Junge Liberale fordern kontrollierte Abgabe von Cannabis im EN-Kreis
Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern, nachdem die FDP-Fraktion im Bundestag die kontrollierte Abgabe von Cannabis im Rahmen von kommunalen Modellprojekten angestoßen hat, eine Umsetzung eines solchen Projektes für den EN-Kreis.
Die Jungen Liberalen schlagen für ein solches Modellprojekt nun den Ennepe-Ruhr-Kreis vor. Sie sind der Meinung, dass durch eine staatlich regulierte Abgabe in zertifizierten Shops der Jugendschutz deutlich verbessert werden könne. Für die Umsetzung eines solchen Modellprojektes finden die Jungen Liberalen den EN-Kreis besonders gut geeignet, da er sowohl ländliche Gebiete als auch städtische Regionen beinhaltet. Zudem gibt es mit der Universität Witten/Herdecke die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation eines solchen Projektes.
Der JuLi-Kreisvorsitzende, Robin Berg führt die Forderung der JuLis aus: „Ein Cannabisverbot sorgt, wie man an den steigenden Zahlen jugendlicher Konsumenten erkennen kann, nicht für einen effektiven Jugendschutz. Durch das Cannabis-Verbot werden 1,2 Millionen Menschen in Deutschland kriminalisiert statt therapiert. Außerdem werden enorme Ressourcen unserer Polizei für Cannabisdelikte verbraucht und dem Staat gehen millionenschwere Einnahmen aus einer kontrollierten Abgabe für Präventionsangebote durch die Lappen.“ Nach Meinung der JuLis birgt der Kontakt mit Drogendealern deutlich größere Gefahren als eine kontrollierte Abgabe: „Der Dealer um die Ecke fragt nicht nach dem Alter eines Konsumenten, doch gerade für junge Menschen ist der Konsum von Cannabis am Gefährlichsten. Außerdem sind eventuelle Streckmittel deutlich gefährlicher
als der Stoff an sich. Konsumenten kommen meist erst durch den Dealer in Kontakt mit härteren Drogen. Bei einer kontrollierten Abgabe in zertifizierten Shops könnte vor dem Verkauf auch ein adäquates Aufklärungsgespräch stattfinden.“
Am 24.01.2018 wurde ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion im deutschen Bundestag beraten. Der Antrag fordert die Bundesregierung auf, Modellprojekte zur kontrollierten Abgabe von Cannabis zu prüfen und zu schaffen. Für Rechtssicherheit soll eine entsprechende Änderung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) sorgen. Düsseldorf will bereits seit 2015 zur Modellkommune für eine legalisierte Cannabis-Abgabe werden.
Zu den Chancen und Risiken eines solchen Modellprojektes planen die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr, nun eine Informations- und Diskussionsveranstaltung.
Autor:Robin Berg aus Hattingen |
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