"Blauer Montag": Demente und Nicht-Demente erinnern sich gemeinsam

Der beste Freund wird dement. Oder eine nahe Angehörige und schon stellen sich viele Fragen. Zum einen natürlich im Hinblick auf die Pflege, aber auch bei einem stationären Aufenthalt oder einem Besuch zuhause. Was und wie rede ich eigentlich mit dem Menschen, mit dem ich mich früher immer so gut unterhalten habe?

Der Umgang mit dementen Menschen will gelernt sein. Und doch ist es notwendig, denn die Zahlen sprechen für sich: Die Menschen werden älter und die Zahl der Dementen steigt.
Es gibt zahlreiche Angebote für Demente, doch was immer noch auf Sparflamme kocht, ist ein Angebot für Demente und Nicht-Demente gemeinsam!
„Wir wünschen uns, dass man sich den Freund nimmt und gemeinsam mit ihm etwas unternimmt. Wir hoffen, mit diesem Tanzangebot Menschen mit und ohne Demenz anzusprechen. Selbstverständlich haben wir genug Ehrenamtliche vor Ort, die helfen“, so Pfarrer Udo Polenske zum Start des „Blauen Montag“ am Montag, 31. August, 15 bis 17 Uhr, im Gemeindehaus St. Georg in der Augustastraße.
Dabei sollen die Mitmachenden sowohl von den stationären Einrichtungen kommen – hier kümmern sich die Sozialen Dienste, begleiten die Menschen und bringen sie auch wieder zum Heim zurück – als auch von der häuslichen Pflege zuhause, dann idealerweise mit einem Angehörigen oder Freund.
Im Gemeindehaus stehen dann zwei muntere Stunden auf dem Programm. Gegen einen Kostenbeitrag von drei Euro gibt es Kaffee und Kuchen und kostenlos ist die Möglichkeit, in musikalischen Erinnerungen zu schwelgen. Alte Schlager, aber auch Film- und Videoszenen auf Leinwand, lassen nicht nur die gute alte Zeit auferstehen, sondern beleben auch das Erinnerungsvermögen.
Musik und Tanz sollen Grenzen überwinden, solche im Kopf, aber auch zwischen Dementen und Nicht-Dementen. Wer will, kann singen und tanzen und Spaß haben. Veranstalter sind das Diakonische Werk Mark-Ruhr und das Kompetenz-Netzwerk Demenz Hattingen/Sprockhövel.
Viermal im Jahr ist die Veranstaltung angedacht, doch die Veranstalter sind offen in der zukünftigen Entwicklung.
Zur besseren Planung wäre eine Anmeldung schön: 02324/954979 oder 02324954911.

Das Foto zeigt: Ein Netzwerk von engagierten Hattingern möchte eine neue Veranstaltung darstellen: es soll getanzt und gelacht werden für Menschen mit und ohne Demenz. Es engagieren sich v.l. Ehrenamtler Werner Schlichting, Willi Arnscheidt (Evangelischer Gesellenverein), Pfarrer Udo Polenske, Ehrenamtliche Helferin Inge Hotop mit ihrem Mann Kurt, zwischen ihnen dahinter Andreas Buchmüller von den Sozialen Diensten der Diakonie Mark-Ruhr, Manfred Berger (Kick), Karl-Heinz Sprock, Umweltwerkstatt Diakonisches Werk, Michaela Walde vom Sozialen Dienst des Martin-Luther-Hauses und Michael Klüter von der KISS Hattingen/Sprockhövel. Es gibt übrigens nicht nur Musik aus der Drehorgel.
Foto: Pielorz

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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