Vortrag: Welche unterschiedlichen Hilfsmittelgeräte sind aktuell zur Durchführung einer Langzeit-Sauerstofftherapie verfügbar?
12. Symposium-Lunge am 07. September in Hattingen

Welche Hilfsmittelgeräte aktuell für eine Langzeit-Sauerstofftherapie zur Verfügung stehen, wird Prof. Dr. med. Susanne Lang, Chefärztin der Medizinischen Klinik II am SRH Wald-Klinikum Gera und Präsidentin der Mitteldeutschen Gesellschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie e.V., in ihrem Vortrag auf dem Symposium Lunge 2019 erläutern.

Voraussetzung für die Verordnung der richtigen Geräte und Hilfsmittel sind eine ärztliche Untersuchung mit Bestimmung der Blutgase und der Sauerstoffsättigung in Ruhe, unter körperlicher Belastung und eventuell auch während des Nachtschlafes.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Langzeit-Sauerstofftherapie?
Konzentratoren reichern Sauerstoff aus der Umgebungsluft an. Dazu benötigen sie Strom über eine Steckdose (Standgeräte) oder über Akku (mobile Geräte). Je nach Typ machen sie mehr oder weniger Geräusche beim Betrieb. Stationäre Geräte wiegen meist zwischen 8 und 19 kg und können gerollt werden. Sie liefern eine Sauerstoffzufuhr von bis zu 10 Litern pro Minute.

Sauerstoffgasdruckflaschen: Kleine Sauerstoffflaschen werden wenig mobilen Versicherten meist als Ergänzung der Versorgung mit Heimkonzentrator überlassen. Der Vorrat in der Sauerstoffflasche bestimmt den Bewegungsspielraum des Nutzers. Flüssigsauerstoff muss in Tanks verschlossen werden, da er sich an der Luft schnell verflüchtigt. Die Tanks gibt es in kleiner Größe (für den häuslichen Gebrauch) bis zu sehr großer Ausführung (z.B. für Kliniken). Die häuslichen Systeme verfügen über einen Aufsatz, über den ein kleines mobiles Gerät gefüllt werden kann, das je nach Größe und Flussrate bis zu 20 Stunden Mobilität gewährleistet. Da aus den Tanks ständig kleinere Mengen an Flüssigsauerstoff verdampfen, müssen sie immer wieder nachgefüllt werden, auch wenn sie nicht regelmäßig genutzt werden. Der logische Nachteil mobiler Flüssigsauerstoffgeräte im Vergleich zu den Konzentratoren besteht also in dem zwingend notwendigen Zugang zu einer Flüssigsauerstoff-Nachfüllstation.

Art der Sauerstoffgabe
Die Gabe von Sauerstoff über die Nase durch eine Sonde ist die mit Abstand häufigste Anwendungsform. Daneben gibt es auch Sauerstoffmasken oder in Einzelfällen kann Sauerstoff über eine Trachealkanüle gegeben werden. Verschiedene Angebote für den individuellen Bedarf sind ebenfalls verfügbar, wie weiche Sonden, Brillen mit eingearbeitetem Schlauch, Zuführungsschläuche etc. Für Patienten mit hohem Sauerstoffbedarf stehen Reservoirsysteme zur Verfügung. Bei Problemen mit der Trockenheit, die durch den Luftstrom entsteht, können Befeuchter eingesetzt werden.

Demandsysteme
Mit Hilfe eines Sparventils bzw. Atemtriggers kann die Nutzungsdauer einer Sauerstofflasche verlängert werden. Demandsysteme kommen auch bei Mobilkonzentratoren und tragbaren Flüssigsauerstoffbehältern zum Einsatz. Es werden feinfühlige elektronische und schwerer auslösende pneumatische Demandsysteme unterschieden, die Sauerstoff nur bei Bedarf abgeben. Daher wird empfohlen, verschiedene Demandsysteme auf deren Eignung zum Auslösen zu testen. Im Zweifelsfall kommt nicht mehr genug Sauerstoff aus dem Gerät. Daher muss immer eine individuelle Testung der Oxygenierung (in Ruhe und unter Belastung) erfolgen, bevor ein Demandsystem verwendet wird.

Es sollte beachtet werden, dass die Einstellung von einem Gerät nicht ohne erneute Testung auf ein anderes übertragen werden kann. Aufgrund der unterschiedlichen Geräteeigenschaften ist es auch nicht ausreichend, den Ruhebedarf eines Patienten an Sauerstoff zu ermitteln und den Bedarf unter Belastung mit einem Pauschalwert festzulegen.

Welche Fragen sollte man stellen, um die richtige Versorgung zu finden?
Reicht ein Konzentrator oder ist Flüssigsauerstoff nötig?
Wieviel Mobilität ist vorhanden?
Welches Gewicht kann man tragen?
Wie viele Stunden muss das Gerät am Stück durchhalten?
Kann ein Demandsystem verwendet werden? Sauerstoff nur nachts?
Wird eine Urlaubsversorgung gewünscht? Fliegen, Autofahren?

Passend zu diesem Thema hat der COPD-Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland drei Patientenratgeber herausgegeben, die Sie sich in den Ausstellungszelten an den Ständen 1 und 33 kostenlos abholen können. (Ausstellungsplan siehe Seiten 14-15).

Das Herzstück des diesjährigen Kongresses, bilden - wie in jedem Jahr - die 10 Vorträge von namhaften Pneumologen, die über die verschiedenen Erkrankungen, Diagnoseverfahren sowie Therapie- und Prophylaxe-Maßnahmen patientenverständlich referieren. Im Anschluss an die Vorträge folgt eine Fragestunde, in der die, über den Tag von den Besuchern eingereichten schriftlich formulierten Fragen von den Fachleuten beantwortet werden.

Darüber hinaus werden, parallel zu den Vorträgen, fünf Workshops zu folgenden Themen angeboten:
„Atemtherapie, Reisen mit Langzeit-Sauerstofftherapie, Wege zur Rehabilitation, COPD und Ernährung, Bronchiektasen“.
Fragen im Rahmen der Workshops sind erwünscht.

Außerdem werden unterschiedliche Serviceleistungen im Rahmen der umfangreichen begleitenden Fachausstellung kostenlos angeboten.

Sämtliche Informationen zum 12. Symposium-Lunge entnehmen Sie bitte der Homepage des Veranstalters bzw. des Mitveranstalters. Dort finden Sie auch Informationen, Zusammenfassungen, Fotostrecken, Filmbeiträge und DVD-Mitschnitte der elf bisher durchgeführten Symposien.

Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
symposium-org@copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959

Wir freuen uns auf Ihren Besuch am 07. September 2019
Heike und Jens Lingemann

Autor:

Jens Lingemann aus Hattingen

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