Landesaufgabe für Hattingen: Mittwoch kommen per Amtshilfe 150 Flüchtlinge in die Turnhalle Talstraße
Der Regierungspräsident persönlich ersuchte am Montag die Stadt Hattingen um Amtshilfe. In einem Telefongespräch teilte er Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch mit, dass Hattingen kurzfristig 150 Flüchtlinge aufnehmen muss.
Stadtsprecherin Susanne Wegemann: „Dafür übernimmt das Land alle Kosten. Die üblichen Zuweisungen an Flüchtlingen für Hattingen werden im Gegenzug momentan ausgesetzt. Damit übernimmt die Stadt erstmals Landesaufgaben. Zugrunde gelegt bei der Wahl der Stadt Hattingen wurden auch hier die Einwohnerzahlen, nachdem bereits größere Städte vor uns ebenfalls ein bestimmtes Kontingent an Flüchtlingen aufgenommen haben. Was wir außerdem wissen: Die Menschen müssen gemeinsam untergebracht werden, weil sie noch nicht registriert und ärztlich untersucht worden sind. Da ist es logistisch am einfachsten, sie zusammen unterzubringen. Mehr wissen wir zurzeit nicht – weder woher die Flüchtlinge kommen, noch wie lange sie bleiben werden. Weil wir mit solchen Fällen noch keine Erfahrung haben, werden wir uns noch am Dienstag mit Kollegen aus anderen Städten austauschen.“
Goch berief Krisenstab ein
Um zu klären, wie die Stadt diese Aufgabe des Landes bewältigen kann, berief Dagmar Goch am Spätnachmittag des Montags außerdem den städtischen Krisenstab ein. Vertreter der Stadt, des THW und des DRK arbeiten auf Hochtouren, um diese logistische und humanitäre Aufgabe zu bewältigen.
Die Menschen aus den Krisengebieten sollen voraussichtlich am heutigen Mittwochabend in der großen Dreifachturnhalle an der Talstraße untergebracht werden. „Wir haben uns für diese Halle entschieden, weil hier kein Schulbetrieb direkt betroffen ist, wie das beispielsweise bei der Sporthalle Holthausen der Fall gewesen wäre“, so die Stadtsprecherin. „Außerdem liegt die Halle zentral und bietet ausreichend Platz.“
Schon am Montagabend sperrte die Stadt die Parkplätze an der Halle, damit die Vorbereitungen beginnen konnten. „Hier müssen die Hilfsfahrzeuge unbehindert vorfahren können“, erläutert Susanne Wegemann. „Das DRK besorgt die Betten, das THW kümmert sich erst einmal um die Verpflegung. Später möchten wir einen Caterer damit beauftragen. Die Stadt selbst beschafft beispielsweise Hygieneartikel.“
Noch keine Lösung für Vereine
Für die normalerweise dort trainierenden Vereine könne die Stadt momentan noch keine Lösung anbieten. Susanne Wegemann: „Dazu ist bis jetzt einfach die Zeit viel zu kurz gewesen. Aber wir tun unser möglichstes.“
Die bereits vorbereitete Turnhalle an der Roonstraße wird im Moment nicht mehr benötigt, da dort zunächst nur 40 Menschen untergebracht werden könnten.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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