Schweigendes Gedenken
Der Kirchenkreis Hattingen-Witten hatte zu einer Aktion aufgerufen, um der Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer zu gedenken. Auf dem Untermarkt gab es eine Schweigeminute und das Aufstellen eines Mahnmals.
Auch in der Nachbarstadt Witten gab es vor der Stadtgalerie eine vergleichbare Veranstaltung.
Heike Rienermann, stellvertretende Superintendentin und Pfarrerin in der Kirchengemeinde Sprockhövel, hatte gemeinsam mit anderen Pfarrern zu dieser Aktion aufgerufen.
„Wir alle sind entsetzt über die Flüchtlingstragödie im Mittelmeer. Hunderte von Menschen sterben auf der Flucht aus ihren Heimatländern und auf der Suche nach Zuflucht in Europa. Es ist zum Gotterbarmen. Angesichts der weitgehenden politischen Tatenlosigkeit ist das ein humanitärer Skandal“, heißt es in dem Aufruf.
Auch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, findet deutliche Worte: „Wir dürfen uns nicht an diese Katastrophen gewöhnen. Europa – das sind wir. Europa darf sich nicht erneut und weiterhin schuldig machen. Europa darf nicht länger wegsehen, sich nicht länger abschotten.“ Sie fordert: „Flüchtlinge, die von Afrika kommen und bei uns Zuflucht suchen, brauchen legale Reisewege. Nur so kann verbrecherischen Schleppern und Menschenhändlern die Geschäftsgrundlage entzogen werden. Die gesamteuropäische Politik ist gefordert, offizielle Wege zu schaffen, damit Menschen auf der Flucht unversehrt ihr Ziel erreichen können. Akut ist eine umfassende und wirkungsvolle Seenotrettung notwendig.“
In der Mitteilung des Kirchenkreises heißt es weiter: „Als Christinnen und Christen wollen wir ein menschenwürdiges Leben für alle. Wir sehen, dass wir an der Ungerechtigkeit in der Welt nicht unbeteiligt sind. Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Armutsflüchtlingen und unserem Wohlstand. Da ist auch unser Umdenken und Handeln gefragt.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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