Jetzt auch im Familienpack :-o
Ein Waschbär kommt selten zu zwei'n
Seit Jahren durchstreifen mal ein, selten auch zwei Waschbären nachts unseren Garten, obwohl es für sie bei uns schon längst nichts mehr zu holen gibt. Nun habe ich eine überraschende Entdeckung gemacht.
Wer die Vorgeschichte hierzu nicht kennt: Seit im April 2021 zum ersten Mal ein Waschbär auf den nächtlichen Aufnahmen unserer Gartenkamera auftauchte, beschäftige ich mich mit der Ausbreitung dieser Tiere in unserer Gegend. Zwiegespalten, wie ich zugeben muss: Während ich zunächst nur eine große Gefahr darin sah, hat sich meine Sichtweise inzwischen etwas relativiert. Doch nach wie vor bin ich der Auffassung, dass es nicht gut ist, wenn Waschbären auf der Nahrungssuche Siedlungsgebiete durchstreifen. Denn finden sie erst einmal heraus, wie gut es sich hier leben lässt, so fehlt nicht mehr viel bis zum zweiten Schritt: dass sie sich auch ihren Wohnraum bei uns suchen.
Häufung von Beobachtungen
Aber nun zur aktuellen Beobachtung: In den letzten Wochen hatten sich die Aufzeichnungen von Waschbären, die unseren Garten durchqueren, auffällig gehäuft. Das war für mich ein Hinweis darauf, dass die Tiere eine neue, ergiebige Nahrungsquelle aufgetan haben. Doch auf keiner der Aufnahmen konnte ich mehr als nur einen einzelnen Waschbären sehen, und ich fand höchstens mal Indizien dafür, dass es sich um zwei, vielleicht drei verschiedene Tiere handeln könnte. Alle waren sie aber recht groß.
Heute morgen dagegen verschlug es mir bei der Auswertung den Atem: Nachdem zunächst ein kräftiger Einzelgänger vorbeigelaufen war, folgte etwa eine Stunde später ein nur wenig kleineres Tier, und hinter diesem hoppelten zwei - nein, drei Junge hinterher. Und während ich noch ungläubig auf den Monitor starrte, tauchte sogar noch ein viertes auf.
(mit musikalischem Soundtrack 🎧)
Wo genau sie hinliefen und ob oder wie sie später (ohne die Kamera noch einmal zu passieren) wieder in den Wald zurückgekehrt sind, bleibt vorläufig ungeklärt. Ich habe aber jetzt noch mehr als zuvor den Verdacht, dass irgendjemand in der Nachbarschaft die Tiere einfach nur putzig findet und sie regelmäßig füttert. Das hat sich aus der Sicht der Nachbarn nun vielleicht gelohnt, doch ich hoffe sehr, dass es sich nicht eines Tages rächen wird.
Was tun?
Um es abschließend noch einmal klarzustellen: Ich bin kein militanter Gegner der Waschbären und halte nichts davon, sie abzuschießen. Das bringt noch nicht einmal was, weil die verbleibenden Tiere sich daraufhin nachgewiesenermaßen erst recht vermehren. Eine Lösung zur Eindämmung ihrer Population wäre allerdings, alle aufgefundenen Exemplare zu kastrieren. Ein solches Programm läuft z.B. in Berlin, nur ist es noch zu früh, um den Erfolg beziffern zu können. Aber eines kann jede und jeder auch so tun: Waschbären NICHT füttern und auch darauf achten, dass sie nicht an sonstige Nahrungsquellen wie Hausmüll, Vogelfutter etc. heran kommen können.
Autor:Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen | |
Torsten Richter-Arnoldi auf YouTube |
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