Frau in Herdecke nach wie vor verdächtig - Ergebnis liegt dem Kreis noch nicht vor
Corona-Verdachtsfall im Ennepe-Ruhr-Kreis noch nicht bestätigt - Stand Donnerstagfrüh

Entgegen der Erwartungen kann der Ennepe-Ruhr-Kreis immer noch nicht sagen, ob sich ein begründeter Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt oder nicht. Die hohe Arbeitsbelastung habe es dem beauftragten Labor bisher nicht möglich gemacht, den Abstrich auszuwerten. "Das ist bedauerlich, mit Blick auf die Vielzahl an Untersuchungsaufträgen aber auch nachvollziehbar", bewertet EN-Pressesprecher Ingo Niemann die Situation.

Zur Erinnerung: Eine Frau aus Herdecke hatte Kontakt zu einem positiv auf das Corona-Virus getesteten Patienten außerhalb des Kreisgebiets. Da sie am Montag leichte Krankheitssymptome entwickelte, gilt sie als begründeter Verdachtsfall. 
Die Frau aus Herdecke hatte sich bereits am Freitag freiwillig in häusliche Quarantäne begeben, nachdem sie von dem positiven Testergebnis eines Patienten aus ihrem Umfeld erfahren hatte. Weil sie am Montag Husten, Schnupfen und Halsschmerzen bekam, ließ sie sich im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke auf das Corona-Virus testen.

Kreis geht nicht von einer neuen Ansteckungskette aus

"Wir hoffen, dass wir so schnell wie möglich das Ergebnis erhalten", sagt Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin beim Ennepe-Ruhr-Kreis, "vielleicht können wir dann direkt Entwarnung geben. Aber selbst, wenn die Patientin sich mit dem Corona-Virus infiziert haben sollte, gehen wir nicht von einer neuen Ansteckungskette aus, da sie bereits seit Freitag in häuslicher Quarantäne war."
Wer Fragen rund um das Corona-Virus hat, kann sich von 8 bis 18 Uhr an das vom Kreis eingerichtete Bürgertelefon unter 02333-4031449 wenden. Zudem ist auf www.en-kreis.de eine FAQ-Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen zu finden.

Bürgertelefon unter 02333-4031449 und Infos auf www.en-kreis.de

Um schnell handlungsfähig zu sein, hatte der Ennepe-Ruhr-Kreis vorsorglich seinen Krisenstab eingerichtet. "So soll eine sofortige Handlungsfähigkeit der Behörden gewährleistet werden und ein ständiger Ansprechpartner auch für die neun kreisangehörigen Städte zur Verfügung stehen", sagt der Leiter des Krisenstabs, Michael Schäfer.
Die Verantwortlichen raten jedoch auf einem besonnenen Umgang mit dem Thema. "Wir haben zurzeit eine sehr emotionale Lage rund um das Coronavirus. Viele besorgte Anrufer lassen die Leitungen der Leitstellen, Ärzte und Krankenhäuser glühen", berichtet Amtsärztin Dr. Klinke-Rehbein. "Daher bei Fragen rund um das Coronavirus nicht die Leitungen der Notrufnummern und Ärzte blockieren!"
Aktuell tagt der Krisenstab der Kreisverwaltung täglich. Jeden Morgen besprechen und bewerten Vertreter der Verwaltung, von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei die aktuelle Lage. "Themen sind dann beispielsweise Fragen und Anliegen von Bürgern, Ärzten oder Verwaltungen, das Abstimmen von Kommunikationswegen sowie der Ablauf und das Organisieren von Untersuchungen", berichtet Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit. Ebenfalls ausgetauscht werden Informationen über vorliegende Rückmeldungen des Rettungsdienstes und die Krankenhäuser.

Schließungen von Schulen, Verwaltungen oder Kindergärten nicht erforderlich

Stand am heutigen Donnerstag sind laut EN-Kreisverwaltung Schließungen öffentlicher Gebäude wie Schulen, Verwaltungen oder Kindergärten nicht erforderlich. "Ob Veranstaltungen stattfinden sollen oder nicht, darüber entscheiden die jeweiligen Ausrichter", stellt Astrid Hinterthür klar. Allerdings gelte angesichts der Dynamik der Lage eben auch: Viele Einschätzungen sind Momentaufnahmen und können sich jederzeit verändern. Auch deshalb mache es Sinn, die Situation täglich neu zu bewerten.
Die Kreisverwaltung orientiert sich bei ihren Aktivitäten an den Empfehlungen des Robert-Koch Institutes. Dazu zählt auch der Hinweis darauf, dass eine gute Handhygiene der wirksamste Schutz vor einer Ansteckung ist. "Die Hände sollten also häufig und länger gewaschen werden, beim Husten sind Einmal-Taschentücher zu nutzen und wer niest macht dies in die Armbeuge und nicht in die Hand", erläutert Astrid Hinterthür.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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