Marie-Curie- Realschule wird Gemeinschaftsschule
Die Marie-Curie-Realschule im Schulzentrum Holthausen hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, dass sie an dem Modellvorhaben „Gemeinschaftsschule“ teilnehmen möchte.
Inzwischen hat die städtische Schulverwaltung Fragebögen an alle Dritt- und Viertklässler zu dem Thema verschickt.
Eltern haben die Möglichkeit, sich in einer Veranstaltung über den Modellversuch „Gemeinschaftsschule“ am Montag, 8. November, um 19 Uhr, im Didaktisches Zentrum des Schulzentrums Holthausen, Lindstockstraße 2, zu informieren.
„Für alle Kommunen in NRW besteht aufgrund einer entsprechenden Initiative der Landesregierung zurzeit die Gelegenheit, sich zur Teilnahme am Schulversuch ‚Gemeinschaftsschule‘ zu bewerben. Dieser Schulversuch beginnt zum Schuljahr 2011/12 und ermöglicht – neben den bestehenden Schularten – die Errichtung einer neuen Schulform ‚Gemeinschaftsschule‘“, erläutert Bernd Hochstrate, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Jugend, Schule, Sport.
Der Antrag für den Schulversuch muss bis spätestens 10. Dezember 2010 bei der Bezirksregierung Arnsberg vorliegen. Das Bewerbungsverfahren unterliegt bestimmten formellen Vorgaben. Es sieht unter anderem eine Elternbefragung vor, in der der Bedarf nach einer Gemeinschaftsschule durch eine standardisierte anonyme Befragung der Erziehungsberechtigten der Dritt- und Viertklässler – das sind rund 1.000 Kinder in Hattingen – in der Kommune ermittelt werden soll. „Der Fragebogen wurde in den Schulen verteilt und soll bis zum 18. November ausgefüllt wieder dort abgegeben werden“, erklärt Bernd Hochstrate.
Auf der Basis der ausgewerteten Fragebögen und der erforderlichen Beschlüsse der Schulkonferenz der weiterführenden Schulen, die sich an dem Schulversuch beteiligen wollen, wird die Verwaltung eine Beschlussvorlage für die Ratsgremien vorbereiten. Die politischen Gremien müssen dann noch im Dezember 2010 über die Teilnahme an diesem Modellversuch entscheiden.
Die Gemeinschaftsschule ist:
In der Regel eine Schule der Sekundarstufe I, sie kann mit einer Primarstufe (Grundschule) oder einer Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) verknüpft werden.
Sie wird in der Regel als gebundene (verpflichtende) Ganztagsschule geführt, ausnahmsweise können auch offene, flexible Ganztagsangebote eingerichtet werden.
Sie entsteht in der Regel durch die Zusammenführung bestehender Schulen.
Gemeinschaftsschulen bieten auch gymnasiale Standards an.
In Gemeinschaftsschulen beträgt die Klassengröße grundsätzlich 24 Schüler (Klassenfrequenzrichtwert).
Der Unterricht erfolgt in den Klassen 5 und 6 in integrierter Form (alle Kinder werden unabhängig vom Leistungsstand in Klassen gemeinsam unterrichtet – wie bisher in der Grundschule).
Für die siebte Klasse oder später entscheiden die Schulen, ob die Kinder weiter gemeinsam oder nach schulformspezifischen Bildungsgängen getrennt unterrichtet werden.
In der Gemeinschaftsschule können alle für die Sekundarstufe I vorgesehenen Abschlüsse erreicht werden.
Darüber hinaus verfügen Gemeinschaftsschulen entweder über eine eigene gymnasiale Oberstufe oder sie kooperieren mit der Oberstufe einer anderen Gemeinschaftsschule, eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder eines Berufskollegs, so dass Eltern und Schülerinnen und Schüler sicher wissen, wo man die allgemeine Hochschulreife erwerben kann.
Schüler der Gemeinschaftsschule erwerben das Abitur in der Regel nach neun Jahren (G 9).
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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