Garten Adelt und die evangelische Gemeinde Niederwenigern spenden ans Freizeitdomizil
3.000 Euro für Flutopfer
Ingrid und Frank Adelt hatten mit ihrem offenen Garten für Flutopfer (wir berichteten: www.lokalkompass.de/1613958) vollen Erfolg: Insgesamt 3.000 Euro konnten nun an die von massiven Wasserschäden betroffenen Dauerbewohner des Freizeitdomizils Ruhrtal übergeben werden.
Von Sara Drees
und Holger Grosz
Hattingen. 1.925 Euro sind allein bei der Benefizaktion des Garten Adelt zusammengekommen, ein Essener Garten aus der Gruppe "Gärten an der Ruhr" stockte den Betrag auf 2.325 Euro auf und Pfarrer Nelles aus Niederwenigern erklärte sich sofort bereit, diesen Betrag noch durch Gelder der evangelischen Kirchengemeinde auf 3.000 Euro zu erhöhen. "Wir möchten damit die Menschen in den Mobilheimen unterstützen, die besonders betroffen sind", erklärt Ingrid Adelt.
Am Montag, 23. August, war das Ehepaar Adelt im Freizeitdomizil an der Tippelstraße vor Ort, um die Gelder zu übergeben und sich persönlich ein Bild von den Menschen und deren Schicksal zu machen.
Von Außen sieht an der Tippelstraße alles aus wie immer. Weil die Campingplätze höher gelegen sind, behielten alle Camper trockene Füße. Aber dort, wo einige Hattinger ihren Hauptwohnsitz in Holzhäusern haben, stand das Wasser je nach Geländelage bis zu 1,30 Meter hoch - teils bis zur Besteckschublade in der Küche.
Holger Westphal wohnt selbst dort und ist betroffen, aber er ist auch Helfer für die Nachbarn. Nach dem Flutabend besorgte er sich ein Schlauchboot, um Bewohner aus ihren Häusern zu retten. Jetzt kümmerte er sich um die Verteilung der Spenden.
Ein Teil des Geldes ging zum Beispiel an Altenpflegerin Inga Grewe. Die hat schon einen neuen Fußboden, aber das Bad und die Toilette werden noch über Monate nicht benutzbar sein. Auch Mailyn Jankowski hat es schlimm erwischt, "aber ich lasse mich nicht unterkriegen". Ihre Holzbalken werden aktuell gegen Pilzbefall behandelt und in einigen Wochen kann hoffentlich der neuen Boden eingebaut werden. Andrea Rotenbusch besitzt auch keinen Fußboden mehr. Vor ihrem Haus steht immer noch eine Kiste mit Büchern und Fotoalben, von denen sie sich nicht trennen möchte, dabei ist es nur noch ein Klumpen Papier.
Manfred Franke hat sich für alles versichern lassen, so dachte er jedenfalls. Über die Elementarschäden hat man ihn aber nach eigener Aussage nicht aufgeklärt. Da er im Freizeitdomizil "nur" seinen Zweitwohnsitz hat, bekommt er auch keine Unterstützung von der Stadt. Sein Erstwohnsitz befindet sich nämlich offiziell in dem Haus seine ehemaligen Lebensgefährtin, von deren Sohn er aber vertrieben wurde.
Derzeit laufen Gespräche, wie der Platz zukünftig besser durch ein Fluttor gegen Hochwasser abzusichern wäre. Denn: Das Wasser der Ruhr kam nicht über die Straße, sondern durch ein Tor. Dadurch lief der tieferliegende Teil des Platzes voll. An der anderen Seite befindet sich ein Bachlauf ,der durch einen Damm abgesichert ist. Der hat wie ein Staudamm gewirkt. Da einströmende Wasser wurde auf dem Platz angestaut. Ein Neubau der Häuser wäre höchst kompliziert, da dafür neuen Bauanträge gestellt werden müssten.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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