In Hattingen lief in 2011 (fast) alles bestens
(von Dr. Anja Pielorz)
Strahlende Augen bei der Wirtschaftsförderung: Martin Serres ist sehr zufrieden mit der Entwicklung im Jahr 2011. Geht es nach dem Leiter der Wirtschaftsförderung, so könnte es in 2012 genauso weitergehen.
„Das Jahr 2011 war sehr erfolgreich. Für kleine und mittlere Betriebe ist die Nachfrage ungebrochen. Die Unternehmen erweitern ihre bisherigen Flächen, verlagern sich aus anderen Städten nach Hattingen. Die Firma OHE möchte sich weiter vergrößern, das Hydraulik-unternehmen Wagener kam aus Bochum hierher.
Wir haben 35.000 Quadratmeter im Gewerbe- und Landschaftspark veräußert. Und es gibt noch ungefähr zwölf Hektar im Gewerbe- und Landschaftspark. Wir müssen, das habe ich bereits 2010 gesagt, weitere Gewerbeflächen ausweisen. Eine Expertise, wo dies möglich ist, liegt bereits vor. Im Frühjahr muss die Politik entscheiden, welche Flächen genutzt werden sollen.“
Ganz konfliktfrei wird dies wohl bei keiner Fläche möglich sein, aber nicht nur für die Wirtschaftsförderung ist die Ausweisung neuer Gewerbegebiete ein Muss für Hattingen...
Absolut positiv sieht Martin Serres auch die Entwicklung beim Einzelhandel. Erst im November wurde ein Innenstadt-Report vorgestellt, der die positive Entwicklung belegt. Die Leerstandsquote liegt bei sechs Prozent.
Insgesamt gibt es in der Innenstadt 338 Geschäftslokale, ein Mix aus Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. Auf Grund der insgesamt positiven Entwicklung der Innenstadt haben sich im Jahr 2010 verschiedene Neueröffnungen am Untermarkt angesiedelt – vier inhabergeführte Fachgeschäfte, die durch ihr Sortiment und Ladenpräsentation das Einzelhandelsangebot und das Erscheinungsbild der Innenstadt bereichern.
Positive Veränderungen gab es ebenfalls im St. Georgs-Viertel. Auch hier gab es attraktive Veränderungen durch Umzüge und Neueröffnungen.
Der Filialisierungsgrad in der Haupteinkaufslage liegt nach einer Erhebung des Immobiliendienstleisters Brockhoff & Partner bei 50 Prozent. Essen und Dortmund erreichen zum Vergleich über 80 Prozent, Witten 64 Prozent und Schwelm nur 43 Prozent.
„Hattingen profitiert von einem attraktiven Mix aus Filialisten, Marken-Stores und inhabergeführten Fachgeschäften.“
Wehrmutstropfen ist nur die immer noch leerstehende ehemalige Hertie-Immobilie. „Im Vorfeld gab es viele vertragliche Modalitäten zu regeln. Deshalb ist für die Bürger wenig Sicht- und Greifbares erkennbar. Ich hoffe, dass sich das im Frühjahr 2012 ändert. Wenn dieses Gebäude wieder bezogen ist, dann erwarten wir einen weiteren positiven Schub.“
Positiv bewertet Martin Serres auch die leicht rückläufigen Mietpreise in der Hattinger Innenstadt seit Eröffnung des Reschop Carrés.
Die Kaufkraft liegt hingegen mit 105,5 über dem Bundesdurchschnitt und auch über den Städten Bochum, Herne und Witten. Getoppt wird der Wert mit 114,5 durch die Nachbarstadt Sprockhövel.
Stellt man der in Hattingen vorhandenen Kaufkraft den Umsatz im örtlichen Einzelhandel gegenüber, ergibt sich eine Zentralitätskennziffer, die einen wichtigen Hinweis auf die Bedeutung der Stadt als Einkaufsort gibt.
Das GMA-Einzelhandelsgutachten aus dem Jahr 1999 weist für Hattingen eine Zentralität von 79 Prozent aus. Bis 2008 fiel diese auf 74 Prozent, aktuelle Kennziffern aus 2010 geben jetzt 85 Prozent an. „Dies ist ein deutliches Indiz für die insgesamt positive Wirkung, welche die Ausweitung des Einzelhandelsgebotes mit der Eröffnung des Reschop Carrés ausgelöst hat“, so Martin Serres.
In einem weiteren Themenfeld agiert Hattingen mittlerweile ganz weit oben: Gesundheit. Die Städte Bochum, Hattingen, Herne und Witten sowie die IHK Mittleres Ruhrgebiet pflegen eine enge Kooperation auf dem Gesundheitssektor. Dabei bilden die einzelnen Städte besondere Schwerpunkte heraus. Für Hattingen ist dies die Naturheilkunde und die Komplementär- oder Alternativmedizin.
„Hattingen hat in diesem Jahr seinen zehnten Gesundheitstag durchgeführt und auch im nächsten Jahr wird es einen solchen geben.
Unsere Stadt hat mit der Naturheilkunde in der Klinik Blankenstein einen hervorragenden Ansatz für weitere Arbeiten.
Interessant ist auch die traditionelle indische Medizin, die Prof. Dr. Horst Przuntek im Ev. Krankenhaus an der Bredenscheider Straße vertritt. Wir verfügen hier über einen hervorragenden Standortfaktor, den wir weiter ausbauen können.“
Auch die überproportional gute Erholung von der Arbeitslosigkeit und die aktuelle Quote von 7,7 Prozent sind für Martin Serres weitere Hinweise auf die positive Entwicklung in der Stadt.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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