Professor Dr. Andreas Tromm, Chefarzt Innere EvK Hattingen , erinnert:
Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag

Professor Dr. Andreas Tromm, Chefarzt Innere EvK Hattingen. Foto: Pielorz
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Im Focus des Welt-Hepatitis-Tags stehen die chronische Hepatitis B und C. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, das 325 Mio. Menschen weltweit entweder eine chronische Infektion mit Hepatitis B oder C haben. Hinzu kommen 3 Mio. Menschen, die gleichzeitig an einer Hepatitis B und C leiden. Schätzungsweise 290 Mio. Menschen ahnen nichts von ihren Infektionen, die lange stumm verlaufen und unbehandelt zu tödlichen Spätfolgen führen können. Sowohl für die Hepatitis B als auch für die Hepatitis C gibt es wirksame Behandlungsmethoden: chronische Hepatitis B ist kontrollierbar und Hepatitis C ist sogar heilbar.

Die Hepatitis B heilt in 90 % der betroffenen Patienten aus. Chronische Verläufe betreffen bis zu 10 % der Erwachsenen. Im Verlauf der chronischen Hepatitis B-Infektion ist die Entwicklung einer Leberzirrhose möglich und auch die Entwicklung einer Leberzellkrebs-Erkrankung.
Wann ist eine chronische Hepatitis B nicht vollständig heilbar? Bei milden Verläufen wird beobachtet und Laborkontrollen durchgeführt. Wenn es Hinweise gibt, dass die Infektion die Leber schädigt, wird eine Dauertherapie mit Tabletten eingesetzt. Mit dieser Behandlung ist die Virusvermehrung soweit zu unterdrücken, dass es nur in geringer Konzentration im Blut messbar ist.
Seit 1995 empfiehlt die ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut, alle Säuglinge und Kleinkinder zu impfen, die besonders häufig chronische Verläufe erleiden.
Die STIKO empfiehlt auch Erwachsenen, sich impfen zu lassen, dazu gehören:
- immungeschwächte Menschen z.B. mit einer HIV-Infektion,
- Menschen mit Hepatitis-C-Infektion und Dialysepatienten.
- Personen mit einem erhöhten nichtberuflichen Risiko, wie z.B. Kontakt zu an Hepatitis B erkrankten Personen in Familien oder Wohngemeinschaften, Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko, i.v.-Drogenkonsumenten und Gefängnisinsassen.
- Personal mit einem erhöhten beruflichen Risiko, einschließlich Auszubildende, Praktikanten, Studenten und ehrenamtlich Tätige mit Expositionsrisiko z.B. Personal in medizinischen Einrichtungen, Sanitäts- und Rettungsdienst, Ersthelfer, Polizisten und Personal in Gefängnissen und Asylbewerberheimen.
- Reisende in Länder mit einem erhöhten Vorkommen von Hepatitis B und eher unhygienischen medizinischen Verhältnissen.

Die Erwachsenen erhalten innerhalb von sechs Monaten drei Impfstoffdosen.

Information zum Welt-Hepatitis-Tag finden Sie auf www.welthepatitistag.info

1987 wurde in Deutschland die Deutsche Leberhilfe e.V. gegründet. Diese verfolgt das Hauptziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten (www.leberhilfe.org)

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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