Hattinger Rat beschließt: Realschule zieht nach Holthausen

Schulpflegschaft, Schüler und Eltern der Realschule Grünstraße hatten im  Rathaus einen „Teppich“ mit Argumenten ausgelegt, über den die Politiker auf ihrem Weg zum Großen Sitzungssaal gehen mussten nach dem Motto: „Die Politik tritt unsere Argumente mit Füßen!“ Hier ist es der SPD-Stadtverordnete Rainer Sommer, der nicht nur über die Argumente geht, sondern sie auch teilweise liest – als einer der ganz wenigen, wie die Realschüler monierten. Foto: Römer
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  • Schulpflegschaft, Schüler und Eltern der Realschule Grünstraße hatten im Rathaus einen „Teppich“ mit Argumenten ausgelegt, über den die Politiker auf ihrem Weg zum Großen Sitzungssaal gehen mussten nach dem Motto: „Die Politik tritt unsere Argumente mit Füßen!“ Hier ist es der SPD-Stadtverordnete Rainer Sommer, der nicht nur über die Argumente geht, sondern sie auch teilweise liest – als einer der ganz wenigen, wie die Realschüler monierten. Foto: Römer
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Jetzt ist es endgültig und beschlossen: Am Donnerstagabend stimmten die Stadtverordneten im Hattinger Rathaus mit 37:7 Stimmen für den Umzug der Realschule Grünstraße ins Schulzentrum Holthausen. Aller Einsatz der Realschüler, der Schulpflegschaft mit Martina Hill an der Spitze und der Eltern war vergebens.

Bemerkenswerterweise war unter denen, die gegen den Umzug stimmten, am Ende auch Bürgermeister Dirk Glaser. Er hatte zuvor von der Schulpflegschaft mehr als 6.000 Unterschriften gegen den Umzug überreicht bekommen.
Anschließend richteten die Politiker das Wort an ihre Kollegen, vor allem aber wohl an die dicht an dicht auf der Zuschertribüne gequetschten und auch vor dem Sitzungssaal lauschenden Vertreter der Realschule.
Im Prinzip waren sich alle Redner von SPD, CDU und FDP einig: Man versetze die Schüler ja klassenweise, reiße also keine Gemeinschaften auseinander, wolle keine pädagogischen Konzepte vernichten, sondern nur Räume ändern. Dort hätte es bereits eine Realschule gegeben und die Schüler hätten sich dort wohl gefühlt. Inklusion könne in Holthausen ebenfalls gelebt werden, dort gebe es sogar einen Aufzug. Da das Schulzentrum dort Schwerpunktschule bei den Instandsetzungen würde, könnten sich alle Schüler bei der Raumgestaltung einbringen. Ja, die Kommunikation hätte besser laufen können, aber dazu sei es ja noch nicht zu spät, dies zu ändern.
Während Gilbert Gratzel (FDP) im Hinblick auf die Demonstrationen zum Erhalt der Realschule Grünstraße anführte: „Es hat nicht immer der recht, der am lautesten schreit“ und sich über die Aggressivität in der Wortwahl vor allem eines Plakats, das von der Zuschauertribüne herunter hing, beschwerte, führte Frank Staacken von den Grünen aus, warum seine Fraktion gegen einen Umzug ist: „Wir sollten den städtischen Haushalt im Auge behalten und kein bildungspolitisches Desaster anrichten. Es muss erst genutzt werden, was vorhanden ist bei einer Gemeinde, die nicht weiß, wie sie sich den nächsten Tag leisten kann. Neben dem Gymnasium Waldstraße könnte Hattingen eine zweite Innenstadtschule behalten, ohne Kinder jeden Morgen auf Reisen mit dem ÖPNV zu schicken. Daher halten wir die Entscheidung für den Umzug für falsch.“
Nach dem Beschluss für einen Umzug der Realschule Grünstraße nach Holthausen wurde Christine Freynik zur Ersten Beigeordneten gewählt. Und ein gerührter Bürgermeister freute sich über die einstimmige Wahl von Frank Mielke, seinem engen Vertrauten, zum neuen Stadtkämmerer.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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