ein Abstrich nötig sein könnte.
Ist dies der Fall, meldet sich nach dem Anruf beim Bürgertelefon ein Arzt beim Patienten. Der Mediziner beantwortet die Fragen des Betroffenen und entscheidet abschließend, ob es sich tatsächlich um einen begründeten Verdachtsfall handelt. In diesem Fall gibt er die Daten des Patienten an den Krisenstab weiter. Dieser legt dann fest, ob der Test mobil oder stationär erfolgt und informiert den Betroffenen über den Termin.
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
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