„Politik - nein danke?“ Jung und Alt diskutieren
(von Felix Rauls)
Eine gepanzerte Limousine, begleitet von einer Eskorte von Polizeiwagen. Drei Bodyguards steigen aus. Und letztlich auch Dr. Norbert Lammert.
Der Bundestagspräsident möchte nicht etwa einen internationalen Gast aus der hohen Politik empfangen, sondern teilnehmen an der von Waldstraßen-Schülern organisierten Podiumsdiskussion „Politik – Nein, Danke“ in der Ruhr-Uni Bochum im Schülerlabor.
In Kooperation mit der Alfred-Krupp-Stiftung erarbeiteten rund 50 Schüler der Stufen 10 und 11 des Gymnasiums Waldstraße zwei Umfragen zum Thema „Politik – Nein, Danke“: Den Onlinefragebogen beantworteten über 200 Jugendliche.
Die Ergebnisse wurden in Gruppen von den Schülerinnen und Schülern vorgestellt: 84 Prozent der Teilnehmer engagieren sich nicht politisch, 91 Prozent sind der Meinung, dass die Politiker nicht engagiert genug sind, um die Politik auch für Jugendliche interessant zu machen. Außerdem kritisierten viele Teilnehmer der Umfrage, dass der Altersdurchschnitt der Politiker zu hoch sei.
Der zweite Schüler-Fragebogen wurde an namenhafte Politiker verschickt. Innerhalb kürzester Zeit haben die Ministerinnen Kristina Schroeder (CDU) und Dr. Ursula von der Leyen (CDU), NRWs Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), das Mitglied des Bundestags Dr. Ralf Brauksiepe (CDU) und zahlreiche Kommunalpolitiker den Fragebogen beantwortet.
Neben dem als Bundestagspräsident zweitwichtigsten Mann in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Norbert Lammert (CDU), nahmen an der Podiumsdiskussion teil EN-Landrat Dr. Arnim Brux (SPD), NRW-Landessprecherin Katharina Schwabedissen (Linke), NRW-Landesvorsitzender Sven Lehmann (Grüne), Alexander Willkomm (FDP) und Lukas Göbel (Sprecher vom Jugendparlament in Hattingen).
Um Jugendliche mehr in politische Prozesse einzubinden, wurde auch über das Wahlrecht mit 16 diskutiert: Während Katharina Schwabedissen und Sven Lehmann dies ausdrücklich befürworteten, sah der Bundestagspräsident dieses Thema etwas kritisch. Es sei aber dennoch wichtig, dass sich Jugendliche engagieren, appellierte er am Ende der Diskussion.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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