Neue Inforeihe zur Nachhaltigkeit in der Stadtbibliothek Hattingen
Zero Waste - weniger Müll, mehr Lebensqualität
Das Thema Nachhaltigkeit mit allen Facetten von Klimawandel über neue Mobilität bis hin zu Verpackungsmüll ist in aller Munde. Junge Menschen haben auch die Hattinger Stadtbibliothek genutzt, um sich über die Kampagne „Friday for future“ zu informieren und haben dort Plakate gebastelt. Viele Bücher der Stadtbibliothek wurden gerade in der letzten Zeit verstärkt ausgeliehen. Deshalb hat die Bibliothek neue Materialien im Wert von 850 Euro angeschafft, finanziert vom Freundeskreis der Bibliothek. Doch damit nicht genug: Regelmäßig will man offene und kostenlose Infoveranstaltungen zu dem Thema anbieten. Start dieser neuen Reihe ist am Dienstag, 2. Juli, 17 Uhr.
„Die Bibliothek ist nicht nur ein Ort zum Ausleihen von Medien, Wir sehen uns als Teil des gesellschaftlichen Lebens mit all seinen Facetten. Wir wollen Menschen zusammenführen und sie anregen, sich mit aktuellen Themen auseinander zu setzen. Deshalb haben wir beschlossen, unsere Medien zum Thema Nachhaltigkeit deutlich zu vergrößern und wollen mit diesen neuen Infoveranstaltungen zum Thema informieren, aber auch zum persönlichen sensiblen Umgang anregen“, so Bibliotheksleiter Bernd Jeucken.
Vorarbeit leistete Dr. Franka Bindernagel. Die Hattingerin hat Geschichte, Soziologie und Kommunikationswissenschaften studiert und absolvierte ein Praktikum in der Stadtbibliothek. Sie sichtete die vorhandenen Materialien und gemeinsam mit Bibliotheksmitarbeiterin Sabine Kessler wurde Neues und Ergänzendes für Kinder und Erwachsene ausgewählt.
Darüber freut sich auch Regine Hannappel von der Stadt Hattingen, zuständig für strategische Stadtentwicklung. „Wohin die Reise in Zukunft geht, ist deutlich vom Thema der Nachhaltigkeit geprägt. Die Stadt Hattingen arbeitet gemeinsam mit externen Kooperationspartnern schon seit fast einem Jahr an einem Klimaschutzkonzept, welches im Herbst fertig werden soll. In einer Zwischenbilanz wurde deutlich, dass wir seit 1990 die CO2-Emissionen um 44 Prozent senken konnten. Dafür verantwortlich ist zum einen der Strukturwandel weg vom produzierenden Gewerbe zur Dienstleistungsgesellschaft, die verbesserte technische Ausstattung im produzierenden Gewerbe sowie der Gesetzgeber, der – teilweise an Förderungen geknüpft – die energieeffizienten Erneuerungen unterstützt.
Lassen Sie den Müllberg schrumpfen
Stagnierend allerdings sind die privaten Haushalte. Das hat den Grund, dass es zwar auch hier Verbesserungen im technischen und energieeffizienten Bereich gibt, andererseits es in Privathaushalten deutlich mehr Geräte gibt. Das führt eben zu dieser Stagnation“, erklärt Regine Hannappel. Zusammen mit der Uni Duisburg/Essen und den Stadtwerken arbeite man an Wasserstoff-Technologien. Man fördere den Radverkehr, habe bereits zehn Dienst-Pedelecs bei der Stadt im Einsatz. Auch ein kleines E-Auto gehört zum städtischen Fuhrpark. „Mehr Lebensqualität ist das Ziel“, sagt sie.
Das will auch die Stadtbibliothek mit der neuen Inforeihe erreichen. Zum Start kommt Anja Minhorst, Inhaberin des „natürlich unverpackt“-Laden in Münster, vorbei. Sie gibt in einem interaktiven Vortrag Einkaufs- und Haushaltstipps, die den Müllberg schrumpfen lassen. Und das ist dringend nötig – denn jedes Jahr verursacht jeder Einwohner Deutschlands etwa 220 Kilogramm Plastikmüll! Kommt der weitere Müll dazu, landen wir bei 611 Kilogramm pro Kopf und pro Jahr – und das trotz recycelbarem Toilettenpapier, einem verwirrendem Pfandsystem und mehr Mülltonnen im Vorgarten, als manche Einwohner im Haus. Weitere Termine in der Stadtbibliothek werden folgen. Und: Auf der Homepage der Stadtbibliothek wird eine Medienliste stehen, die ausleihbare Medien zum Thema darstellt. „Das Thema hat sich vor allem durch die Aktionen junger Menschen ergeben. Wir finden es wichtig und wollen unseren Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte leisten“, so Bernd Jeucken.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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