Verlässt die Helios-Klinik Hattingen? Unternehmen ist der Mietpreis für die Gebäude in Holthausen zu hoch - Bürgermeister Glaser will sich in Verhandlungen einbringen
Bleibt die Helios-Klinik Hattingen in Holthausen oder verlässt der größte private Arbeitgeber mit seinen 550 Mitarbeitern die Stadt?
Bereits am 17. März hatte Geschäftsführer Philipp Matthiass in einer kurzfristig anberaumten Mitarbeiter-Versammlung die Bombe platzen lassen: Die Helios-Kliniken-Gruppe, mit über 100 Kliniken einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung Europas, trägt sich mit dem Gedanken, die Klinik Holthausen aufzugeben.
Der Grund: die zu hohe Miete an eine Fonds-Gesellschaft. Die Summe von 4,2 Mio. Euro im Jahr für die Nutzung der Gebäude wollte Unternehmenssprecher Volker Martin dem STADTSPIEGEL gegenüber nicht bestätigen.
Stattdessen denkt die Klinikleitung an einen Umzug von Holthausen entweder nach Wuppertal oder Velbert in dortige Helios-Kliniken nach. Keiner der Mitarbeiter in Holthausen würde entlassen, alle würden ihren vertraglichen Arbeitsplatz nach dem Umzug behalten.
In einem offiziellen Statement der Klinik heißt es: „Die Helios Klinik Hattingen, Rehabilitationszentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Neuropädiatrie, ist seit 1993 Mieter des Klinikgebäudes Am Hagen 20 in Holthausen. In sechs Jahren, im November 2022, läuft der Mietvertrag für das Klinikgebäude aus. Bisher sind alle Bemühungen seitens der Klinikleitung um eine Vertragsverlängerung zu Konditionen, die für die Klinik tragbar bleiben, gescheitert.
Aus diesem Grund werden derzeit alternative Standorte in Wuppertal und Velbert für einen Umzug der Klinik geprüft, mit dem Ziel, den Klinikbetrieb auch über das Jahr 2022 hinaus erfolgreich fortzuführen. Im Falle eines Umzugs möchten wir das gesamte Team der Helios-Klinik Hattingen an den neuen Standort mitnehmen.
Absolute Priorität hat jedoch die weitere Verhandlung mit dem Vermieter über die Weiterführung des Mietvertrages am jetzigen Standort in Holthausen.“
Dem Vernehmen nach ziehen sich die Verhandlungen, mit denen die Klinik deutlich bessere Mietkonditionen anstrebt, bereits seit 18 Monaten hin.
Bürgermeister Dirk Glaser war von den Überlegungen der Klinik-Leitung kurzfristig informiert worden. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL zeigte er sich geschockt: „Wir werden alles tun, um die Klinik in Hattingen zu halten. In Gespräche werde ich mich so weit möglich auch mit dem Vermieter persönlich einbringen. Ich gehe dabei davon aus, dass auch die Fonds-Gesellschaft ein Interesse daran hat, dass die Klinik bleibt und das Gebäude nicht leer steht und keine Miete einbringt. Für unsere Stadt ist die Klinik nicht nur das größte Aushängeschild des Medizinstandortes Hattingen, sondern es hängen ja auch die vielen Vermieter von Zimmern da mit dran.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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