Von wegen Sommerferien: Arbeiter schuften in Hattinger Schulen

Während Schüler, Eltern und Lehrer irgendwo am Strand in der Sonne brutzeln, wird an ihrer Schule auch geschwitzt – von Arbeitern, die im Auftrag der Stadt traditionell in den Sommerferien Bau- und Renovierungsmaßnahmen durchführen.

Da die Stadtverwaltung natürlich kein Geld hat, um in allen Schulen mehr als die dringendsten Probleme zu beseitigen, gibt es genauso traditionell in jedem Jahr eine so genannte „Schwerpunktschule“.
In diesem Jahr ist das die Gesamtschule in Welper an der Marxstraße 99. In dem Schulgebäude aus dem Jahr 1960 wird am umfangreichsten saniert. Was das alles sein sollte an Sanierungsmaßnahmen, das war im Vorfeld mit der Schulleitung längst besprochen. Allein baulich sollten hier 650.000 Euro – inklusive dem „Ableger“ der Schule an der Lange Horst – investiert werden. Hinzu kommen weitere Kosten in Höhe von 350.000 Euro für die Einrichtung sowie Lehr- und Lernmittel.
Bis ­Baudezernent Jens Hendrix auf Fördermöglich­keiten im Rahmen des „Stadtumbau West“ stieß. Also wurde ein Integriertes Handlungskonzept Welper (IHK) erarbeitet. Damit wurde die Basis für die Beantragung von Städtebaufördermitteln gelegt. Diese belaufen sich auf 80 Prozent. „Allerdings“, so Rudolf Viefhaus, der Fachbereichsleiter Gebäudewirtschaft, „bezieht sich die Förderung nur auf die Bereiche Energie und Barrierefreiheit, Inklusion.“
Weil diese Bereiche für die Städtebauförderung ausgeklammert werden konnten, werden die im städtischen Etat 2014 eingestellten 650.000 Euro nicht komplett benötigt. Es sind lediglich 436.000 Euro, welche die Stadt für die Gesamtschule als „Schwerpunktschule“ aufbringen muss. In den Jahren 2015 und 2016 folgen jeweils 290.000 Euro und 350.000 Euro. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen auf 1,36 Mio. Euro, von denen die Stadt 20 Prozent zu investieren hat. Voraussetzung ist, dass die Förderzusage für 2015 und 2016 eintrifft. Damit rechnet Baudezernent Jens Hendrix für Anfang Oktober 2014.
Was in der Gesamtschule während der Ferien gearbeitet wurde, davon überzeugte sich jetzt Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch. Sie zeigte sich Schulleiterin Dr. Elke Neumann, die sich lobend über die Zusammenarbeit mit der Stadt äußerte, und ihrem Stellvertreter Jens Mäkelburg gegenüber zufrieden mit der geleisteten Arbeit. „Optisch und praktisch gelungen.“
Unter anderem wurden an beiden Gesamtschul-Standorten neue Beamer verkabelt, es gab umfangreiche Putz-, Maler- und Akustikdeckenarbeiten einschließlich neuer Beleuchtung im Flur des Untergeschosses sowie eine neue Durchsage-Anlage, das Büro der Schulleitung ist für Besprechungen erweitert worden. Außerdem: Erneuerung des Bühnenbodens der Aula. Anstricharbeiten in Klassenräumen und Fluren, Erneuerung des Blitz-Schutzes, neuer Schwingboden und Bodenbelag für die Sporthalle, Einbau einer Alarmanlage gegen die häufigen Einbrüche in der Verwaltung.
Falls die Förderung klappen sollte, erhält die Aula in 2015 eine neue Fassade und das Foyer wird energetischer gemacht, indem die Glasscheiben verschwinden.