Infoblatt zum Darmbakterium EHEC
Ein Infoblatt zum Darmbakterium EHEC hat die Apotherkammer Westfalen-Lippe herausgebracht:
Wie infiziert man sich?
· Hauptansteckungsgefahr: orale Aufnahme der Bakterien
· direkter Kontakt mit Tieren oder deren Ausscheidungen sowie durch den Verzehr von kontaminierten
Lebensmitteln, zum Beispiel Rindfleisch, Rohmilch (EHEC befindet sich oftmals
im Kot von Nutztieren wie Rindern, Schafen und Ziegen)
· durch das Trinken kontaminierten Wassers (z. B. Badegewässer)
· im Verdacht steht ungewaschene Rohkost wie Obst und Gemüse
· von Mensch zu Mensch (mangelnde Hygiene)
Wer ist betroffen?
· alle Altersgruppen
· Säuglinge, Kinder und ältere abwehrgeschwächte Menschen sind jedoch besonders gefährdet
· Während in der Vergangenheit zumeist Kinder betroffen waren, sind aktuell vor allem erwachsene
Frauen erkrankt. Eine wirklich tragende Erklärung dafür hat die Wissenschaft
bislang nicht.
In den Medien wird viel berichtet. Wie tödlich ist die Krankheit wirklich?
· Bei schwerem Verlauf drohen Nierenversagen, Blutarmut durch den Zerfall roter Blutkörperchen
und einem Mangel an Blutplättchen.
· Bei Kindern treten in fünf bis zehn Prozent der Fälle schwere Komplikationen auf. Innerhalb
dieses Personenkreises wiederum verläuft bei zwei Prozent die Krankheit tödlich: Von
1.000 erkrankten Kindern sterben statistisch ein bis zwei Kinder.
Symptome:
· wässriger Durchfall, teilweise blutig
· Übelkeit
· Erbrechen
· Bauchschmerzen
· Die Infektion kann ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben.
· Bei zehn bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige
Darmentzündung mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber.
Wie kann man das Risiko einer Infektion eindämmen?
· Hände regelmäßig gründlich waschen, besonders nach Tier- und Bodenkontakt
· beim Kochen Lebensmittel durchgaren (mindestens zehn Minuten bei 70 Grad)
· Brettchen, Besteck und Geschirr gründlich spülen
· keine Rohmilch trinken
Was tun, wenn Beschwerden auftreten?
· Bei massiven Durchfällen ist der Ausgleich des Salz- und Flüssigkeitsverlustes die wichtigste
therapeutische Maßnahme. Also: Viel trinken!
· Bei schweren Beschwerden: sofort einen Arzt aufsuchen
· Wer zur Risikogruppe gehört (Kinder, kranke und alte Menschen), sollte bei einer etwaigen
Infektion umgehend einen Arzt aufsuchen und mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen.
· Antibiotika helfen bei dieser Infektion bislang nicht bzw. verschlimmern die Krankheit.
· Behandeln kann man nur die Symptome, nicht die Infektion an sich.
Stand: 24. Mai 2011
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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