Hattingen mit zwei neuen Infizierten, Sprockhövel mit vier
Corona im EN-Kreis: Zahl der Fälle steigt auf neun, Krisenstab beschränkt Zugänge
Der Ennepe-Ruhr-Kreis meldet weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen. Inzwischen liegt die Zahl bei 9. Die Betroffenen wohnen in Hattingen (2), Sprockhövel (4), Wetter (1) und Witten (2).
Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle hat sich auf 71 erhöht. Sie verteilen sich auf Ennepetal (8), Gevelsberg (9), Hattingen (17), Herdecke (6), Schwelm (4), Sprockhövel (6), Wetter (5) und Witten (13). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Diese Vorgabe gilt darüber hinaus für 163 weitere Personen im Kreis. Hauptgrund hierfür: Sie hatten, so das Ergebnis der Ermittlungen des Gesundheitsamtes, Kontakt mit Menschen, die als begründeter Verdachtsfall gelten.
"Der Blick darauf, wie sich die Zahlen in dieser Woche entwickelt haben, verdeutlicht, wie dynamisch die Corona-Lage auch im Ennepe-Ruhr-Kreis inzwischen ist. Kreis- und Stadtverwaltungen sind täglich gefordert, den Stand der Dinge neu zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Ziel aller Aktivitäten ist es, die Infektionswelle zu verlangsamen", macht Astrid Hinterthür, Leiterin des Krisenstabes im Schwelmer Kreishaus deutlich.
Kreisverwaltung nur noch mit Termin besuchen
Das Gremium hat in seiner heutigen Sitzung eine Vielzahl von Entscheidungen getroffen. Die für die Bürger wichtigste: Besuche aller Dienststellen der Kreisverwaltung sind bereits ab Montag nur noch mit Termin möglich. Ohne Termin gibt es keinen Zugang zum Kreishaus sowie zu allen Nebenstellen. Dazu zählen auch die Gebäude des Jobcenters EN. Vereinbart werden die Termine, die zudem nur für dringende Anliegen vergeben werden, von den jeweils zuständigen Sachbearbeitern. "Bitte nutzen Sie wann immer möglich Telefon, Email und Brief, um Dinge mit uns besprechen und zu regeln", lautet die eindeutige Vorgabe.
Eine Absage erteilte der Krisenstab bis auf weiteres auch allen von der Kreisverwaltung geplanten Veranstaltungen sowie Arbeitstreffen, die nicht zwingend notwendig sind. Nicht betroffen ist die Sitzung des Kreisausschusses am Montag. Diese findet im Kreistagssitzungssaal statt und bietet den Teilnehmern damit ausreichend Raum, um Abstand halten zu können.
An Einschränkungen führt kein Weg mehr vorbei
"Die mit den Entscheidungen verbundenen Einschränkungen sind für die EN-Bürger erheblich. Dennoch führt daran aus unserer Sicht aber kein Weg mehr vorbei. Es gilt schließlich auch, die Kreisverwaltung unter anderem mit Gesundheitsamt, Leitstelle und Krisenstab arbeitsfähig zu halten", so Landrat Olaf Schade. Weniger Kontakte bedeuteten eben auch weniger Ansteckungsgefahr. Dies sagt er auch mit Blick darauf, dass es unter den Mitarbeitern der Kreisverwaltung seit heute den ersten begründeten Verdachtsfall gibt.
Auch der Fahrplan für die beiden Fahrzeuge, die für die mobile Diagnostik im Einsatz sind, wurde vom Krisenstab angepasst. Anders als zunächst geplant machen sich jetzt auch am Samstag und Sonntag Mitarbeiter von Hilfsorganisationen auf den Weg und sammeln Abstriche von Patienten ein, die als begründete Verdachtsfälle gelten. Geplant ist zudem, die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge in der kommenden Woche weiter zu erhöhen.
Informationen
Bürger aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die Fragen rund um das Corona-Virus haben oder die befürchten, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben, können sich an das vom Kreis dafür eingerichtete Bürgertelefon wenden. Es ist täglich von 8 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 02333/4031449 erreichbar. Die Besetzung wurde aufgrund steigender Anruferzahlen - Donnerstag waren es mehr als 350 - bereits mehrfach erhöht. Dennoch lassen sich Wartezeiten leider nicht immer vermeiden.
Antworten auf häufig gestellte Fragen liefert auch die Internetseite der Kreisverwaltung unter www.en-kreis.de. Dort finden sich auch Informationen in Englisch, Französisch, Russisch, Albanisch, Arabisch, Serbisch, Persisch, Türkisch und Rumänisch.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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