Besinnliches von Ludwig Nelles: "Selten so gelacht...!?"

Ludwig Nelles, Ev. Pfarrer in Niederwenigern
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Und, heute schon gelacht? So richtig aus vollem Hals? Nein? Wie schade! „Ein Tag ohne Lachen ist ein verschenkter Tag“, hat Mark Twain gesagt.

Aber wir haben doch nichts zu lachen im Moment, werden Sie jetzt vielleicht denken! Irgendwie hat man den Eindruck, die ganze Welt geht baden. Und wir sind mittendrin.
Alles verändert sich – global, in Europa, in unserem Land und auch hier bei uns in Hattingen. Das macht vielen Menschen Angst und Sorgen. Da ist uns doch nicht nach Lachen zumute, oder?
Doch, vielleicht gerade jetzt. Denn Lachen als Ausdruck von Freude und Fröhlichkeit befreit, lässt aufatmen, lässt anders leben, fröhlicher, zuversichtlicher. Und das hat nichts mit Galgenhumor zu tun, sondern eher mit Glauben und Vertrauen.
Als Christ glaube ich daran, dass ich mit meinem kleinen Leben hier in Hattingen in den Händen des großen Gottes bin und er für mich nur das Beste will. Das lässt mich fröhlich leben, auch und gerade in manch dunkler, angstvoller Stunde.
So hat das berühmte schwarze Schaf vom Niederrhein, Hanns Dieter Hüsch, dieses Vertrauen einmal beschrieben:
„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit. Mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen. Mein Triumphieren und Verzagen. Das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so fröhlich bin in meinem kleinen Reich. Ich sing‘ und tanze her und hin vom Kindbett bis zur Leich‘. Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen. Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen. Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsinn hält. Weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt.“
Als Christ habe ich allen Grund fröhlich zu leben und zu lachen, vor allem auch über mich selbst. Darum zum Schluss ein alter Pastorenwitz, erzählt von dem katholischen Diakon Willibert Pauels, dem sogenannten „Bergische Jung“, beim letzten ökumenischen Dorfgespräch im ehrwürdigen katholischen Dom zu Niederwenigern:
Was ist der Unterschied zwischen einem evangelischen und einem katholischen Pfarrer? Beim evangelischen Pfarrer hängt die Wäsche seiner Kinder zum Trocknen im Pfarrgarten, beim katholischen Pfarrer im ganzen Dorf! Selten so gelacht! Ich hoffe, sie jetzt auch!
Ihr
Ludwig Nelles,
Ev. Pfarrer in Niederwenigern

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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