Schneehotline und mehr Salz für den nächsten Winter
Auch wenn der Winter sich noch nicht ganz verabschiedet hat, ist der Winterdienst bei der Stadt immer noch ein heißes Eisen. Schließlich plant man Neuerungen für den kommenden Winter.
Kämmerer und Beigeordneter Dr. Frank Burbulla erklärt: „Eigentlich haben wir die meisten Probleme in diesem Winter gut gemeistert. Doch es gibt ein paar Dinge, die wir verändern werden. Besser werden muss die Information gegenüber dem Bürger. Der muss einfach wissen, was passiert, wenn der Müll nicht abgeholt wird und wohin er wann den Schnee räumen muss. Deshalb werden wir im nächsten Winter eine Schneehotline einrichten, um aktuelle Fragen beantworten zu können. Und wir werden in der Müllfibel entsprechende Hinweise auf das Thema Schnee geben.
Eine Priorisierung soll beim Öffentlichen Personennahverkehr vorgenommen werden. Dass nämlich vier Buslinien tagelang nicht gefahren sind, weil die Busse durch schmale Straßen mit viel Schnee an den Seiten nicht durchkamen, ist nur per Zufall rausgekommen. „Das darf nicht passieren. Wenn wir davon Kenntnis gehabt hätten, kann man reagieren und möglicherweise den Schnee zur Seite räumen oder ein halteverbot für Autos einrichten. Aber wir wussten es nicht und so fielen die Linien aus. Betroffen beispielsweise war Niederwenigern, aber auch die Königsteiner Straße.“
Auch bei den öffentlichen Parkplätzen in der Innenstadt sieht man Verbesserungsbedarf. „Sie werden sicherlich nicht oberste Priorität beim Schneeräumen haben, aber wenn wirklich viel Schnee gefallen ist und sich durch die weitere Nutzung der Schnee festfährt und friert, dann muss auch hier eine Räumung stattfinden.“
Veränderungen gibt es auch bei den Salzlieferungen. Bisher hat die Stadt ein gemeinsames Salzlager mit dem Straßenbetrieb NRW, doch die Stadt hat eine Kündigung bekommen. „Wir haben aber sowieso Überlegungen gestellt, uns irgendwo anders ein größeres Lager zu beschaffen“, so Burbulla. „Bisher haben wir eine Lagerkapazität von 450 Tonnen. Wir brauchen aber in einem milden Winter 800 Tonnen, in schneereichen Wintern sogar 1600 Tonnen. Deshalb suchen wir eine Lagerhalle mit einer Kapazität von 1200 Tonnen. Dann sind wir gut aufgestellt und könnten den Rest gegebenenfalls noch nachliefern lassen. In diesem Winter hat die Lieferung nicht gut funktioniert, deshalb wollen wir uns zukünftig über einen zweiten Lieferanten absichern.“
Ein weiteres Dauerthema der letzten Wochen waren die Containerstandorte. Vor allem die Vermüllung, als der private Versorger aufgrund des Wetters den Müll nicht abholen konnte und immer mehr ins Hintertreffen geriet, ärgerte die Bürger. Auch der STADTSPIEGEL berichtete darüber. „Wir haben hier keine direkte Verantwortung, werden das aber beobachten. Der private Versorger hat die Pflicht, wenn er von Vermüllung erfährt, binnen 48 Stunden tätig zu werden und im Umkreis von fünf Metern an den Containern zu reinigen. Obwohl die Stadt auf manche Containerstandorte verzichtet, haben wir bei Altpapier durch die blaue Tonne eine bessere Versorgung für die Bürger gewährleistet. Bei Glas ist das nicht so, aber hier waren viele Container auch nicht ganz gefüllt. Deshalb wurden einige Standorte abgebaut. Sollten wir aber die Erfahrung machen, dass die bestehenden Containern an den Standorten nicht ausreichen, werden dort noch zusätzliche Container aufgestellt.“
Und noch etwas hing mit dem Winter zusammen: Alle Jahre wieder geht es um Schlaglöcher. Auch diesmal hatte das Thema eine besondere Brisanz. „Wir haben noch Aufträge aus dem letzten Jahr zu erfüllen. Dazu gehört die Ausbesserung der Straßen Am Isenberg, Drehnhausen, Dorfstraße, In den Höfen, In der Aar, Kohlenstraße, Kreisstraße, Lange Straße. Von den 150.000 Euro, die in diesem Jahr zur Verfügung stehen, wollen wir 120.000 Euro auch sofort ausgeben und damit die Straßen Werksstraße, Ludwigstal, Augustastraße, Grünstraße, Am Wasserturm, Am Büchsenschütz, Am Röhr, Hermannstraße, Am Hagen, Hunsebeck, Hombergsegge, Pottacker, Nordstraße, Hibbelweg, Oberstüterstarße und Paasstraße sowie Am Wasserwerk ausbessern. Das löst nicht die Probleme aller Straßen, ist aber doch ein großer Schritt in die richtige Richtung. Viele Bürger sind auch unserem Aufruf gefolgt und haben uns Schlaglöcher genannt.“
Dr. Frank Burbulla hat dann noch zwei weitere Dinge, die ihn zur Zeit bewegen. „Zum einen werden wir die städtische Satzung für vollbiologische Kleinkläranlagen ändern. Wir werden den Rhythmus des Abfahrens erweitern und ihn auf drei Jahre ausdehnen. Damit reagieren wir auf Anwohnerbeschwerden, die eine Differenz zwischen der lockeren DIN-Norm und den strengen Vorschriften der Stadt sahen. Hier kommen wir dem Bürger entgegen.“
Freuen kann sich der Kämmerer über eine höhere Schlüsselzuweisung nach dem GFG (Gesetz zur Regelung der Zuweisungen des Landes NRW). Hier gibt es 1,5 Millionen Euro mehr als erwartet und damit insgesamt rund 18,4 Millionen. Allerdings ist das nur ein Einmaleffekt, denn eine Erhöhung der Kreisumlage im nächsten Jahr könnte den Batzen wieder auffressen.
Daran mag Burbulla aber jetzt noch nicht denken. Für ihn gibt es jetzt erstmal etwas mehr finanzielle Luft.
Auf eines wartet der Kämmerer übrigens genauso wie andere Mitarbeiter der Verwaltung: auf den Bauantrag von Kaufland, der immer noch nicht da ist.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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