Wissen, was Recht ist

Rechtsanwalt Jörg Ludwig von der Kanzlei Rohs, Richterin Dr. Barbara Monstadt vom Hattinger Amtsgericht und Frank Wab, Direktor des Hattinger Amtsgericht
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Ist der Download im Internet illegal? Was mache ich, wenn ich abgezockt werde? Wieso ist der Führerschein auch dann weg, wenn ich Drogen genommen habe, aber gar nicht im Straßenverkehr war?
Das sind nur ein paar Fragen, die in der Rechtskunde-AG in der 9. Klasse der beiden Gymnasien in Hattingen behandelt werden. Seit einigen Jahren kümmert sich Rechtsanwalt Jörg Ludwig um das Gymnasium Waldstraße, Dr. Barbara Monstadt, Familien- und Strafrichterin am Hattinger Amtsgericht, um das Gymnasium Holthausen. Die Schulen haben Anträge gestellt, um diese Arbeitsgemeinschaften durchführen zu lassen.
Waren es in den ersten Jahren die zehnten Klassen, die in den freiwilligen Genuß der juristischen Fälle inklusive einem Besuch am Amtsgericht kamen, sind es im Zeitalter von G 8 nun die neunten Klassen – was inhaltlich zu mancher Umstellung des Konzeptes führte. „In den neunten Klassen ist man es gewöhnt Lernen zu konsumieren, in den zehnten Klassen fragt man mehr“, so die Richterin zusammenfassend. Fragen beispielsweise nach dem Berufsbild und der Ausbildung, aber natürlich auch Fragen zu Fällen.
Durch Diskussion und Rollenspiel sollen die Schüler einen ersten Einblick bekommen in die Themen der Gerichte und Inhalte des Jurastudiums. Diese Rechtskundearbeitsgemeinschaften in NRW werden jedes Jahr von rund 10.000 Schülern besucht, die sich in 12 Doppelstunden freiwillig mit dem Thema Recht beschäftigen wollen. Das Justizministerium des Landes hat gemeinsam mit dem Schulministerium ein Curriculum entwickelt für die Rechtskunde-AGs, bietet aber den Verantwortlichen viel Freiraum für die persönliche Gestaltung. Auch Jörg Ludwig und Dr. Barbara Monstadt lassen Unterschiede erkennen. Einig sind sich beide allerdings in einem: „Man muss Fälle auswählen, mit denen die Schüler etwas anfangen können. Straßenverkehrsdelikte oder Internetfälle sind den Schülern vertraut. Viele von ihnen sind völlig überrascht, was alles schon strafbar ist.“
Und viele der Schüler gehen mehr als arglos mit dem Thema Datenschutz um. „Ich sage immer wieder, sie sollen keine persönlichen Daten ins Netz stellen. Manche können das sicher schon nicht mehr hören“, so Barbara Monstadt. Und sie vergisst auch den Hinweis nicht: „Vieles sollte man einfach schriftlich festhalten. Wenn ich einem Freund Geld leihe, dann muss ich das mit Unterschrift quittieren lassen.
Und die Liebe kann noch so romantisch sein, ein Ehevertrag ist ein Muss. Wenn die Schüler dann irgendwann mal heiraten, erinnert sich vielleicht der ein oder andere an das, was Barbara Monstadt da mal vor vielen Jahren in der AG gesagt hat.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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