Besinnliches von Christiane Kater: "Hosianna"

Christiane Kater, Gemeindereferentin in St. Peter und Paul, Hattingen
  • Christiane Kater, Gemeindereferentin in St. Peter und Paul, Hattingen
  • hochgeladen von Roland Römer

„Ho-Ho-Hosianna, Ha- Ha- Halleluja, hi – hi –hi-hier stehe ich, denn Gott liebt mich sehr – yeah!“

Dieses kurze Lied schmettern die Kinder in der Schule immer wieder gerne mit – mal laut mal leise, mal langsam – mal schnell.
Bei dem Gedanken an das erste Wort des Liedes schweift mein Blick in diesen Tagen zurück, ca. 2000 Jahre in die Vergangenheit... „Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (Mt 21, 9) Laut haben die Menschen Jesus zugejubelt. Vielleicht sogar ähnlich wie meine Schüler/innen bei dem Lied in der Schule.
Jetzt aber von vorn… .
Jesus nähert sich mit seinen Begleitern Jerusalem. Zwei von ihnen schickt er los, eine Eselin mit ihrem Fohlen zu holen. Auf ihm reitet er in Jerusalem ein, um das Wort zu erfüllen, das im Buch des Propheten Sacharja geschrieben steht: „Juble laut, Tochter Zion. Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin“. (Sach 9,9)
Die Menschen säumen den Weg. Sie breiten ihre Kleider aus und schneiden Zweige von den Bäumen ab. „Hosianna“. Sie jubeln Jesus zu: „Du bist unser König! Du bringst den Frieden!“ Wie schnell sich dieser Gedanke ändern kann zeigt sich nur kurze Zeit später, wenn genau dieselben Menschen rufen: „Kreuzige ihn!“
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche.
Bis zum heutigen Tag ist es Tradition, je nach Landschaft, aus Buchsbaum, Weidenlätzchen, Immergrün, Haselzweigen… kleine Sträußchen zu binden und in der Kirche segnen zu lassen. Zuhause finden manche von ihnen ihren Platz hinter einem Kreuz, wo sie dann bis zum kommenden Aschermittwoch zu finden sind.
Wir erinnern uns heute und an den kommenden Tagen an das, was Jesus durchlitten hat, um uns zu erlösen, jedoch nicht ohne den Blick auf das Fest zu richten, das wir am Ende feiern dürfen – Ostern, das große Fest der Auferstehung und des Lebens.
Ich wünsche Ihnen eine ruhige und besinnliche Karwoche, die in ihrer Dichte den Bogen schlägt zwischen Trauer und Freude, Leid und Erlösung.

Christiane Kater,
Gemeindereferentin
St. Peter und Paul, Hattingen

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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