Hattinger CDU-Chef Gerhard Nörenberg: „Wir sind für alles offen!“
Während die SPD sich mit ihrem Bürgermeister-Kandidaten Manfred Lehmann – wie ausführlich berichtet – ja bereits Ende letzten Jahres und damit früh positionierte, herrscht momentan noch absolute Funkstille bei der Hattinger CDU – zumindest in der Öffentlichkeit.
Hinter den Kulissen nämlich, da tut sich einiges. Und dort, zum jetzigen Zeitpunkt noch quasi vor der neugierigen Öffentlichkeit verborgen, soll es vorerst auch bleiben, wie Gerhard Nörenberg bei seinem Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion unmissverständlich deutlich macht. Allerdings lässt er auch durchsickern, dass die CDU sogar über knapp eine Handvoll sehr guter Bewerber verfüge.
„Aber wir lassen uns nicht treiben und gehen das Ganze ruhig und sachlich an“, wiegelt der Vorsitzende sowohl der CDU Hattingen als auch der CDU-Fraktion im Stadtrat ab. „Wenn man einen relativ unbekannten Kandidaten aufstellt, dann muss man früh damit an die Öffentlichkeit, damit dieser genug Möglichkeiten hat sich zu positionieren. Wir hingegen nehmen uns noch Zeit bis Ostern. Dann wird eine Entscheidung darüber fallen, mit wem wir in die Wahl zum Bürgermeister gehen.“
Womit wir wieder hinter den Kulissen wären. Dort liefen die Beratungen bereits, verrät Gerhard Nörenberg: „Aber gerade bei der Aufstellung eines Kandidaten für ein so gewichtiges Amt wie das des Bürgermeisters muss alles genau zeitlich abgestimmt sein. Wir haben eine Findungskommission, zu der auch unser Bundestagsabgeordneter Dr. Ralf Brauksiepe und unsere Landtagsabgeordnete Regina van Dinther gehören. Die Kommission hat bereits mit möglichen Kandidaten Gespräche geführt. Dann werden wir einen Stadtverbandstag mit Delegierten einberufen. Dort werden unsere Vorschläge diskutiert, über die auf einem Stadtparteitag unsere Mitglieder letztlich abstimmen werden.“ Im Anschluss könne mit anderen Parteien Kontakt aufgenommen werden, ob sie den CDU-Kandidaten ebenfalls mittragen würden.
Da die Wahl für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger – die CDU hält sich beide Möglichkeiten offen – für Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch erst am 13. September 2015 angesetzt ist, „glauben wir, dass unser Kandidat ab Ostern noch genügend Zeit hat, um sich den Hattingern zu präsentieren“, sagt Gerhard Nörenberg und ergänzt: „Die Erfahrung zeigt sowieso, dass sich viele Wähler erst in den letzten sechs Wochen vor einem Wahltermin oder sogar ganz kurzfristig für einen Kandidaten entscheiden.“
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt seien die Beratungen noch nicht so weit gediehen um zu sagen, ob es ein Kandidat (immer auch „Kandidatin“!) „von außen“, sprich parteilos, und/oder jemand mit ausreichend Erfahrung in der Verwaltung sein werde.
Gerhard Nörenberg: „Wir sind für alles offen. Für uns Hattinger kann auch so jemand gut sein, der nicht über diese ,Innensicht‘ verfügt. Wichtig für uns ist einzig, was für den Bürger zielführend ist. Und: Ein Kandidat und späterer Bürgermeister muss die Menschen mitzunehmen wissen – in der Bürgerschaft und in der Stadtverwaltung.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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