Besinnliches von Sven Christer Scholven: "Keine Angst vor Vielfalt"
Wenn es darauf ankommt, steht Deutschland zusammen. Die meisten Menschen unseres Landes wollen in einer vielfältigen Gesellschaft leben, in der jeder sich frei entfalten kann. Das haben die zahlreichen Demonstrationen für Toleranz und Weltoffenheit in den letzten Wochen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen, denen diese Vielfalt offenkundig Angst macht.
Dass eine Bewegung, die sich ausschließlich ausländerfeindlicher Parolen bedient, überhaupt in der Lage ist, wochenlang Zehntausende Menschen zu mobilisieren, ist schon in sich ein Alarmsignal.
Angst vor dem Anderen ist immer gefährlich, insbesondere, wenn sie auch noch politisch instrumentalisiert wird. Das lehrt gerade die jüngere deutsche Geschichte, die wir in diesen Tagen so intensiv erinnern.
Echte Verständigung kann es nur dort geben, wo es ein wirkliches Interesse am Anderen gibt. Vielleicht ist das die größte Herausforderung, vor der wir als Gesellschaft immer wieder stehen: Einander Räume echter Begegnung zu eröffnen. Nicht vorschnell über den Anderen zu urteilen, sondern jeden Menschen zunächst so anzunehmen, wie er oder sie ist.
Vor allem aber müssen wir einander wieder das Gefühl geben, wertvoll und einzigartig zu sein – ohne Ausnahme. Kein Mensch, der in Deutschland lebt, darf das Gefühl bekommen, abgehängt zu sein oder auf der Verliererseite des Lebens zu stehen.
Dieser Haltungsänderung bedarf es immer wieder. Ansonsten bröckelt der Zusammenhalt unseres Gemeinwesens in der Weise, wie wir es aktuell erleben.
Das Gute an Lebenshaltungen ist: Sie sind persönlich. Also kann ich einfach anfangen, meine Haltung gegenüber Anderen zu ändern. Möglicherweise nimmt mich dann jemand zum Vorbild und macht mit.
Eine gesegnete neue
Woche wünscht Ihnen
Sven Christer Scholven
Kaplan, St. Peter und
Paul, Hattingen
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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