Wort-Partnerschaft von Stadt und GfdS
NETT geht doch!

Bürgermeister Dirk Glaser und Marketingchef Georg Hartmann bei der Vorstellung der Wortpatenschaft "Nett hier". Foto: Pielorz
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Das Wort „nett“ hat in den letzten Jahren unverschuldet einen Imageschaden erlitten. Mit einer Wortpartnerschaft zwischen der Stadt Hattingen und der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) als Teil einer netten Marketingkampagne wollen die Akteure Abhilfe schaffen. Für die Kampagne haben Stadt und Politik 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Sponsor Sparkasse Hattingen ist an der Kampagne ebenfalls beteiligt.

„Der Hintergrund für die nette Idee ist ernst. Durch die Corona-Pandemie haben unsere Einzelhändler, die gastronomischen Betriebe und die Hotellerie schwer zu kämpfen. Wir wollen mit dieser Kampagne den Blick auf das Positive richten. Wir wollen den Menschen vor Augen führen, was alles vor Ort nett ist“, erklärt Bürgermeister Dirk Glaser. Begonnen hat man damit bereits im letzten Jahr mit der Wanderbaumallee und mit den „netten Samstagen“, die durch Aktionen der Einzelhändler in der Innenstadt belebt wurden und in diesem Jahr fortgeführt werden. Mittlerweile gibt es auch Aufkleber und Liegestühle mit dem netten Logo und nun zehn Schilder im Rahmen einer Wortpartnerschaft. Uli Wilkes von der Agentur pro.in space, der mit seinem Team die Idee entwickelt hat, sagt: „Das Wort ,nett‘ braucht kein Hilfswort wie beispielsweise ,super‘. Das Wort sagt für sich aus, was wir alle wollen: es uns nett machen, nette Menschen treffen und nette Ideen umsetzen.“
Eigentlich hätte auch der wissenschaftliche Mitarbeiter der Gesellschaft für deutsche Sprache bei der Enthüllung des ersten Schildes an einem symbolischen Standort auf dem Gelände des LWL-Industriemuseum Henrichshütte dabei sein sollen, doch Dr. Lutz Kuntzsch musste kurzfristig digital zugeschaltet werden, weil er einen Tag vorher Corona-positiv getestet wurde. Er freut sich über das Interesse einer Stadt an der deutschen Sprache und hat das Wort NETT sogar auf die Vorschlagsliste für das Wort des Jahres 2022 setzen lassen. Aus einer Sammlung von mehreren tausend Belegen aus unterschiedlichen Medien und Einsendungen von Außenstehenden wählt die Jury, die sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern zusammensetzt, kurz vor Jahresende zehn Wörter, die die öffentliche Diskussion dominiert und ein Jahr wesentlich geprägt haben. Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist der sprachliche Nerv, den es zu treffen gilt. Die zehn Wörter 2021 lauteten übrigens: Wellenbrecher, SolidAHRität, Pflexit, Impfpflicht, Ampelparteien, Lockdown-Kinder, Booster, freitesten, Triell, und fünf vor zwölf. Und weil es Spaß macht, einmal auf alte Zeiten zu blicken - hier die fünf Wörter aus dem Jahr 1971: aufmüpfig, Junktim, Umweltschutz, Nostalgie und heiße Höschen. Wenn Sie Spaß am Stöbern haben: Auf der Homepage der Gesellschaft für deutsche Sprache finden Sie unter www.gfds.de/aktionen/wort-des-jahres/ noch mehr.
Nochmal zurück nach Hattingen: In der kleinen Stadt mit den 150 Fachwerkhäusern, den kleinen Gassen und dem Herz aus Stahl soll eines jetzt ganz deutlich werden – NETT ist hier vieles, aber nichts langweilig.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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