Chaos A 43: Autobahn ab Samstag, 18 Uhr, wieder frei

TV-Repro: Mohr

Morgens in Sprockhövel an der Kreuzung South-Kirkby-Straße: Sehen kann man die zur Zeit gesperrte Autobahn 43 in Fahrtrichtung Wuppertal von dort nicht – aber die Auswirkungen!
In Fahrtrichtung Hammertal und Anschlussstelle Witten-Herbede Stau über Stau, Lichter über Lichter. Zum abendlichen Berufsverkehr sieht es genau so aus, obwohl die Polizei da und dort verkehrsregelt eingreift.

Bei Erkundungsbohrungen für den Bau der Lärmschutzwand „Rehnocken“ wurden Hohlräume im Bereich der Böschung und unter der Fahrbahn der A43 festgestellt. Hierbei handelt es sich um nicht genehmigten Altbergbau, da es über diese Flöze keine Aufzeichnungen gibt. Im Bereich der westlichen Böschung der A43 wurde ein Hohlraum festgestellt.
Eine Fachfirma ist dabei, diese Hohlräume zu verfüllen.
Tag und Nacht laufen die Bohrungen und Verfüll­arbeiten. Mehr als 90 Bohrun­gen wurden schon durchgeführt, teilweise bis zu einer Tiefe von 30 Meter. 680 Kubikmeter Zementbeton wurden eingefüllt, so viel, wie 13 Fundamente von Einfamilienhäusern!

Immer wieder stellen die Experten neue Hohlräume fest. Insgesamt wurde schon über 300 Tonnen Material in die Hohlräume gepumpt. Sobald das letzte Material in den Hohlräume verschwunden ist, folgt eine eintägige „Aushärtungszeit“. Aufgrund der Vielzahl an Bohrungen in der Fahrbahndecke muss diese im Anschluss ausgetauscht werden.
Die Autobahnniederlassung Hamm empfiehlt, ab dem Kreuz Bochum/Witten über die A44 zum Kreuz Dortmund/Witten zu fahren, dort weiter auf der A45 in Richtung Frankfurt und im Autobahnkreuz Westhofen auf die A1 in Fahrtrichtung Köln zu wechseln.

Viele Autofahrer nutzen diese weiträumige Umleitung allerdings nicht, sondern fahren bis zur Ausfahrt Witten-Herbede und dann durch das Hammertal und die Bochumer Straße bis Sprockhövel, um dort wieder auf die Autobahn zu kommen. Auch die Navigationsgeräte geben diese Umleitung an. Deshalb kommt es vor allem auf der Bochumer Straße zu Zeiten des Berufsverkehres zu katastrophalen Verkehrszuständen.
In den Stau und die damit verbundenen langen Wartezeiten sind auch die Busse eingebunden. Verspätungen sind vorprogrammiert und können auch Schulbusse betreffen.
Übrigens sieht das Verkehrschaos auf der Hattinger Seite nicht besser aus. Auf der Kosterbrücke kam es zu einem Stau bis zur Königs­allee. Grund war auch hier die gesperrte Autobahn.
Eine Neuregelung von Ampelanlagen kommt übrigens aus Zeitgründen nicht infrage. Ein solches Programm zu schreiben, dauert einfach zu lange.

Am Samstag, 1. Februar, 18 Uhr, wird der Verkehr in Fahrtrichtung Wuppertal freigegeben. Lediglich ein Tempolimit von 80 km/h wird es hier geben. In der nächsten Woche starten die Bohrarbeiten in Fahrtrichtung Münster.
Auch hier vermuten die Experten weitere Hohlräume.
Eine Sperrung der Fahrtrichtung Münster ist vorerst nicht geplant. Falls eine Sperrung doch nötig ist, hat Straßen.NRW Vorkehrungen getroffen. Es besteht dann die Möglichkeit den Verkehr auf der Fahrtrichtung Wuppertal einstreifig je Fahrtrichtung zu führen. Aufgrund dieser Verkehrsführung kann es auch im untergeordneten Netz zu einer Entspannung kommen. Wie lange die Verfüllarbeiten in Richtung Münster dauern kann noch nicht gesagt werden.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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