Besinnliches von Prediger Johannes Westhoff: "Kommunikatives Selbstgespräch"
Zugegeben: Selbstgespräche passen für mich zum Klischee über alte Mütterchen, die mit umständlicher Mühe ihre Hauarbeit erledigen und, weil sie sonst niemanden haben, mit sich selbst Gespräche führen.
Ein Selbstgespräch allerdings inspiriert mich. Es steht in der Bibel und dort in Psalm 103 Vers 2 und lautet: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat“.
Hier spricht doch jemand mit seiner eigenen Seele – also mit sich selbst. Er fordert sich selbst auf, nicht so vergesslich zu sein. Vielmehr soll er sich an all das Gute erinnern, was Gott an ihm getan hat. Und er erinnert sich selbst daran, Gott dafür zu loben.
Macht so ein Selbstgespräch Sinn?
Wenn ich es recht bedenke, führen wir wohl alle recht häufig Selbstgespräche. Zum Beispiel: „Geht doch!“ oder „Wenn ich den erwische...!“ oder „Warum immer ich?“
All diese ausgesprochenen oder inneren Selbstgespräche und Einreden prägen unser Denken und infolgedessen auch unser Reden und Handeln. Von daher ist es hilfreich, sich seiner Selbstgespräche bewusst zu werden. Damit wir uns wenigstens nicht selbst Negatives einreden.
Besser noch sind wir mit dem Selbstgespräch aus dem oben genannten Psalm beraten. Mach dir doch mal klar, wieviel Gutes du Gott verdankst: Gesundheit, liebe Mitmenschen, den Arbeitsplatz, Nahrung, Kleidung, Wohnung, deine Begabungen, wertvolle Begegnungen und täglich unzählige Kleinigkeiten.
Gott ist es allemal wert, dass wir ihm für all das danken. Und ganz nebenbei werden wir selbst dadurch aufgerichtet und damit offen für andere.
Ich wünsche Ihnen aufbauende Selbstgespräche und dankbare Gespräche mit Gott!
Herzlichst grüßt Sie
Johannes Westhoff
Prediger der Kirchlichen
Gemeinschaft Hattingen
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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