Besinnliches von Dirk Scheuermann: "Strahlen trotz der Fastenzeit"
In diesen Tagen blickt man nicht selten in verkniffene Gesichter.
Gesundheitsbewusste Zeitgenossen leben den Verzicht. „Sieben Wochen ohne“. Das kann ganz schön anstrengend sein. Einer verzichtet auf das Bierchen am Abend, eine andere sagt nein zu allen „süßen Verführungen“. Einige wenige schaffen es sogar, den Fernseher nicht anzuschalten. Man gewinnt Zeit und verliert Fett. Die Fastenzeit kann sinnvoll sein.
Für Christen haben die Wochen vor Ostern eine weit tiefere Bedeutung. In der Passionszeit – so heißt die Zeit vor Ostern – erinnern sie sich an das Leiden und Sterben von Jesus Christus.
Wenn ich daran denke, dass der Sohn Gottes unsere Schuld getragen hat und für unsere Sünde gestorben ist, dann bin ich überwältigt von dieser Liebe Gottes zu uns Menschen.
Die Bibel bringt dieses Geschenk auf den Punkt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannesevangelium, 3.16)
In der Nierenhofer Kirche hängt ein großes schlichtes Kreuz vor einem leuchtend bleiverglasten Fenster. Selbst bei trübem Wetter strahlt Licht durchs Kreuz hindurch in die Kirche. Diese eindrückliche Symbolik berührt die Menschen: Gottes Liebe strahlt durch das Kreuz in unsere Herzen. Wir leben von der liebevollen Vergebung, die uns durch Jesus geschenkt wird. Menschen empfangen Vergebung und schenken Vergebung.
Wir brauchen nicht an dem festhalten, was uns nach unten zieht, die Lebensfreude tötet und uns kaputt macht.
Vergebung der Schuld tut gut und befreit. Wir können aufatmen und leben, wenn wir erfahren, dass unsere Schuld vergeben ist. Das lässt gebeugte Menschen aufrecht gehen und selbst verkniffene „Fastengesichter“ strahlen.
Pfarrer
Dirk Scheuermann,
Evangelische
Gemeinde Nierenhof
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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