Politik erleben
Landtagsabgeordnete hält Schulstunde in der VAMED Klinik Hattingen

Besuch in der Klinikschule der VAMED Klinik Hattingen: (v. l.) Die Lehrer Uwe Linneweber und Marita Grundmann, Kirsten Stich und Klinikgeschäftsführer Dirk Rottwinkel. Foto: Volker Martin
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  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Die Tage der freien Schulen in Nordrhein-Westfalen sollen den Abgeordneten des Landtags die Möglichkeit bieten, Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft kennenzulernen. Die Aktion Schenken Sie uns eine (Schul-) Stunde Ihrer Zeit, koordiniert vom Verband Deutscher Privatschulen NRW, nutzte die Hattinger Landtagsabgeordnete Kirsten Stich für einen Besuch in der Klinikschule der VAMED Klinik Hattingen.

Aus ganz Deutschland kommen Kinder und Jugendliche nach neurologischen Erkrankungen oder Unfällen mit Schädigungen des Gehirns und des Rückenmarks nach Hattingen, um verlorengegangene Fähigkeiten im Rahmen einer neuropädiatrischen Rehabilitation wiederzuerlangen. Dazu verbringen sie häufig Wochen und Monate in der Klinik – meist begleitet von einem Elternteil.

Fünf Lehrer ermöglichen den jungen Patienten Unterricht in allen Schulformen, von der Vorschule bis zur Berufsschule, von der Förderschule bis zum Gymnasium. Der Unterricht in der staatlich anerkannten Schule erfolgt ganztägig, ferienunabhängig und in allen Fächern, die für eine Versetzung relevant sind. Er richtet sich individuell nach den Möglichkeiten und der Belastbarkeit der Kinder und Jugendlichen und findet einzeln oder in kleinen Gruppen statt.

„Wir stimmen die Unterrichtsinhalte mit den Schulen an den Wohnorten unserer jungen Patienten eng ab“, sagt Schulleiterin Elke Römer. „Unser Ziel ist es, dass sie während des Klinikaufenthaltes nicht zu viel Unterrichtsstoff verpassen. Gleichzeitig bietet ihnen unsere Schule neben der medizinischen und therapeutischen Versorgung ein Stück Normalität und Alltag.“ Auch um die Zeit nach dem Klinikaufenthalt kümmert sich das Lehrerteam. „Sollte ein Kind aufgrund seiner Erkrankung künftig eine andere Schulform benötigen, unterstützen wir bei der Suche nach einer geeigneten, wohnortnahen Schule“, so Elke Römer.

Kirsten Stich zeigte sich vom Konzept, dem Engagement der Lehrer und der Begeisterung der häufig schwer betroffenen Schüler beeindruckt: „Lehrer, Ärzte, Therapeuten und Mitarbeiter im Pflegedienst arbeiten hier im Team eng zusammen und möchten den Kindern und Jugendlichen eine Rückkehr in ihren Alltag und ihr häusliches Umfeld ermöglichen.“ Für die Landtagsabgeordnete gab es zudem ein unerwartetes Wiedersehen. Einer Patientin der Klinik hatte Kirsten Stich nach ihrer Erkrankung geholfen, bürokratische Hürden zu überwinden, damit sie trotz einer körperlichen Einschränkung mit Erfolg ihren Schulabschluss absolvieren konnte. Die Freude war entsprechend groß, die Teenagerin mit ihrer Mutter im Kinder- und Jugendhaus der Klinik wiederzusehen.

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

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