Besinnliches von Winfried Langendonk: "Maria, ganz im Himmel"
… und das hat die Katholische Kirche am vergangenen Donnerstag richtig gefeiert. Ganz offiziell heißt dieses Fest: „Mariä Aufnahme in den Himmel“. Der Volksmund spricht immer noch von Maria Himmel-fahrt.
Was ist das besondere an diesem sehr katholischen Fest, das in verschiedenen Regionen mit großem Aufwand gefeiert wird?
Papst Pius XII. hat am 1. November 1950 als Glaubenssatz, als Dogma, verkündigt: „Maria – mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen“. Als einer der wenigen Glaubenssätze hat die Aufnahme Mariens in den Himmel keine Grundlage in der Bibel. Er kommt aus der Tradition.
Schon im 5. Jahrhundert feierten die Christen im Osten ein Marienfest mit diesem Hintergrund. Im Westen, in Rom, wurde ein Fest zur Aufnahme ab dem 7. Jahrhundert gefeiert.
Der Papst hat nur bestätigt, was für das Volk schon längst klar war. Maria war und ist für die Katholiken die Mittlerin und Fürsprecherin beim Vater. Sie nimmt diese Rolle ein, weil Gott manchmal so fern ist. Maria ist ganz Mensch und deshalb den Menschen näher.
Was für jeden Menschen gilt und für die Christen verheißen ist, ist die Hoffnung der Auferstehung und auf ein Weiterleben nach dem Tod. Das war für viele Generationen selbstverständlich und deshalb war für diese Menschen auch klar, dass die Gottesmutter schon bei ihrem Sohn ist und von ihm selbst in den Himmel aufgenommen wurde.
Für die Menschen in der westlichen Welt sind viele Aspekte, die mit der Gottesmutter zu tun haben, nicht mehr ganz verständlich. Die Jungfräulichkeit der Gottesmutter gehört auch dazu. Viele Menschen, selbst Christen, glauben nicht mehr an die Auferstehung und ein Weiterleben nach dem Tod. So ist das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel immer wieder auch eine Erinnerung, dass es ein Weiterleben gibt.
Das soll aber keine Jenseitsvertröstung sein, denn jeder von uns hat auch eine Aufgabe hier in dieser Welt. Wie Maria dem Wort Gottes gefolgt ist, dürfen wir uns auch auf sein Wort verlassen. Und das dürfen wir uns Sonntag für Sonntag, bei der Feier Gottes zusagen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Winfried Langendonk,
Pfarrer von St. Peter und
Paul, Hattingen
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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